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Full text: 23, 1900

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1900 No. 1 — 
Eistage wie für die Frosttage und „warmen Tage“ lierbeizuführen. Es wurde in solcher Weise, wie ange 
führt, für die warmen Nächte die Definition, Minimum >-15° (statt 14.7), und für die warmen Tage die 
Forderung, Maximum > 20.0 (statt > 18.7), aufgestellt. Von einem Auszählen und Diskutiren der Eisnächte 
wurde abgesehen. 
Bei steigender Minimum-Temperatur sinkt die äquivalente Maximum-Temperatur und es muss hei einem 
bestimmten Punkt der Temperaturskala ein Zusammenfallen der äquivalenten Extrem-Temperaturen statt 
finden. Diese Temperatur, die wir kurz als A equivalenz-Zentralwerth*) der Extrem-Temperaturen 
bezeichnen wollen, ist offenbar dadurch charakteristisch, dass gleich viele Beobachtungen von niedrigeren 
Maximum- und von höheren Minimum-Temperaturen und umgekehrt zu beiden Seiten liegen. 
Bezeichnet man weiter diejenigen Maximum- und Minimum-Temperaturen, die dadurch charakteristisch 
sind, dass die beobachteten Maximum- bezw. Minimum-Temperaturen während des Zeitraumes (Monat oder 
Jahr) gleich häufig darüber wie darunter lagen, als die Mediären Maximum- und Minimum-Tempe 
raturen, so werden diese, ähnlich wie die Sclieitelwerthe, in ihrer Lage gegen die mittleren täglichen 
Extrem-Temperaturen bestimmte klare Gesetzmässigkeiten zeigen müssen. 
Tab. V**) enthält die für die Minimum-Temperaturen, von 5 zu 5° fortschreitend, mittels der Tabelle des 
Anhangs berechneten äquivalenten Maximum-Temperaturen, die Aequivalenz-Zentralwerthe der Extrem- 
Temperaturen, die mediären Extrem - Temperaturen, sowie zum Vergleich die mittleren täglichen Maxima 
und Minima der Temperatur, wie die wahren Mittel-Temperaturen — durchweg für die Monate und das Jahr. 
Die Bedeutung der bei den mediären Extrem-Temperaturen der Tabelle auftretenden Indices + und — er 
klärt sich dadurch, dass die Extrem-Temperaturen auf Zehntelgrad, abgelesen wurden und somit durch diese 
Indices kurz angedeutet werden kann, welche der beobachteten Temperaturen über und welche unter den 
den mediären Werth er, zu liegen kommen. 
Die mitgetheilten Wertlie der äquivalenten Extrem-Temperaturen lassen viele interessante Beziehungen 
sofort klar hervortreten; während beispielsweise sich die obere Grenze der Minima um 5° von 10° bis 15° 
hebt, sinkt die entsprechende untere Grenze der Maxima im Mai um 4?S, im Juni um 6?8, im Juli um 9?1, 
im August um 7°4 und im September um 5?1. Vergleicht man die Werthe der Aequivalenz-Zentralwerthe 
der Extrem-Temperaturen mit den wahren Temperatur-Mitteln, so findet man diese beiderartigen Werthe 
im März und September zusammenfüllend, während die Mittel-Temperaturen von April bis August grösser 
und von Oktober bis Februar kleiner als die Aequivalenz-Zentralwerthe sind; die grössten positiven Ab 
weichungen im Betrage von etwa V2 0 treten im April bis Juni, die grösste negative, —0?8, im Januar auf, 
und im Jahre überwiegt die wahre Mittel-Temperatur um 0?1. 
Die Tabelle zeigt weiter, dass die Zahl der weniger extremen Extrem-Temperaturen jenseits der 
Aequivalenz-Zentralwerthe in Prozenten aller Beobachtungen von Dezember/Januar bis August von 34% bis 
11% absteigt; für Juni bis September liegt dieser Prozentwerth zwischen 11—13%, für Dezember bis 
Februar zwischen 31 — 34%, sodass hier ein sehr erheblicher Unterschied zwischen der warmen und kalten 
Jahreszeit besteht. 
Der Vergleich der mediären Maxima und Minima mit den mittleren täglichen Extremen lehrt für die 
Werthe des Jahres volle Uebereinstimmung. Das mediäre Maximum überwiegt meist im Winter, während 
ihm in der warmen Jahreszeit, besonders von Juli bis September (um 0?4) kleinere Beträge als dem mitt 
leren täglichen Maximum zukommen; das mediäre Minimum zeigt in den warmen Monaten wenig Abweichung 
oder kleinere Werthe im Vergleich mit dem mittleren täglichen Minimum , während dieses von Dezember 
bis Februar erheblich kleiner als das intermediäre Medium ist, nämlich um Beträge von 0?8, 1?1 und 0?5. 
Diese Erscheinung ist die gleiche wie die oben besprochene Verschiebung der Scheitelwerthe gegen die 
mittleren täglichen Maxima und Minima. 
Der Tab. V entnehmen wir noch, welche Minimum-Temperaturen solchen der Maxima von —0?1 und 
24?9 äquivalent sind. Tage, an denen die höchste Temperatur 25° und darüber erreicht, sind demnach in 
den einzelnen Monaten ebenso häufig wie solche, an denen die Temperatur der Nacht im Mai unter 1?4, 
Juni 8?2, Juli 10?7, August 10?0 und im September unter 4?3 bleibt. 
*) Die Kürze der Ausdrucksweise forderte liier die Einführung einiger Bezeichnungen, auf die natürlich kein Ge 
wicht gelegt wird. **) In Tab. V kann durchweg auch gleichzeitig Min. > und Max. < gesetzt werden, wobei jedoch 
die den Maxima bezw. den Minima entsprechenden Temperaturen um 0.1 zu erhöhen bezw. zu erniedrigen sind.
	        
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