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Full text: 21, 1898

Dr. Gvossmann: Die Stürme und die Sturmwarnungen an der deutschen Küste in den Jahren 1886/95. 
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A. Das Ergebniss der Sturmwarnungen in den Jahren 1886 95 
unter Zugrundelegung der Sturmtage. 
In der Tabelle E. des Anhangs sind unter *4 die Sturmtage mit rechtzeitig gehisstem Signal bezeichnet 
und unter B diejenigen Sturmtage zusammengefasst, an denen das Signal zu spät gehisst oder in Folge 
telegraphischer Anweisung zu zeitig gesenkt worden war, oder eine Warnung überhaupt nicht erfolgt war. 
Eine Trennung dieser Fälle B hätte zu weit geführt, lag auch nicht im Interesse der dem Verfasser vor 
liegenden Aufgabe und es erschien insbesondere auch gerechtfertigt, die Fälle von verspäteten Signalen 
im grossen und ganzen als verfehlt zu rechnen und ihren Werth nicht nach dem gewöhnlichen Gebrauch 
als halben Erfolg in Rechnung zu stellen, wenn auch in vielen solchen Fällen manche Station immerhin 
noch rechtzeitig gewarnt worden sein wird. 
§ 25. Die Abhängigkeit der auf die Sturmtage gegründeten Trefferprozente von der Stärke der 
Stürme. Aus den Zahlen der Tab. E. sind für die verschiedenen Küstengebiete für die beiden Jahres 
abschnitte und das Jahr getrennt die Trefferprozente 100 A : A + Bje für alle Sturmtage der gleichen Gruppen 
windrichtung und der gleichen Gruppenstärke, wie für die Gesamtheit der Sturmtage berechnet und in 
Tabelle F. des Anhangs zusammengestellt worden, und es wurden hier auch die entsprechenden Resultate für 
die drei Gruppen IX, VIII und VI/VII der Nordsee mitgetheilt. Für die verschiedenen Gruppen Windrichtungen 
wurden die Erfolgprozente ausserdem noch für die Sturmtage der Gruppeusturmstärke 1 bis 5, also mit 
Fortlassung der schwächsten Sturmerscheinungen aufgeführt, da, wie mehrfach betont worden ist, die War 
nung dieser leichtesten Phänomene wesentlich nicht zur Aufgabe des Sturmwarnungswesens gehört, bezw. 
gehören kann. In der Tabelle F. und den späteren Prozenttabellen bedeutet ein —, dass keine Beobachtung 
vorlag, und die Einklammerung einer Zahl, dass höchstens zwei Beobachtungen Vorlagen. 
Uebersieht man die nach Gruppenstärken geordneten Erfolgprozente zunächst für die warme Jahres 
zeit, so tritt im allgemeinen eine Zunahme des Erfolges mit wachsender Stärke auf, die Trefferprozente 
überschreiten jedoch nur vereinzelt 50% und erscheinen im ganzen recht unbefriedigend; am schlimmsten 
ist hier die preussisehe Küste dran, wo der Erfolg für die einzelnen Stärken kaum '/4 überstieg. 
Für die kalte Jahreszeit finden wir wesentlich andere und vielfach befriedigende Resultate, indem hier 
für die Sturmtage der Gruppenstärken 1—5 die Trefferprozente meist zwischen 00 — 80% schwanken. Für 
die schwersten Stürme beträgt der Erfolg mit einer Ausnahme 100%, und recht erhebliche Trefferprozente 
kommen noch den massigen bis starken Stürmen der Gruppenstärken 2-4 zu; auch noch die schwachen 
Stürme der Gruppenstärke 1, die in Tabelle F in zwei Unterabtheilungen zerlegt erscheinen, hatten an der 
Nordsee 73%, der westlichen Ostsee 04% und der pommerschen Küste 57% rechtzeitig gewarnte Sturm- 
tage. Tabelle F. lässt erkennen, dass die Verminderung des Gesamterfolges der Warnungen der kalten 
Jahreszeit, der im Osten gegen den Westen hervortritt, wesentlich den leichten Stürmen zur Last fällt. 
Dass auch der weit erheblichere Theil aller Stürme im Jahre von massiger Stärke aufwärts recht 
zeitig gewarnt worden ist, zeigen die nach Gruppenstärken geordneten Trefferprozente für das Jahr, wo 
nach den schwersten Stürmen meist 100%, den Sturmtagen der Gruppenstärke 4 60—88%, der Gruppen 
stärke 3 (59 — 91%, der Gruppenstärke 2 55—88% rechtzeitige Warnungen zukamen und auch die schwachen 
Stürme an den westlichen Küstentheilen in mehr als der Hälfte der Fälle mit Erfolg gewarnt wurden. 
Die Erfolgprozente nehmen mit Wachsen der Gruppenstärke an der Nordsee bis zur Gruppenstärke 2, der 
Ostsee bis Gruppenstärke 3 zu, zeigen dann eine kleine Abnahme und weiterhin die höchsten Werthe für 
die schwersten Stürme. 
In wie weit ein solches Anwachsen des Erfolgprozents schon hei den ganz leichten bis massigen 
Stürmen hervortritt, ist in Tabelle E. durch Einführung von Unterabtheilungen für die Gruppenstärke 1 
besonders zum Ausdruck gebracht worden, indem diese Sturmtage in zwei Unterabtheilungen getrennt er 
scheinen, abhängig von der in der Tabelle angegebenen wachsenden Anzahl (!>, rr) von Stationen, die 
einen stürmischen Wind beobachtet hatten. Für die kalte Jahreszeit und das Jahr wachsen auch diese 
Erlblgprozente der 4 Kategorien von leichten bis mässigen Stürmen fast ausnahmslos mit der Zunahme der 
stürmischen Winde und meist auch in der warmen Jahreszeit. 
Tab. E 
Tab. F
	        
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