Dr. C. Stechert: Das Marine-Chronometer und seine Verwendung in der nautischen Praxis.
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Mitgegebene Gangformeln:
Chronometer Eppner: g = + H07—0.055 (£—15°)+0.0110 (i—15 0 ) 2
„ Tiede: g = +1.96 —0.087 (t—15°) +0.0150 (i—15 0 ) 2
„ Nieberg: g = +0.32—0.015 (i—15°)+0.0100 (i—15 0 ) 2
189 2
Chronometer
ffo
(bei der
Voraus
berechnung
benutzt)
Summe der
Temp.-Korr.
während
des
Intervalles
V orausberechnung
des Standes
für den m. Gr.-M.
des nächsten
Beobachtungstages
Vorausberechnung
des Standes von
Chronometer A,
abgeleitet
aus den einzelnen
Chronometern
Gewichte
W ahrscheinliehster
Werth
des Standes des
Chronometers A
B.-R.
April 1 bis April 20
A
+1.07
—0)39
+0 h 18“ 56)6
+0 h lS m 56?G
1.00
+0 h 18 m 56)6
+4)1
B
+1.96
-1.39
+ 1 0 52.8
19 1.1
0.00
C
+0.32
+2.27
+0 55 46.2
18 14.5
0.00
April 20 bis April 30
A
+1.28
-0.54
+0 19 13.0
+0 19 13.0
1.00
+0 19 13.0
+3.2
B
+1.94
-1.07
+1 1 10.7
19 27.2
0.00
C
+2.75
+0.51
+0 57 0.4
19 12.3
0.00
April 30 bis Juni 9
A
+1.47
+15.74
+0 20 30.7
+0 20 30.7
0.92
+0 20 27.6
-22.4
B
+0.61
+17.67
+1 1 41.S
19 39.3
0.06
C
+2.91
+25.27
+0 59 26.0
20 32.5
0.02
.1 uni 9 bis Juni 27
A
+0.83
+ 11.81
+0 20 31.9
+0 20 31.9
0.81
+0 20 29.6
-3.6
B
+1.26
+13.82
+ 1 2 44.2
20 11.4
0.15
C
+2.23
+17.42
+0 59 56.3
20 52.5
0.04
Juni 27 bis Aug. 11
A
+0.50
+22.18
+0 21 10.7
+0 21 10.7
0.68
+0 21 14.0
-3.2
B
+2.07
+24.88
+ 1 4 56.8
21 36.9
0.25
C
+0.76
+35.30
+ 1 0 39.3
20 25.7
0.07
Solche oder eine ähnliche Zusammenstellung über die Erfolge der Vorausberechnung sollten von dem
Kapitän regelmässig am Schlüsse der Reise ausgeführt und in ein Heft eingetragen werden, welches stets
bei den Chronometern verbleibt. Es wird hierdurch dem Kapitän selbst Gelegenheit gegeben, sein- werth-
volle chronometrische Studien auszuführen und die besonderen Eigenschaften seiner Instrumente kennen zu
lernen. Auch wird bei Eintritt eines Personalwechsels der Nachfolger im Amte sich in leichter Weise über
die Zuverlässigkeit der einzelnen Chronometer orientiren können.
§ 57. Ueber die nachträgliche Interpolation der an Bord gewonnenen Chronometergänge.
Wenn während der Reise Längen-Bestimmungen von dauerndem Werthe vorgenommen worden sind, so wird
es sich empfehlen, die definitive Ableitung der Chronometer stände nach der in § 43 angegebenen Methode
auszuführen.
In einem rechtwinkligen Koordinaten-Systeme möge die x-Axe der Zeit und die Koordinaten den ver
schiedenen Werthen von g 0 entsprechen. Wir wollen uns nun bemühen, den durch die oberen Endpunkte
der Ordinaten dargestellten Kurvenzug möglichst scharf zu ermitteln. — Zu diesem Zwecke tragen wir auf
einem in Millimetern quadrirten Papier die von uns gefundenen Werthe von g 0 als Ordinaten über denjenigen
Punkten ein, welche der Mitte des Intervalls entsprechen. Auf der x-Axe kann man etwa l" m — 1 Tag
und auf der y-Axe 1""" = Ofl annehmen. Ausserdem führen wir durch diejenigen Punkte, welche den Zeiten
der Standbestimmungen entsprechen, senkrechte Linien. Wir müssen nun einen möglichst ungezwungenen
Kurvenzug in der Art lconstruiren, dass den Standbestimmungen vollkommen genügt wird, d. h. es muss die
Summe der g 0 , von Tag zu Tag abgelesen, in jedem Intervalle gleich der Standveränderung während des
Intervalles minus der Summe der Temperatur-Korrektionen sein. Die vorhin über der Mitte des Intervalles
aufgetragenen g 0 liefern in Bezug auf den Verlauf der Kurve einen wesentlichen Anhalt, doch würde es —
besonders in der Nähe der Maximal- und Minimalpunkte — fehlerhaft sein, den Kurvenzug durch diese
Punkte zu führen. Wenn z. B. die berechneten g 0 benachbarter Intervalle +1?28, +1?47, +0?83 sind, so wird
der Kurvenzug, damit den Standbestimmungen genügt wird, noch oberhalb des Punktes ++47 die Mitte des
mittleren Intervalls durchschneiden müssen. — Noch auf eine andere wesentliche Hülfe beim ersten Entwurf