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Full text: 21, 1898

»r. Gvossiaanji: Di© Stürme und die Sturmwarnungen an der deutschen Küste in den Jahren 1SSG/&5. 13 
für August, während die SW-Stürme in den Monaten Oktober bis Dezember an der ganzen Küste über die 
KW-Stürme überwiegen; auffallend ist dieses Ueberwiegen der SW-Stürme an der westlichen Ostsee auch im 
Januar bis März im Vergleich mit den anderen Theilen der Ostsee, wo die NW-Stürme den SW-Stürmen 
an Zahl nabe gleichstehen, wie auch mit der Nordsee, wo jenes Ueberwiegen in erheblich geringerem Grade 
stattfindet. 
§ 17. Die Verkeilung der Sturmtage nach den Gruppenstunnstärken auf die Monate des Jahres. 
Tabelle C. im Anhang zeigt, dass in keinem der Küstengebiete während der Monate April bis September 
einer der iiusserst schweren Stürme der Gruppensturmstärke 5 beobachtet worden ist, und dass, mit Aus 
nahme von je einem Sturm dieser Gruppenstärke, der Gruppe III im November und Dezember, Gruppe I 
im Januar und Gruppe IV/V im März getroffen hat, diese Stürme im Februar und Oktober stattgefunden 
haben; ebenso hatten die Monate April bis September keine Sturmtage der Gruppenstärke 4, mit Ausnahme 
von einem im Mai für Gruppe II und je einem im April und Mai und je drei im Juni und September für 
Rügen und Umgebung. Abgesehen von der sturmreichen Gruppe III traten Sturmtage der Gruppenstärke 3 
im Mai nur einmal an der Ostsee, im Juni nur einmal an der Nordsee und zweimal an der Ostsee auf 
nnd fehlten auch an der Nordsee und westlichen Ostsee im Juli und August. Auch die den massigen Stürmen 
entsprechenden Sturmtage der Gruppenstärke 2, an denen wenigstens an der Hälfte der Stationen 8 als höchste 
Windstärke erreicht wurde und höhere Stärken in geringerer Zahl vorkamen, traten in den Sommermonaten 
verhältnissmässig selten, von Mai bis Juli an der Nordsee .1 mal. an der westlichen Ostsee 10-, Gruppe III 37-, 
Gruppe II 22- nnd Gruppe I 13 mal auf, welche Häufigkeitszahlen sich nach der fast durchweg aufgefundenen 
Verbreitung der Sturmtage längs der Küste abstufen. 
B. Die Sturmphänomene an der deutschen Küste in den Jahren 1886/95. 
Aus den in Tabelle A. des Anhangs enthaltenen und nach den in § 0 erläuterten Sturmphänomenen abge 
trennten Sturmtagen wurde durch Zusammenfassung und Einführung der in § 7 erläuterten Sturmpliänomenen- 
Windrichtungen und -Windstärken eine Tabelle der Sturmphänomene aufgestellt, deren Wiedergabe hier 
nicht möglich war. Es sei nochmals hervorgehoben, dass aus den in § 11 dargelegten Gründen, wie im 
Laufe der Darstellung mehrfach, so auch liier von den Sturmtagen der Gruppenstärke 0 abgesehen worden ist. 
Ebenso wurde von einer Gliederung der Sturmphäuomene nach Monaten Abstand genommen, da ein 
solches Bedürfniss für die dem Verfasser eigentlich vorliegende Aufgabe nicht bestand, und die durch Monats- 
werthe der Häufigkeit der Sturmtage gegebene Darstellung des jährlichen Verlaufes der Stnrmthätigkeit, wie 
sie im Interesse der Vollständigkeit dieser statistischen Darlegungen geboten schien, an Vollständigkeit nur 
wenig gewonnen haben würde. 
An Stelle der Trennung der Sturmphänomene nach Monaten tritt hier eine Gliederung nach den 
Monaten Mai —August und September — April, die wir im Interesse der Kürze kurz als warme und kalte 
Jahreszeit bezeichnen wollen; wo gelegentlich die Bezeichnung Sommer und Winter auftreten sollte, mag 
das Bestreben nacli Kürze solches gerechtfertigt erscheinen lassen. Diese Gliederung des Jahres war geboten 
mit Rücksicht auf das vorliegende Bedürfniss, die Sturmphänomene mit den Sturmwarnungen in Parallele 
:zu setzen und den hervorgehobenen Umstand, dass in der Zeit von Mitte September bis Ende April im 
Sturmwarnungsdienst eine Erweiterung durch den Ahenddienst besteht, die den Erfolg der Warnungen mög 
licherweise beeinflusst. Andererseits ist auch zu beachten, dass den Sturmphänomenen dieser Jahres 
abschnitte, abgesehen von einzelnen der Uebergangsmonate, gegensätzliche typische Charaktereigenschaften 
der ganzen Entwicklung zukommen. 
In welcher Weise bei der Vereinigung von mehreren Sturmtagen zu einem Sturmphänomen für dieses die 
Gruppen-Windrichtung und -Windstärke gebildet worden sind, ist oben aus § 7 zu ersehen. 
Was unter Sturmphänomen hier verstanden werden soll, ist in § 6 dargelegt worden. Da ihre Be 
zeichnung als Stürme hier nicht möglich war, um Missverständnissen und Unklarheiten vorzubeugen, und 
der Ausdruck Sturmerscheinung noch länger gewesen wäre, eine andere Bezeichnung wie etwa Gestürm 
aber zu ungewöhnlich erscheinen musste, so wurde jener Ausdruck als der kürzeste der zu Gebote stehenden 
gewählt. 
§ 18. Häufigkeit der Sturmphiinomena der verschiedenen Windrichtungen in der warmen, der kalten 
Jahreszeit und im Jahre. In Tabelle D. des Anhangs finden sieb die Sturmphänomene für Mai — August, 
Tab. C 
Tab I)
	        
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