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Dr. Fr. Bolte: Die Methoden der Chronometer-Kontrole an Bord etc.
3) Am 4. Mai 1887 Mittags befand sich ein Schiff in 34° 5'N und 33° 46' W. Der Kurs war r/w NO,
die Fahrt 1 Kn. Welches sind die Zeiten des Ein- und Austritts für die an demselben Abend zu erwar
tende Bedeckung von yVirginis und an welcher Stelle des Randes ist der Austritt zu erwarten?
Elemente.
*AR = 12 h 35 m 57 s
*Dekl. = 0° 49' 54" S
T 0 r= 12 h 9™ 5 S
q = +0.7296
log n = 9.7844
N ■= 109° 33'
Für die Greenw. Zeit T u
Für die Gr. Zeit T 0 + l h
hat man
dagegen
yo = 34° 12' N
rpi = 34° 13' N
# 0 = 0» 8 m 49 s AV
u = l h 9 " 3' AV
iio = 0.0318
— 0.2456
Xo = 0.5589
X\ — 0.5591
y 0 = 0.0120
y\ — 0.0115
v 0 = +0.5709
Vi = +0.5706
q—v 0 — +0.1587
q—v i = +0.1590
Aus der danach ange
fertigten Figur (s. nachf.
Fig. III) folgt
n' = 0.41
G ti E = 0.14
Go A — 0.35
0.41 : 0.14 = 60 : x
x — 20”
oben
folglich mittl. Greenw. Zeit des Eintritts ll h 49 " Nm. 4
und analog
0.41 : 0.35 — 60 : x
x — 51 m
mithin mittl. Greenw. Zeit des Austritts l h 0 m Mg. 5.
Für die letztere Zeit wird
y> = 34° 13'N; p = 90° 16'; t = 0 h 58 ra W.
Damit findet man PR = 54° 55', GR = 35° 21' und q = 20°
u = 86°
ß = 106°.
Demnach Ansicht beim Austritt: (siehe nebenstehende Figur).
C. Bestimmung der Mond-Kektascension aus Mondhöhen.
Wenn sich die gleichen oder wenigstens angenähert gleichen Höhen des Mondes und eines Vergleichs
gestirns in ungefähr demselben Azimut in der Nähe des ersten Vertikals beobachten lassen, so kann man
hieraus den Chronometerstand in folgender Weise bestimmen.
1) Zunächst berechnet man für den Ort der Beobachtung des Vergleichsgestirns nach der gewöhnlichen,
hei allen Chronometerlängen vorkommenden Stundenwinkel-Rechnung die Sternzeit dieser Beobachtung.
2) Danach findet man die zwischen beiden Beobachtungen verflossene Sternzeit, indem man an die
Differenz der Chronometerzeiten zuerst die Korrektion wegen des Chronometerganges (bei verlierendem
Gang stets +, bei gewinnendem stets —) anbringt und dann die so erhaltene verflossene mittlere Zeit nach
Tafel III des Naut. Jahrb. (Seite 206) in verflossene Sternzeit verwandelt. Dieselbe wird, wenn der Mond
vor dem Vergleichsgestirn beobachtet ist, von der berechneten Sternzeit subtrahirt, dagegen addirt, wenn
der Mond später beobachtet ist. So erhält man die Sternzeit der Mondhöhen-Beobaclitung am Orte der
Beobachtung des Vergleichsgestirns. Um dieselbe auf den Ort der Mondbeobachtung zu reduziren, muss
man den gut gemachten Längenunterschied addiren oder subtrahiren, je nachdem der Ort der Mondbeob
achtung östlich oder westlich von dem andern Beobachtungsorte liegt. (Wegen der Besteckversetzung sind
beide Längen durch Beobachtungen im Ost- und Westvertikal möglichst genau zu ermitteln.)
3) Von dieser Sternzeit hat man drittens den nach dem unter 1) angegebenen Verfahren berechneten,
westlich gezählten Stundenwinkel des Mondes zu subtrahiren; so erhält man die Rektascension des Mondes.
4) Dieselbe giebt mit Hülfe einer Proportion nach den Ephemeriden des Mondes im Nautischen Jahr
buche (Seite III his VI jeden Monats) durch Benutzung der dort angegebenen „Veränderung in 10”“ die
ungefähre mittl. Greenw. Zeit und mit Hülfe der aus folgender Tafel zu entnehmenden Korrektion endlich
die mittl. Greenw. Zeit, aus welcher der Chronometerstand in der gewöhnlichen AVeise gefunden wird.
Archiv 1894. 1.
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