Skip to main content

Full text: 23, 1900

Dr. Grossmann: Die Extrem-Temperaturen in Hamburg in den Jahren 1876—1900. 19 
diese thermisch extremeren Tage in etwas geringerem Grade, und die am wenigsten ausgeprägte Tendenz zum 
Gruppenvorkommen besitzen die warmen Nächte, wenngleich die Abweichung von der zufälligen Vertkeilung 
auch für diese noch sehr erheblich ist; auf die Eistage und Frosttage, die warmen Tage und Sommertage und 
die warmen Nächte kommen der Reihe nach rund nur 20, 80 und 40 Fälle einzelnen Vorkommens gegen 100, 
die eine rein zufällige Vertheilung herbeiführen würden. 
Tab. XIII. Die beobachtete und die rein zufällige Vertheilung auf Perioden. 
Länge 
der 
Periode 
in 
Tagen 
Warme Tage 
Warme Nächte 
Sonmiertage 
Frosttage 
Juni/A 
ber. 
ugust 
beob. 
Mai u. S 
ber. 
eptbr. 
beob. 
Juli/Ai 
ber. 
igust 
beob. 
Mai u. S 
ber. 
eptbr. 
beob. 
Mai/Se 
ber. 
ptbr. 
beob. 
Novbr. 
ber. 
/März 
beob. 
ber. 
beob. 
1 
2 
3 
4 
5 
6 
7 
8 
9 
10 
302 
143 
68 
32 
15 
7 
3 
2 
1 
<0.5 
90 
44 
35 
19 
22 
16 
12 
4 
6 
(Fehlen 
noch 
35% 
d.Tage) 
188 
35 
6 
1 
<0.5 
44 
26 
16 
5 
(Fehlen 
noch 
38% 
d. Tage) 
221 
57 
15 
4 
1 
<0.5 
89 
36 
31 
9 
5 
(Fehlen 
noch 
22% 
d.Tage) 
52 
2 
<0.5 
23 
5 
(Fehlen 
noch 
41% 
d.Tage) 
243 
18 
1 
<0.5 
SO 
35 
19 
(Fehlen 
noch 
27% 
d. Tage) 
499 
235 
110 
51 
24 
11 
5 
3 
1 
<0.5 
94 
69 
40 
22 
24 
13 
5 
13 
4 
(Fehlen 
noch 
54% 
d. Tage) 
434 
71 
12 
2 
<0.5 
77 
38 
25 
11 
(Fehlen 
noch 
56% 
d.Tage) 
Die hier auftretenden Beziehungen stehen in vollem Einklang mit den vorangehenden Ergebnissen 
dieser Untersuchung. Es verdient darauf hingewiesen zu werden, dass eine Untersuchung der Vertheilung 
der Fälle des Steigens und Sinkens der Temperatur von Tag zu Tag zu ganz entgegengesetztem Resultate 
führt, wie in N0. 5 dieses Bandes vom Verfasser dargelegt worden ist. Die interdiurnen Aenderungen der 
Temperatur verdanken ihr Entstehen wesentlich der mehr zufälligen interdiurnen Aenderung der Bewölkung 
und den hierdurch hervorgerufenen Aenderungen des Effektes der Insolation und Ausstrahlung; Aende 
rungen der Wetterlage beeinflussen sie auch, aber sie sind wesentlich unabhängig von der Wetterlage und 
der durch diese gegebenen mittleren Temperaturlage. Unsere thermisch charakteristischen Tage aber sind 
im Gegensatz wesentlich durch die Wetterlage bedingt; deren Erhaltungs-Tendenz, die sich in charakter 
istischer Weise durch die Neigung der Temperatur, längere Zeit über bezw. unter den Normalwerthen zu 
liegen, ausspricht, ist in gleicher Weise die Ursache für die beobachteten Abweichungen, die die thermisch 
charakteristischen Tage von den durch rein zufällige Vertheilung geforderten Verhältnissen zeigen. 
Schlussbetrachtung. 
Während die tägliche aperiodische Schwankung der Temperatur in ihrem jährlichen Gange wesentlich 
von dem des Sonnenstandes und in geringerem Grade von der Wetterlage abhängt und entsprechend von 
einem Minimum im Dezember zu einem Maximum bei höchstem Sonnenstand ansteigt, und hier nur für Mai 
sekundäre Einflüsse auffällig hervortreten lässt, sind die Gegensätze der Wetterlagen in erster Linie be 
stimmend für die Amplitude der Monatswerthe der täglichen Extrem-Temperaturen, für deren mittlere Ab 
weichung, für die Schwankung der Temperatur-Extreme wie die absolute Temperatur-Schwankung in den 
Monaten. Zur Zeit der stärksten Temperatur-Gegensätze zwischen Meer und Festland und somit auch der 
grössten thermischen Unterschiede bei den verschiedenen Wetterlagen erreichen die genannten Grössen ihre 
höchsten Werthe und diese nehmen nach dem Sommer, und zum Tlieil bis in den Herbst hinein, ab, in dem 
Maasse, wie diese Gegensätze sich verringern und andererseits die steigende Sonnenhöhe in zweiter Linie 
die Temperatur-Unterschiede der den verschiedenen Wetterlagen zukommenden Luftströmungen herabsetzt. 
Bei allen genannten Grössen, soweit sie die eine oder andere Extrem-Temperatur allein betreffen, findet
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.