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Full text: 23, 1900

Dr. Grossmann: Die Extrem-Temperaturen in Hamburg in den Jahren 1876—1900. 
3 
l* 
Tab. I. 
Monatsmittel 1876 
— 19 0 0 
Aperiod. 
Mittlere 
Monat 
der täglichen Maxima 
der täglichen Minima 
Schwan- 
Abweichung 
Mittel 
grösster 
kleinster 
A 
Mittel 
kleinster 
grösster 
A 
kung 
(korr.) 
Werth 
Werth 
(korr.) 
Wörth 
Werth 
Max. 
Min. 
Januar. . . . 
1.51* 
5.64* 
-3.22* 
8.86 
-2.50* 
-8.35* 
2.40 
10.75 
4.01 
1.97 
2.23 
Februar... 
3.12 
6.01 
-2.62 
8.63 
-1.24 
-7.57 
1.82* 
9.39 
4.36 
1.85 
1.66 
März 
5.82 
10.05 
1.73 
8.32 
0.24 
-3.96 
3.55 
7.51 
5.58 
1.86 
1.52 
April 
10.88 
14.32 
7.98 
6.34 
3.72 
1.48 
6.31 
4.83 
7.16 
1.44 
0.96 
Mai 
15.79 
20.84 
12.13 
8.71 
7.72 
4.75 
12.03 
7.28 
8.07 
1.30 
0.94 
Juni 
19.62 
23.55 
17.18 
6.37 
11.62 
9.78 
15.09 
5.31 
8.00 
1.15 
0.74 
Juli 
20.48 
22.37 
16.91 
5.46 
13.47 
11.54 
15.07 
3.53* 
7.01 
1.29 
0.80 
August . . . 
20.09 
21.93 
17.49 
4.44* 
13.18 
10.88 
14.76 
3.68 
6.91 
1.27 
0.70* 
September . 
16.98 
19.71 
14.79 
4.92 
10.50 
7.39 
12.17 
4.78 
6.48 
1.23 
0.86 
Oktober. . . 
11.33 
13.79 
8.24 
5.55 
6.40 
3.98 
8.64 
4.66 
4.93 
1.04* 
0.92 
November . 
6.39 
10.17 
3.86 
6.31 
2.19 
-0.43 
5.53 
5.96 
4.20 
1.21 
1.28 
Dezember . 
2.94 
6.74 
-1.80 
8.54 
-0.75 
-7.29 
2.87 
10.16 
3.69* 
1.55 
1.68 
Jahr .... 
11.25 
— 
— 
— 
5.38 
— 
— 
— 
5.87 
— 
— 
Amplitude. 
18.97 
17.91 
20.71 
4.42 
15.97 
19.89 
13.27 
7.22 
4.38 
— 
— 
die Maxima und ebenso die Minima, diese aber nicht in gleichem Grade, da die in Maren Nächten ver 
stärkte Ausstrahlung die durch die Insolation hervorgerufenen Unterschiede verringert, und es muss somit 
heiteres Wetter im Sommer die aperiodische Tagesschwankung der Temperatur erhöhen. Im Winter, wo 
die Ausstrahlung über die Insolation überwiegt, sinkt das Minimum in klaren Nächten stärker als in trüben 
Nächten, das nachfolgende Maximum wird aber nicht die gleiche Erniedrigung zeigen, wie sie bei trübem 
Wetter eintreten würde, sondern unter dem Einfluss der bei klarem Wetter verstärkten Insolation einen 
höheren Werth erreichen, so dass auch im Winter klares Wetter grössere aperiodische Tagesschwankungen 
als trübes Wetter hervorruft. Da die Sommermonate mit hohen mittleren Maximum-Temperaturen und die 
Wintermonate mit niedrigen mittleren Minimum-Temperaturen im allgemeinen durch relativ niedrige Mittel 
der Bewölkung charakterisirt sind, so steht zu erwarten, dass die warmen Sommermonate wie die kalten 
Wintermonate durch grosse Werthe der mittleren aperiodischen Temperatur-Schwankung vor den kühlen 
Sommermonaten bezw. den milden Wintermonaten ausgezeichnet sein werden; für die kältesten Januar- 
Monate des Zeitraumes im Vergleich mit den mildesten erhält man auch entsprechend für die mittlere 
aperiodische Schwankung 4?4 gegen 3?9 und für die wärmsten Juli-Monate gegenüber den kühlsten die 
Werthe 7?5 gegen 6?1. Dieser Unterschied von 1?4 im Juli ist erheblich grösser als der im Januar berech 
nete von 0?5, was seine Erklärung neben dem Einfluss der Schneedecke, die besonders den kalten Winter 
monaten zukommt und der Erhöhung der Temperatur an heiteren Tagen unter der Einwirkung der Inso 
lation entgegenwirkt, in der grösseren Kraft der sommerlichen Insolation gegenüber der der winterlichen 
Ausstrahlung zu finden hat. 
Da dieser Ueberschuss der Wärmezufuhr durch Insolation über den Verlust durch Ausstrahlung im 
Sommer erheblich grösser ist als der überwiegende Verlust durch Ausstrahlung gegenüber der Zufuhr durch 
Insolation im Winter, so treffen wir in der warmen Jahreszeit weit erheblichere Werthe der mittleren 
aperiodischen täglichen Wärmeschwankung als im Winter an. 
§ 2. Die mittlere Abweichung der Monatsmittel der täglichen Extrem-Temperaturen. 
Die aus den Abweichungen der Monatsmittel der täglichen Extrem-Temperaturen von den für den Zeit 
raum geltenden mittleren Werthen ohne Kücksicht auf das Vorzeichen als arithmetische Mittel berechneten 
mittleren Abweichungen finden sich in Tab. I angegeben. Für die Monate November bis Januar überwiegt 
die der Minimum-Temperaturen über die der Maximum-Temperaturen, aber nur um kleine Beträge, während 
in den übrigen 9 Monaten die mittlere Abweichung der Maximum-Temperatur um weit erheblichere Beträge, 
meist 0?4 bis 0?5, grösser als die der Minimum-Temperatur ist.
	        
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