Cäsar Puls: Oberflächentemperaturen und StrömungBverhältnisse etc.
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er um einen Grad weiter, also bis 6°N. Br. vorgerückt, zwischen 150° 0.Lg. und 180° geht er, wie auch
im Januar, aber ständiger noch, bis zum Aequator; östlich von 170°W.Lg. liegt seine Südgrenze unter 3°N.Br.
und zwischen 145° und 100° W. Lg. unter etwa 5° N. Br.
Der SE-Passat geht, ebenso wie im vorigen Monat, im Westen nur bis zu den Gilbert- und Ellice-
Inseln; an seiner Nordgrenze verschmilzt er mit dem NE-Passat. Nur östlich von 160° W. Lg. tritt häufig
eine schmale Zwischenzone auf, von 1 bis 1 '/2° Breite, die aber selten von westlichen, meist von wechselnden
südlichen bis südöstlichen Winden, den schwachen Ausläufern des aus dieser Zone nach Süden zurückge
wichenen SE-Passats, beherrscht ist. Südwestliche Winde treten erst, doch selten, östlich von 115° W.Lg.
auf, denn hier liegt die Nordgrenze des SE-Passats, der an Stärke und Stetigkeit erheblich eingebüsst hat,
zwischen 2° und 3°N.Br., während der NE-Passat bis gegen 5° nach Süden weht. Erst ostwärts von
95°W.Lg. treten die westlichen Winde häufiger auf, doch nicht mit solcher Regelmässigkeit, dass sie noch
wie bisher den Namen Monsun verdienen. — Im Inselmeer im Westen südlich des Aequators wehen die
selben veränderlichen, meist nördlichen bis westlichen Winde wie im Januar.
In den Temperaturverhältnissen des nördlichen Aequatorialstromes ist keine grosse Aenderung ein
getreten; die weitere Abkühlung und Verschiebung der Isothermen nach Süden ist nicht bedeutend seit
Januar. Ebenso ist die Temperaturvertheilung im westlichen Drittel unserer Zone dieselbe wie im Januar.
Dagegen ist die Erwärmung im Südosten bedeutend fortgeschritten. Aber die genauere Festlegung der Iso
thermen ist sehr schwierig, da der Unterschied zwischen Anfang und Ende des Monats sehr bedeutend ist,
so dass in einer und derselben Gegend Temperaturen von einem Unterschiede notirt worden sind, wie sie
in keinem Monat sonst in unserer Zone Vorkommen, ein Umstand, der auch schon im Januar die Zeichnung
der Isothermen hier im Südosten sehr erschwerte. Dieser grosse Temperaturunterschied zwischen Anfang
und Ende dieses ausgeprägten Uebergangsmonats, der wegen der ungleichmässigen Vertheilung des Materials
in verschiedenen Gegenden in verschiedenem Maasse zum Ausdruck kommt, macht das Bild der Isothermen,
wie es die anhegende Karte zeigt, südlich und östlich von den Galapagos bis zur Küste hin zu einem sehr
zweifelhaften, obschon es gerade für diese Gegend an Material nicht mangelt; der ablandige Passat scheint
öfter unterbrochen zu sein; jedenfalls treten neben niedrigen Temperaturen, die aufquellendes Tiefenwasser
andeuten, hohe Temperaturen, die bis über 28° betragen, sehr häufig auf. Ebenso wie hier an der Küste
hat der Passat auch über den Galapagos an Stetigkeit verloren, westlich von ihnen treten nicht die sein’
niedrigen Temperaturen wie in früheren Monaten auf. Die im Laufe des Januar herausgebildete, durch
Abschnürung der Kältezunge von dem kalten Wasser unter der Küste entstandene Kälteinsel wird jetzt nur
von der 25°-Isotherme umschlossen und auch innerhalb dieser wurden zuweilen Temperaturen von über 27°
gemessen, dagegen tritt weiter westlich, etwa von 110° W.Lg. an, von wo an der Passat noch mit alter
Kraft und Stetigkeit herrscht, kälteres Wasser auf, so dass innerhalb der langgestreckten, bis etwa 150°W.Lg.
reichenden, von der 25°-Isotherme umschlossenen Kälteinsel eine solche von Temperaturen unter 24° er
scheint; ein Beweis dafür, dass hier auf offenem Ozean kälteres Wasser aus der Tiefe emporgesogen wird, weil
der Passat und die von ihm verursachte Triftströmung von hier an grössere Stärke haben als weiter ost
wärts. Wenn nun aber für diesen und den folgenden Monat diese Erscheinung für bewiesen gelten darf,
so hindert nichts, sie auch für die übrigen Monate anzunehmen, wo ebenfalls die Stärke der Triftströmung
nach Westen hin zunimmt. Nur kann man das Aufsteigen des Tiefenwassers auf dem offenen Ozean dann
aus dem Verlauf der Isothermen nicht mit Bestimmtheit schliessen, da hier die Verbindung mit dem kalten
Wasser an der Küste und unter den Galapagos nicht unterbrochen ist. Ein solches Aufquellen von Tiefen
wasser an Ort und Stelle wird auch die so langgestreckten, schmalen Zungen kalten Wassers, die nicht
genau dem Laufe der Strömung und des Windes folgen (denn diese haben eine Richtung nach WNW), son
dern genau unter dem Aequator entlang verlaufen, weit besser erklären, als allein das Auftriebwasser un
ter den Küsten, das doch nie so weit und in so schmalen Zungen hinweggeführt zu werden pflegt. — Die
Temperaturverhältnisse an der mexikanischen Küste und im Golf von Panama müssen im engen Zusammen
hang mit den Strömimgen betrachtet werden.
Ueber den nördlichen Aequatorialstrom ist nichts wesentliches dem im vorigen Monat gesagten hin
zuzufügen, nur dass er seine Südgrenze etwas weiter nach Süden verlegt hat. Und auch der südliche ist im
ganzen derselbe geblieben Avie im Januar, seine Nordgrenze überschreitet jetzt nirgend mehr den 4°N.Br.;
Avie vorher durchbricht er die Gilbertinseln und strömt, vom NE-Passat getrieben, nördlich des Aequa
tors weiter nach Westen und zwar, wenn man es nach dem nur aus zwei verschiedenen Jahren vorhegenden