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Full text: 24, 1901

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1901 No. 1 — 
hat, dessen Hanfleine an den Rücken des 4 qm-Hargrave-Drachens gebunden war, in dem der Meteorograph 
sich befand. Der letztere Drache war am Draht. Mit 240 m Draht stand das Gespann auf ip = 41° bei 
ß' = 39° und Zug 18 kg; mit 1200 m Draht auf tp = 34° hei 6' = 26° und Zug 27 bis 35 kg; Flug 
sehr stabil. 
In dieser Verbindung zu zweien entspricht der neue Drache sehr nahe dem auf S. 47 beschriebenen 
Nikel-Drachen, nur mit dem Unterschied, dass die jalousieartige Anordnung der Flächen, die nach den 
Photographien beim letzteren sich durch den Druck des Windes einstellt, bei meinem Drachen absichtlich 
und unveränderlich vorhanden ist, überhaupt der Drache in Bezug auf die Lage der Flächen zu einander 
und zur Längsachse möglichst steif gebaut ist; sowie ferner, dass er sich in wenigen Minuten in zwei hand 
liche Drachen zerlegen lässt, die keinen grossen Aufbewahrungsraum brauchen, und zum Transport noch 
weiter Zusammenlegen lässt. 
Rechnet man von vornherein auf diese Verbindung von zwei Drachen, oder überhaupt auf die Ver 
wendung von mehr als zwei Hauptsegeln, so kann man den Drachen leichter bauen. Denn wenn man doch 
Längsstöcke anwendet, so ist es unnöthig, das Rotang-Gerüst so vollständig zu machen. Einen Versuch in 
dieser Richtung stellt Fig. 48 dar. 
Der treppenförmige, vertikale Rahmen abcdef (Fig. 48, Profil) erhält Festigkeit durch den Längs 
stock af, der auch in hgi mit seinen Theilen durch Laschungen verbunden ist, und durch die Drähte ace 
und bdf. Für die unterste Stufe erhält er fernere elastische Versteifung und Schutz gegen Zerknickung 
beim Berühren des Bodens durch einen gebogenen Rotangstab gef, der bei den beiden Seitenrahmen in das 
Beinchen fk endigt, bei dem mittleren aber sich im Bogen nach d fortsetzt und den Rahmen für das 
Steuer fiele abgiebt. Die beiden Rahmen sind, ebenso wie bei allen meinen Treppendrachen, im Raume 
abef von Zeug bezogen gedacht. Die grosse Stabilität des „Doppelfrosches“ lässt erwarten, dass auch bei 
diesem dreiflächigen Drachen die angegebenen Vertikalflächen völlig zur Erhaltung der Stabilität ausreichen 
werden. An den Punkten abcdef des Rahmens sitzen 6 Querleisten, zwischen denen die drei Tragflächen 
gespannt sind. Dem mittleren Rahmen fehlt ein Theil der Stöcke, je nach Grösse und Stärke des übrigen 
Gestells und nach der Anbringung des Instruments. Die Verbindungen im Gestell sind, der bequemen 
Reparaturen wegen, grösstentheils mit Hülfe der Marvin’schen Bleche, Fig. 37—39, vorgesehen. Das Drei 
eck ame ist die wahrscheinlich zweckmässigste Bucht für diesen Drachen. 
Als passende Dimensionen für einen ziemlich grossen Drachen dieser Art, der einen Meteorograph 
emportragen soll, kann man etwa angeben: ab = 0.8 m, ae = 2 m, Breite 2 m, Tragfläche 5 qm, mit Lee- 
segeln 6 qm. Dadurch, dass die Streben bc und de rechtwinklig zu den Tragflächen und an deren Rändern an 
gebracht sind, sind die Tragflächen weiter hintereinander gerückt, als beim Froschdrachen. Ein nach diesem 
Plane gebauter Drache hat sich indessen in frischem Winde nicht stabil erwiesen, indem er seitwärts und ab 
wärts gedrückt wurde. Es wird mein Bestreben sein, auf Grund der in diesem Winter vorgenommenen Versuche 
über die Druckvertheilung auf schrägen Flächen, die im Anhang 2 dargestellt sind, den Weg zu suchen, 
auf dem der Treppendrache die geeignetste Form und unter Erhaltung seiner guten Eigenschaften die 
möglichste Stabilität bekommt. 
5. Abschnitt. 
Materialien für den Drachenbau. 
Das Gestell. Für das Gestell oder Gerüst des Drachens verwendet man Holz, Bambus oder Metall 
rohre. Das Material muss für ein gegebenes Gewicht die grösste mögliche Bruchfestigkeit haben. Nun sind 
Bestimmungen über Bruchfestigkeit (auch Biegungs- oder relative Festigkeit genannt) überhaupt nur Avenig 
vorhanden, und die veröffentlichten Zahlen beziehen sich alle auf die Einheit des Querschnitts, nicht auf 
diejenige des Gewichts. Es ist daher am Platz, hier einige dieser, für den Bau von Drachen und Flug 
maschinen maassgebenden Zahlen so gut, als das vorliegende Material es gestattet, abzuleiten. Die Eigen 
schaften der Hölzer schwanken je nach ihrem Feuchtigkeitsgehalt u. s. w.; für Hölzer im gewöhnlichen Ge 
brauchs-Zustande und quer zur geraden Faser beansprucht, dürften die folgenden ungefähren Mittelwerthe 
aus den vorhandenen Angaben gültig sein.
	        
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