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Full text: 23, 1900

Archiv 1900. 2. 
i 
No. 2. 
Untersuchungen der Abtheilung II der Deutschen Seewarte über die 
Genauigkeit der Messungen mit Quecksilber-Barometern. 
Als Normalbarometer gelten auf der Deutschen Seewarte gegenwärtig zwei Instrumente. Das eine 
von R. Fuess in Berlin im Jahre 1886 verfertigt und beschrieben in der Zeitschrift für Instrumentenkunde, 
I. Jahrgang, 1881, pag. 1 u. f., gilt als Haujttnormal-Instrument, wird indess selten in Gebrauch genommen 
und zwar nur zu dem Zwecke, den festgesetzten Normalstand der Barometer der Seewarte mit dem anderer 
Institute durch Vergleichs-Barometer festzustellen und den unveränderten Stand des Gebrauchs-Normal 
barometers, welches im Februar 1894 von Adie in London beschafft worden ist, zu kontroliren. Ersteres 
hat ein lichtes Kaliber von 25 mm, letzteres ein solches von 15 mm. 
Zu den Vergleichungen dieser Barometer mit denen anderer Institute, sowie zur Prüfung und Er 
mittelung der Stand-Korrektionen anderer Barometer dienen die folgenden Instrumente: 
1) Ein Gefäss-Barometer von Adie in London, von 11 mm lichtem Kaliber, welches sich im Vacuo- 
meter der Seewarte befindet und dort zur Prüfung und Vergleichung anderer Stations- und Marine-Barometer 
benutzt wird. 
2) Ein Barometer nach Fortin, von J. G. Greiner jun. in Berlin, welches namentlich auf Reisen zur 
Vergleichung der Barometer auf den Stationen der Seewarte und den Kaiserlichen Werften dient. 
8) Ein Heberbarometer mit beweglichem Boden, System Fuess-Wild, No. 5, welches eingerichtet ist, 
um in das Vacuometer eingesetzt werden zu können, und dort auch zu verschiedenen Zeiten Verwendung 
gefunden hat. 
4) Ein Heberbarometer mit beweglichem Boden, System Fuess-Wild, No. 130, welches mehrfach auf 
Reisen zur Vergleichung anderer Barometer gedient hat. 
5) Ein Heberbarometer mit beweglichem Boden, System Kupfer, nach Koppen, welches vor der 
Beschaffung eines eigentlichen Normalbarometers als Haupt-Stationsbarometer bezw. Normalbarometer der 
Seewarte galt, und auch zu den täglichen meteorologischen Beobachtungen an der Zentralstelle benutzt 
worden ist. 
6) Ein Stationsbarometer mit festem Boden und reduzirter Skala von R. Fuess in Berlin, No. 769, 
welches seit dem 1. Januar 1886 zu den täglichen meteorologischen Beobachtungen an der Zentralstelle 
dient. 
7) Ein Stationsbarometer mit festem Boden und reduzirter Skala von G. Hechelmann, No. 945. 
8) Ein Stationsbarometer mit festem Boden und reduzirter Skala von Zschau in Hamburg, No. 130. 
Der Umstand, dass in den ersten Jahren des Bestehens der Seewarte und auch später, als das Normal 
barometer von Fuess einer Reparatur unterworfen werden musste, das zweite Normalbarometer von Adie 
aber noch nicht angeschafft war, der Normalstand der Barometer an der Seewarte durch die sogenannten 
Stationsbarometer gewährleistet werden musste, gab den Anlass zu einer Untersuchung über die mit solchen 
Barometern zu erzielende Sicherheit in der Beibehaltung des Standes für längere Zeit und die Genauigkeit 
der Ablesung bei diesen Instrumenten. 
Zu dem Zwecke sind in den Jahren 1892 bis 1895 umfangreiche Vergleichungen dieser Barometer 
unter sich und mit dem Normalbarometer Adie angestellt worden. — Die zusammenhängende Jahres-Reihe
	        
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