Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S99 No. 3 —
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Die Daten treffen vielfach mit denjenigen der grossen Schwankungen der Deklination zusammen. Ganz
besonders fallen die enormen Schwankungen am 9. und 10. September 1898 auf. Es ist dabei zu beachten,
dass die am 9.9. zwischen 11" und 9 P angegebene Schwankung von 0.00215 cg «-Einheiten auch insofern
nur eine untere Grenze des wahren Betrages vorstellt, als die Nadel am Intensitäts-Apparat um 9 P völlig
aus der Skale herausgegangen war und der angegebene Werth von H — 0.28780eg s-Einheiten, der dem
letzten sichtbaren Skalentheil entspricht, den unbekannten wahren Werth von H noch beträchlich über
treiben kann.
Eine Schwankung um 0.00200 <; g «-Einheiten ist in Mauritius in den Jahren 1883—1890 nur zweimal
im Jahr 1883 übertroffen worden, am 3.4. und am 22.11. Am 22.11.1883 war sie auch in Batavia grösser;
vom 3. 4. 1883 liegt aus Batavia keine Beobachtung vor.
Auch auf dem magnetischen Observatorium zu Potsdam wurden grössere Störungen beobachtet am
10.8., 3. 9., 9.9., 10.9. und 22.11.*) Am 22.11. früh wurde auch in Toronto ein magnetisches Gewitter
konstatirt. **)
Die für die einzelnen Monate augegebeucn Mittelwerthe der Horizontal-Intensität lassen in ihrer Auf
einanderfolge keine Gesetzmässigkeit erkennen. Derjenige lineare Gang, welcher, nach der Methode der
kleinsten Quadrate berechnet, am besten mit der thatsächliclien Aufeinanderfolge der Wertlie übereinstimmt,
ergiebt eine jährliche Abnahme von 0.000 36 cg «-Einheiten für die Zeit vom Mai 1897 bis März 1898; dabei
ist für Oktober 1898 der Mittelwerth der ersten 19 Tage in Rechnung gesetzt.
B. Absolute Bestimmungen der Horizontal-Intensität in Daressalam.
In der folgenden Tabelle hat die Reduktion auf Tagesmittel nach den oben (Tabelle IX) angegebenen
Korrektionsreihen für Sommer und Winter stattgefunden. Unter der Rubrik ,,Art der Beobachtung“ bedeuten
I und II die benutzten Ablenkungs-Magnete, A — Ablenkungs-Beobachtungen, S — Schwingungs-Beob
achtungen. Bei der Bildung der Mittelwerthe für die Epochen 1896.64, 1897.60 und 1898.73 wurden die in
der Sodenstrasse gefundenen Werthe nicht berücksichtigt, da sie wegen der dort .störend wirkenden benach
barten Eisenmassen, wie zu erwarten, beträchtlich zu hoch sind; ebenso wurde der abnorm niedrige Werth,
der Ende Oktober 1898 beobachtet wurde, bei der Mittelbildung ausgeschaltet. Bei der Reduktion auf 1900.0
wurde bis Mitte 1897 Konstanz, von da ab eine jährliche Abnahme um 0.00030 entsprechend den für die
drei Epochen gefundenen Mittelwerthen in Rechnung gesetzt. Auch in Batavia betrug die Aenderung von
1896.5 auf 1897.5 +0.00004 cga-Einheiten; die Tabellen für 1898 sind noch nicht erschienen. Die Ab
nahme von 1897.6 bis 1897.7 stimmt mit dem oben angegebenen, aus den Variations-Beobachtungen erhaltenen
Werthe überein.
Absolute Bestimmungen <ler Horizontal-Intensität in Daressalam.
Tab. X. (Beobachter: Dr. Maurer.)
Beobachtung
sort
Datum
Tageszeit
Art der
Beobachtung
Sodenstrasse
28.
12.
95
5 f
09'"
P-
m.
I
II
A.
»
25.
1.
96
5
35
P-
in.
I
II
A.
»
25.
2,
96
5
17
P-
m.
I
II
A.
v.
21.
3.
96
5
16
P-
in.
I
II
A.
23.
4.
96
4
04
P-
m.
I
II
A.
S.
Moschee
27.
.5.
96
4
21
P-
m.
I
11
A.
S.
»
10.
6.
86
4
42
P-
m.
I
II
A.
s.
»
26.
6.
96
4
25
P-
m.
I
II
A.
s.
■»
8.
7.
96
4
17
P-
m.
I
II
A.
s.
»
2.
8.
96
9
35
a.
in.
I
II
A.
s.
S>
28.
8.
96
9
22
a.
m.
I
II
A.
s.
»
22.
9.
96
4
29
p-
m.
I
11
A.
s.
»
20.
10.
96
4
10
p-
in.
I
II
A.
s.
»
20.
11.
96
4
30
p-
m.
I
II
A.
s.
»
17.
12.
96
4
40
p-
m.
I
11
A.
s.
Mittel
1896.64
Werth der Horiiontal-Iiitens. (10 5 c^i-Kiih.)
beobachtet
Tages m.
red. a. 1900 0
29072
29081
29106
29115
—
29175
29184
—
29074
29083
—
29055
29058
—
29037
29042
28937
28976
28983
28908
28988
28994
28919
28994
28999
28924
28990
28973
28898
29031
29017
28942
29004
29010
28935
28995
28999
28924
29002
29008
28933
29004
29011
28936
29004 28929
*) M. Eschenhagen. Werthe der erdmaguet. Elemente zu Potsdam fur das Jahr 1898. Wiedemann’s Ann. 1899, p. 917.
**) Terrestrial Magnetism. 1898, Bd. Ill, Number 4, p. 193.