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Full text: 17, 1894

Vili 
Aus dein Archiv der Deutschen Seewarte 
dienen, den Weg zur Errichtung von Bildungsanstalten für Navigationslehrer zu ebnen und zu helfen, die 
von Manchen vorgeschützte Schwierigkeit zu überwinden. 
Es ist schon darauf hingewiesen worden, dass es nicht in der Absicht lag bei der Herausgabe der ein 
zelnen Abhandlungen, eine Unterlage für ein Lehrbuch der nautischen Astronomie zu geben oder gar ein 
solches sofort zu verfassen; wir möchten uns mit Beziehung auf diesen Punkt gleichfalls den Ausführungen 
Staatsrath Döllen’s anschliessen. Er sagt in der zu öfterem angezogenen Vorrede: „Mit einem vollständigen 
Lehrhuche der nautischen Astronomie, das dem heutigen Zustande der Wissenschaft und Technik gerecht 
würde, vor die Welt treten zu wollen, wäre zur Zeit gewiss noch zu früh: die Sache bedarf durchaus noch 
erst weiterer Klärung durch möglichst vielseitige Diskussion. Ueberdies aber wäre zur Herstellung eines Lehr 
buches, wie es sein soll, wirklich befähigt nur Jemand, der, neben allem Sonstigen, durch lange ernste Praxis 
aufs Innigste vertraut geworden mit allen den besonderen Bedingungen und Erschwerungen, unter denen 
gerade der Seemann immerfort zu arbeiten gezwungen ist.“ Wer die einleitenden Bemerkungen zu dem 
vorliegenden Vorworte, da, wo von den Motiven zu dem Vorgehen des Reichs-Marine-Amtes in dieser An 
gelegenheit die Rede ist, aufmerksam gelesen hat, wird erkennen, dass hier wie dort als der notliwendigste 
Schritt zur Förderung der Sache die Bearbeitung nautisch-astronomischer Abhandlungen, welche der Dis 
kussion unterworfen werden können, erklärt wird. Und auch hierin stimmen wir den Ausführungen des ge 
lehrten Autors hei, dass zu dem Verfassen solcher Abhandlungen unbedingt solche Männer gewählt werden 
müssen, welche im Lehrberufe stehen oder doch eine Zeit darin gewirkt haben. 
Die Direktion war denn auch bemüht, solche Gelehrte zur Lösung der ihr gestellten Aufgabe heran 
zuziehen, welche nun im Lehrberufe wirken und der Seewarte als Beamte angehörten. Herr Dr. Fr. Bolte 
war längere Zeit Assistent der Abtheilung IV (Chronometer-Prüfungs-Institut), machte mehrere Seereisen 
auf Segelschiffen und Dampfern und wirkt nun seit Jahren an der Navigationsschule des Hamburger Staates. 
Herr Dr. L. Ambronn gehörte in verschiedenen Stellungen dem Verbände der Seewarte an, als Assistent 
der Abtheilung IV, als solcher der Abtheilung II und am Lehrkurse hatte er Gelegenheit sich gründlich 
mit den Einrichtungen und dem Arbeitspläne der Seewarte vertraut zu machen; er begleitete als Astronom 
und Physiker die deutsche Expedition im Systeme der internationalen Polarforschung 1882/83, wirkt nun 
seit mehreren Jahren als Observator an der Königlichen Sternwarte in Göttingen und als Privatdozent an 
der Königl. Universität daselbst. Herr Dr. K. Stechert, als Assistent des Chronometer-Instituts der See 
warte vertraut mit dem Wesen, der Prüfung und Behandlung der Marine-Chronometer, wirkte während län 
gerer Zeit an dem Lehrkursus der Seewarte sowohl, wie im Privatunterrichte und der Unterweisung in nau 
tisch-astronomischen Dingen oder, allgemein gesagt, in geographischer Ortsbestimmung; Herr Dr. Stechert 
schien sonach besonders berufen eine Abhandlung über das Marine-Chronometer uud seine Verwendung in 
der nautischen Praxis zu verfassen. 
Nach diesen kurzen Bemerkungen über die Ausbildung und Thätigkeit der einzelnen Autoren der 
Monographien kann wohl Niemand daran zweifeln, dass dieselben wohl berufen waren, der ihnen anver 
trauten Aufgabe gerecht zu werden. Bedauert muss es nur werden, dass es sich nicht als möglich erwies, 
hierbei Kräfte zur Mitarbeit heranzuziehen, welche an dem Lehx-kursus der Seewarte in bevorzugter Weise 
betheiligt gewesen sind; auf die Gründe hierfür des Näheren einzugehen, kann an dieser Stelle keinen 
Zweck haben. 
Die Direktion glaubt nur einer Pflicht zu genügen, wenn sie den Herren, welche sich an der Abfassung 
der Monographien betheiligten, an dieser Stelle für die Bereitwilligkeit und Hingabe, mit welcher sie sich 
der gestellten Aufgabe unterzogen haben, den tiefgefühlten Dank ausspricht. Was ihnen als Aequivalent 
für ihre Thätigkeit geboten werden konnte, ist nur gering; es muss ihnen der Lohn für die gewährte Hülfe
	        
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