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Full text: 19, 1896

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S96 No. 1 — 
Die Schwierigkeit der Veröffentlichung liegt in der fortwährenden Ortsveränderung der schwimmenden 
meteorologischen Station und, da alles nicht gedruckt werden kann, in der Auswahl der zu druckenden 
Beobachtungen. Trotzdem ist der Wunsch, wenigstens einen Tlieil der Schiffsbeobachtungen wie Land 
beobachtungen gedruckt zu besitzen, natürlich, da es erwünscht sein muss, ausser dem engsten, auch 
weitere Kreise heranzuziehen. An Vorschlägen zur Veröffentlichung hat es nicht gefehlt, nur sind sie 
aus guten Gründen nicht ausgeführt worden. Ihr Scheitern dürfte hauptsächlich folgenden Ursachen zu 
zuschreiben sein. Einmal waren sie zu umfangreich, mit anderen Worten zu theuer 1 ), wenigstens für die 
Aemter mit vielen Beobachtungen. Dann war das Ziel der Veröffentlichung entweder gar nicht, oder nicht 
klar genug ausgesprochen, von einem Nachweis der Erreichbarkeit des Zieles ganz zu schweigen. Schliess 
lich sollten sich alle seefahrenden Völker gleichzeitig zu etwas verpflichten, ehe sie sich über das Was, 
Wie und Wozu geeinigt hatten. Wie schwer eine solche Einigung ist, sieht man daraus, dass alle grossen 
Aemter in der Art der Bearbeitung verschieden vergehen, nicht zum Schaden der nautischen Meteorologie. 
Diese Klippen will der folgende Vorschlag vermeiden; er bezweckt: 
Einem Jeden unmittelbar die wichtigsten, mittelbar alle Beobachtungen 
zur See in erreichbare Nähe zu bringen, so dass er sie ganz nach eigenem Er 
messen bearbeiten kann. 
Die leitenden Gedanken dabei sind: 
Nur das wichtigste und dies kurz; daneben aber Uebersicht sämmtlicher 
Reisen und Beobachtungen nach Ort und Zeit; schnelle Veröffentlichung. 
Der Plan ist ursprünglich aus eigenen Bedürfnissen hervorgegangen und erst allmählich während einer 
vierjährigen Thätigkeit an der Seewarte gereift. International ist der Plan insofern, als das Interesse aller 
seefahrenden Nationen an der nautischen Meteorologie dasselbe ist, und er sich ebenso gut theilweise, wie 
ganz oder erweitert zur Ausführung eignet. 
II. Inhalt und Form der Auszüge. 
Es mag hier gleich bemerkt werden, dass alle während der Monate Januar, Februar und März 1894 
bei der Seewarte eingegangenen Schiffstagebücher, 179 an der Zahl, so ausgezogen worden sind, wie es 
hier vorgeschlagen wird. Der Anhang enthält diese „Reiseberichte“ für Januar 1894, also ein Drittel. 
Alle Auszüge aus den 179 Tagebüchern sind ferner mit Hülfe von hektograpliirten Abdrücken nach den 
verschiedensten Richtungen, Inhalt, Ort und Zeit, wirklich geordnet worden, der Plan also für 3 Monate 
ausgeführt. 
Zu einer kurzen und für viele Zwecke hinreichend deutlichen Darstellung einer langen Reise genügen 
wenige Punkte nebst den Zeiten, nämlich ausser den Endpunkten, die beobachteten Passatgrenzen, und 
wo es erforderlich ist, die höchsten erreichten Breiten. Eine Reise von Europa nach San Franzisko, 
Kalifornien, würde darnach im Auszuge so aussehen: 
Eisernes Vollschiff Lita, Kapitän H. Harms. Grösse 1685 Reg.-Tonnen. 4120 2 ) 
92. IX. 30. — 
X. 2. 
- 93. II. 
23. — Greenock — ln See J '— San Franzisko ikk 
4120 
92. X. 20. 
25 N. 
21 W. 
Nord-Grenze des NE-Passats. 
4120* 
92. X. 27. 
7 N. 
25 W. 
Süd-Grenze des NE-Passats. 
4120* 
92. X. 31. 
4 N. 
26 W. 
Noi’d-Grenze des SE-Passats. 
4120* 
92. XI. 7. 
14 S. 
33 W. 
Süd-Grenze des SE-Passats. 
4120* 
92. XI. 27. 
40 S. 
53 W. 
SW9f SW 11 WNW 8 
[24] 26. 12 h 743 
4120* 
92. XII. 16. 
59 S. 
68 W. 
Höchste Breite. 
4120* 
93. I. 14. 
22 S. 
90 W. 
Süd-Grenze des SE-Passats. 
4120* 
93. I. 28. 
5 N. 
113 W. 
Nord-Grenze des SE-Passats. 
4120* 
93. I. 31. 
8 N. 
113 W. 
Süd-Grenze des NE-Passats. 
4120* 
93. II. 6. 
24 N. 
125 W. 
Nord-Grenze des NE-Passats. 
4120* 
') und 2 ) Fussnoten siehe Seite 3.
	        
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