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Full text: 25, 1902

Prof. Dr. C. Borgen: Ueber die Anordnung der Nadeln einer Kompassrose etc. 
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II. Ableitung der Ausdrücke für die auf eine Nadel wirkenden Kräfte, wenn diese selbst 
in einem Eisenstabe Magnetismus induzirt. 
Im Vorhergehenden [Formel (6)] ist vorausgesetzt worden, dass der Magnetismus des weichen Eisen 
stabes nur durch den Erdmagnetismus, also durch ein homogenes Feld, induzirt worden sei. Wenn aber 
der Eisenstab den Nadeln der Rose sehr nahe liegt, so induziren auch diese ein magnetisches Moment in 
demselben, welches auf die Nadeln zurückwirkt. Da nun in diesem Falle das Feld nicht mehr homogen ist, 
so bedarf es einer näheren Untersuchung, ob die Regel, welche wir im vorhergehenden Abschnitt für die 
Anordnung der Nadeln behufs Ausschliessung der oktantalen Deviation gefunden haben, auch für das nicht 
homogene Feld gilt oder nicht. 
Es wird daher unsere Aufgabe sein, den Ausdruck für das durch eine Magnetnadel in einem in 
beliebiger Lage befindlichen Eisenstab induzirte magnetische Moment abzuleiten. Wir folgen dabei ganz 
den in Lamont’s Handbuch des Erdmagnetismus § 105 — 111 auseinander gesetzten Anschauungen und Yer- 
falirungsweisen. Danach wird in einem Eisenstabe, welcher der Induktion eines nahe gelegenen Magnets 
ausgesetzt ist, dessen Axe nicht mit der des Eisenstabes zusammenfällt, in verschiedenen Richtungen ein 
magnetisches Moment induzirt, wovon jedoch das in der Richtung der Haupt-Dimension des Stabes induzirte 
das stärkste ist, und zwar ist der Magnetismus ungleichmässig in dem Stabe vertheilt, indem das dem Magnet 
zunächst gelegene Ende des Stabes stärker magnetisch wird, als das abgewendete. Hierdurch wird das 
Problem ein sehr komplizirtes, welches wohl kaum in allen Fällen einer strengen theoretischen Lösung fähig 
ist. Ist die Entfernung zwischen Magnet und Stab nicht allzu klein, so wird man voraussetzen dürfen, dass 
der Stab in allen seinen Tlieilen den mittleren Betrag an induzirtem Magnetismus liabe, dass also sein 
ganzer Magnetismus ausgedrückt wird durch 2 L\ m, wenn L\ die halbe Länge des Stabes und m den indu- 
zirten Magnetismus der Längeneinheit bedeutet. Auch nehmen wir, wie hier überall, an, dass wir es mit 
Elementar-Magneten zu thun haben, die nur eine Dimension, die Länge, besitzen und vereinfachen die Vor 
aussetzungen noch in der Weise, dass wir den Stab mit seiner Axe in einer der Horizontal-Ebene durch 
die Nadel parallelen, aber um die Grösse f 0 oberhalb derselben gelegenen Ebene liegend annebmen, in 
welcher derselbe jedoch irgend eine beliebige Stellung einnehmen kann. Diese Voraussetzung ist um so 
berechtigter, als es sich in der Praxis nur um die zur Kompensation der quadrantalen Deviation verwendeten 
Massen weichen Eisens handeln kann, welche die vorausgesetzte Lage haben, denn nur diese liegen der Rose 
so nahe, dass von einer Induktion von Magnetismus durch die Nadeln 
die Rede sein kann. 
n 
In nebenstehender Eig. B sei ns die induzirende Magnetnadel, AB 
die Projektion des Eisenstabes auf die Ebene durch die Nadel, dessen 
induzirtes magnetisches Moment wir suchen, C\ der Drehungspunkt der 
Rose, den wir zum Anfangspunkt der Koordinaten annehmen, a ein Punkt 
in dem Stabe, b ein solcher in der Nadel. Die Bezeichnungen seien 
sonst die gleichen wie vorher, also Ca = £, cb = £', cci = b 0 u. s. w., 
dann ist die Anziehung des im Punkte b befindlichen Elementar-Magne- 
tismus dm' im Punkte a nach der Richtung der Länge AB des Stabes 
Fiff. 3. 
ad. dm' 
1 s 
£ a C A 
1 
d 
{(.aby+flY 1 ' 
ist und wenn wir al+fl = ej setzen, so übt der Magnet ns in der ganzen Länge des Stabes eine Kraft 
aus, die
	        
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