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Full text: 25, 1902

Dr. J. B. Messers chm itt: Ergebnisse von Sextantenprüfungen an der Deutschen Seewarte, 
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Korrektion ihr Vorzeichen. In den übrigen Lagen dagegen bleibt die Krümmung immer in der gleichen 
Richtung. Es kann daher der Mechaniker auch durch Verschieben der Richtung der etwa vorhandenen 
Exzentrizität in die günstige Winkelgegend bei unveränderter Grösse der Exzentrizität den Einfluss auf die 
Messungen stark verringern. Tritt aber eine Aenderung in der Richtung der Exzentrizität ein, so ändern 
sich in diesem Falle auch die Exzentrizitäts-Korrektionen stark. 
In denjenigen Fällen, bei welchen es nur darauf ankommt, die Exzentrizitäts-Korrektionen zu kennen, 
kann man auch die gefundenen Abweichungen graphisch ausgleichen. Ist der Verlauf der Kurve ziemlich 
regelmässig, so erhält man auf diesem Wege bei einiger Vorsicht recht sichere und gute Werthe für die 
Verbesserungen der einzelnen Winkel. 
Während in den ersten Jahren die Bestimmung der Exzentrizität der Sextanten durch die Messung 
bekannter Winkel geschah, kommt seit 1892 ein etwas anderes Verfahren in Anwendung, das Herr Admiralitäts 
rath C. Koldewey in den Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie (XX. Jahrgang, 1892, S. 261) 
beschrieben hat. Die Nothwendigke.it einer Aenderung der Methode zur Bestimmung der Exzentrizitätsfehler 
von Sextanten war nämlich durch die allmählich gänzlich veränderten Verhältnisse des Hamburger Hafens im 
Zusammenhang mit der sich mehr und mehr steigernden Fabriktliätigkeit und den damit verbundenen Rauch 
immer stärker geworden, da die zu den Winkelmessungen dienenden entfernten Objekte sehr häufig nicht 
mehr zu sehen waren. 
Das Kew-Observatorium, welches bei der Prüfung der Sextanten ebenfalls einzelne Winkel misst, 
benutzt statt entfernter Objekte (wie Kirchthürme) die Fäden von Kollimator-Fernrohren. Für die Einführung 
dieser Methode, welche eine durchaus sichere und unveränderliche Aufstellung der Kollimatoren zur Grund 
bedingung hat, sind die baulichen Verhältnisse der Seewarte nicht ganz günstig. Man griff daher zu einem 
anderen Prinzipe, als das der Winkelmessung zwischen direkt anvisirten Gegenständen, nämlich zur Methode 
der Vergleichung eines Bogenstückes des Sextanten mit dem korrespondirenden Bogenstücke eines richtig 
getheilten bezw. genau untersuchten Vollkreises, ein Verfahren, welches auf Sternwarten mehrfach angewendet 
wird, und das nach den Angaben von A. G. Winterhalter schon seit der Mitte der achtziger Jahre am 
U. S. Naval Observatory in Washington zu dem gleichen Zweck mit Erfolg im Gebrauch ist. 
Das hierbei zu Grunde liegende Prinzip ist folgendes: Man befestigt einen Sextanten so auf einem mit 
genauer richtiger Theilung versehenen Theodoliten, dass die Drehungsaxen beider Instrumente parallel sind. 
Liest man nun die Grösse der Bewegung des doppelt reflektirten Bildes einer Mire oder eines entfernten 
Gegenstandes am Gradbogen des Sextanten ab und ebenso die zur Auffindung und erneuerten genauen Ein 
stellung dieses reflektirten Bildes gemachte Drehung des Theodolitkreises, so findet man unter Berück 
sichtigung eventueller Theilungsfehler die Exzentrizitäts-Korrektion des Sextanten für so viele Punkte der 
Theilung, als man verschiedene Einstellungen des reflektirten Bildes macht. 
Es ergiebt sich dabei von selbst, dass man bei Anwendung dieses Verfahrens den Nullpunkt des 
Nonius am Sextanten auf bestimmte Punkte, etwa auf alle 5° oder 10° der Sextantentkeilung einstellen 
wird, durch Drehung des Theodolitkreises alsdann das reflektirte Bild aufs neue am Sextantenfernrohr ein 
stellt und die stattgehabte Drehung am Theodolitkreise abliest. 
Die grösste Sorgfalt bei diesem Prüfungsverfahren muss auf die Unveränderlichkeit der Sextanten-Auf 
stellung verwendet werden. Man kontrollirt diese am besten dadurch, dass man die Einstellung des doppelt 
reflektirten Bildes, bei auf Null eingestelltem Index des Nonius am Sextanten, zwischen den einzelnen 
Messungen häufig wiederholt. 
Wegen der genauen Prüfung des Sextanten-Prüfungsapparats muss auf die oben zitirte Abhandlung 
verwiesen werden, welcher auch eine Abbildung beigegeben ist. Die Untersuchung der Sextanten hingegen 
wird auf der Seewarte nunmehr in folgender Weise gehandhabt: 
Zunächst wird der grosse Spiegel des eingelieferten Instrumentes mit dem in der Abhandlung „Der 
Sextant“ von Eylert beschriebenen Spiegel-Prüfungsapparat untersucht. Dann wird die Theilung mittelst 
des Nonius durchgesehen, die Verdunklungsgläser werden geprüft und die Stellung des grossen Spiegels 
kontrollirt und eventuell berichtigt. Ebenso wird nachgesehen, ob die Fernrohraxe der Sextantenebene 
parallel liegt. Dann wird das Instrument auf die Platte des Prüfungsapparats gestellt und an einem Fusse 
befestigt. Diese müssen daher ganz fest angezogen sein. Nach der Kontrolle der Nivellirung wird der 
Sextant durch eine auf seinen Gradbogen gesetzte Dosenlibelle nahezu horizontal gestellt, die senkrechte
	        
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