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Full text: 21, 1898

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Dr. C. Kassner: Untersuchungen über die Bewölkungsverhältnisse von Tifiis. 
derselben erkennt man bald, dass nicht in jedem Monat jede Stufe zu allen Stunden beobachtet 
wird; bei den Wintermonaten können sogar mehrere Jahre vergehen, ohne dass zu einer 
b esimmten Tageszeit ein bestimmter Bewölkungsgrad notirt werden kann. Für die Vertheilung 
der einzelnen Stufen über die Tagesstunden genügen fünf Jahre naturgemäss noch nicht vollkommen, da hier 
dem Zufall bei den selteneren Stufen ein ziemlich grosser Spielraum offen steht; trotzdem ist die Tabelle XII 
hinreichend, um in den täglichen Gang der Bewölkungsmenge einen neuen Einblick zu erlangen. 
Vergleichen wir z. B. die Januarkurven im normalen täglichen Gange (s. Tafel) mit den Häufigkeits- 
zalilen unserer Tabelle, so sehen wir, wie die Kurve im wesentlichen durch das Auftreten der 10 bedingt 
ist; deutlich zeigt sich die starke Zunahme der Bewölkung von 6" bis 7“ nur infolge der Zunahme der 
Häufigkeit ganz bedeckten Himmels. Nimmt dann dieser ab, fallt auch die Kurve, so im Laufe des Vor 
mittags und so zwischen 6P und 7P; dagegen ist die Zunahme der 10 von 4P bis 5 p in der Kurve nur 
schwach angedeutet, weil gleichzeitig die Stufen 8 und 9 rasch abnehmen und zwar zu Gunsten der 10, 
denn die Häufigkeit der 8, 9 und 10 insgesammt beträgt um 4P 72 und um 5P 75, ist also nahezu gleich. 
In analoger Weise kann man die übrigen Besonderheiten der Kurven des täglichen Ganges auf die 
Häufigkeitszahlen der Stufen zurückführen; damit ist zwar die physikalische Ursache dieser Besonderheiten 
noch nicht gefunden, aber sie sind auf einfachere Elemente zurückgeführt und damit der meteorologischen 
Erklärung näher gerückt. Man darf dabei freilich nicht vergessen, dass jenen Kurven fünfzehn Jahre und 
den Häufigkeitszahlen nur fünf Jahre zu Grunde liegen. In anderen Lustren wird man, wie aus Tabelle I 
hervorgeht, eine etwas geringere Häufigkeit der niedrigen Bewölkungsgrade und eine etwas grössere der 
höheren erwarten müssen. Da aber hier nicht so sehr die absoluten als die relativen Werthe in Betracht 
kommen, wird zwar der Gang der Zahlen beeinflusst werden, aber doch nicht in wesentlichem Maasse. 
Bei dem täglichen Gange der Bewölkung (S. 9 und 13) war der Mai und Juni durch seinen eigen- 
thümlichen Verlauf am Nachmittage besonders hervorgetreten, und es war auch schon (S. 17) gezeigt 
worden, dass das starke Ansteigen der Kurven auf eine Zunahme der mittleren Bewölkungsgrade zurück 
geführt werden kann. Die Tabelle XII lehrt nun, dass dem in der That so ist, noch besser erkennt man 
es aus der nachfolgenden Uebersicht, welche aus jener in der Weise abgeleitet ist, dass die Summe der 
stündlichen Häufigkeitszahlen aller 5 Jahre durch 5X24 — 120 dividirt und die Mittelwerthe jedes Monats 
auf Monate von 30 Tagen reduzirt wurden. 
Häufigkeit der Bewölkungsstufen im Mittel der Jahre 1881—1885 pro Stunde 
(auf Monate von 30 Tagen reduzirt). 
Stufe 
Januar 
Februar 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
August 
Sept. 
Oktob. 
Nov. 
Dez. 
Jabr 
0 
G.7 
5.9 
4.4 
3.6 
4.1 
5.7 
7.1 
8.7 
7.9 
7.1 
6.6 
7.9 
6.3 
1 
1.7 
1.3 
1.9 
1.7 
3.4 
3.6 
4.9 
4.3 
3.5 
2.1 
1.7 
2.4 
2.7 
2 
1.9 
1.5 
2.1 
2.0 
3.0 
2.9 
3.0 
2.8 
2.2 
1.7 
1.8 
2.0 
2.2 
3 
1.2 
1.1 
1.7 
2.0 
2.1 
2.3 
2.0 
2.0 
1.7 
1.4 
1.3 
1.7 
1.7 
4 
1.5 
1.2 
1.5 
1.9 
2.1 
2.2 
1.8 
1.6 
1.5 
1.3 
1.4 
1.5 
1.6 
5 
1.2 
0.7 
1.2 
1.4 
1.6 
1.6 
1.4 
1.2 
1.1 
1.1 
1.0 
0.8 
1.2 
6 
0.8 
0.7 
1.2 
1.1 
1.6 
1.3 
1.1 
1.1 
1.0 
1.1 
0.9 
0.9 
1.1 
7 
1.2 
0.8 
1.5 
1.7 
1.7 
1.7 
1.6 
1.3 
1.2 
1.2 
1.0 
0.9 
1.3 
8 
1.1 
0.7 
1.5 
1.7 
1.8 
1.8 
1.6 
1.5 
1.3 
1.4 
1.5 
1.5 
1.5 
9 
l.l 
1.0 
1.5 
1.8 
1.9 
2.0 
1.7 
1.4 
1.7 
1.6 
1.4 
1.6 
1.6 
10 
11.6 
149 
11.6 
11.0 
6.6 
4.9 l 
3.7 
4.3 
6.9 
10.0 
11.4 
8.8 
8.8 
0 
6.7 
5.9 
4.4 
3.6 
4.1 
5.7 
7.1 
8.7 
7.9 
7.1 
6.6 
7.9 
6.3 
1-9 
11.7 
9.0 
14.1 
15.3 
19.2 
19.4 
19.1 
17.2 
15.2 
12.9 
12.0 
13.3 
14.9 
10 
11.6 
14.9 
11.6 
11.0 
6.6 
4.9 
3.7 
4.3 
6.9 
10.0 
11.4 
8.8 
8.8 
Man ersieht daraus sofort, dass einerseits die Stufe 10 im Mai um 40°/o weniger oft vorkommt als 
im April und dass andererseits die mittleren Stufen 2 bis 9 sämmtlich im Mai und Juni ihr Häufigkeits 
maximum für das ganze Jahr erreichen. 
Da die Tabelle XII nicht leicht übersichtlich ist, habe ich in Tabelle XIII einen Auszug gegeben, der 
wegen seiner vollkommen übereinstimmenden Form einen Vergleich mit den von den Herren Koppen und
	        
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