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Full text: 16, 1893

Dr. Willi. Meinardus: Beiträge zur Kenntniss der klimatischen Verhältnisse etc. 
31 
Mittlere Windstärke (nach Beaufort’s Skala). 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
IIIl2 
III 3 
IV, 
IV 23 
nach 
• 12°—16° 
N. Br. 
2.8 
2.4 
2.2 
1.7 
2.6 
3.5 
2.2 
1.9 
1.7 
8°—12° 
N. Br. 
3.3 
3.1 
2.3 
1.9 
2.6 
4.5 
2.6 
1.9 
1.7 
deutschen Beo bachtiingen 
. 4°— 8° 
N. Br. 
3.3 
3.0 
2.5 
1.9 
2.8 
3.7 
2.6 
1.9 
1.9 
nach englischen 
' 12°—1G° 
N. Br. 
3.4 
2.5 
2.2 
2.5 
2.9*) 
4.0*) 
SS°—96° O.L. 
8°—12° 
N. Br. 
4.2 
3.0 
2.5 
2.2 
3.0*) 
4.2*) 
Beobachtungen 
o 
00 
J 
N. Br. 
3.8 
2.5 
2.6 
2.5 
2.8*) 
3.9*) 
*) 92°—96° 0. L. 
Häufigkeit f der NE - Winde in S c —10° N. Br. 
77 
88 
60 
19 
2 
0 
68 
34 
14 
Stärke \ westl. von 92° 0. L. (Tab. d. Anh.) 
4.0 
3.4 
2.7 
2.3 
2.1 
— 
2.9 
2.3 
1.5 
Häufigkeit / der SW-Winde nördl.von20°N.Br. 
6 
25 
46 
57 
58 
49 
Stärke \ (Weather Charts) 
1.8 
2.7 
3.0 
3.5 
3.9 
4.2 
Man bemerkt, dass die aus englischen Beobachtungen gewonnenen Werthe in den meisten Fällen höher 
sind als die aus deutschen gewonnenen; jedoch ist die Grösse der Abweichungen ausserordentlich verschieden. 
Weil die englischen Schiffe in der Regel die westlicheren Theile der Bai zu befahren pflegen, so dürfte zum 
Theil der Grund der erwähnten Abweichung der mittleren Windstärke darin zu suchen sein, dass (abgesehen 
von den englischen Schiffen, deren Bestimmungs- oder Abfahrtsort sie zu einem östlicher gelegenen Kurse 
veranlasst) nur Schiffe bei einer besonderen Witterungslage, welche ihnen eine Abweichung von dem mitt 
leren Kurse empfiehlt, in die östlichen Theile der Bai kommen und dort Beobachtungen machen, welche 
den individuellen Charakter jener Witterungslage wiedergeben und sich zu einer Verallgemeinerung nicht 
eignen. Es war nöthig, auf diesen Punkt aufmerksam zu machen, um vor einer Ueberschätzung der Genauig 
keit der absoluten Werthe der Windstärke, auch wenn sie aus einer grossen Zahl von Schiffs-Beobachtungen 
berechnet sind, zu warnen und die Annahme zu rechtfertigen, dass die Werthe der Windstärke in den be 
treffenden Theilen der Bai durch die Tabellen des Anhangs eine richtigere Darstellung finden als durch die 
in den „Weather Charts“ mitgetheilten. 
Die ohige Tabelle giebt auch eine Uebersicht über die Periode der Häufigkeit und Stärke der NE-Winde 
in der Mitte der Bai, wo sie am längsten wehen, und der SW-Winde im Norden der Bai, wo sie am frühesten 
wehen. Es bestätigt sich darin, was früher über die Veränderung in der Luftdruck-Vertheilung gesagt wurde: 
die Gradienten, welche von der Höhe des Maximums nach der äquatorialen Luftdruckfurche gerichtet sind, 
werden immer kleiner und von Mitte März ab auch sehr unbeständig in ihrer Richtung, die Gradienten 
dagegen, welche zu der vorderindischen Depression hinabführen, werden immer steiler und entschiedener 
in der Richtung. 
Ehe wir nun die Veränderungen in der Luftdruck- und Windvertheilung über April hinaus verfolgen, 
bedarf es einer Schilderung der in den ersten Monaten des Jahres über der Bai herrschen 
den Witterungs-Verhältnisse, welche in engem Anschluss an die bisherigen Erörterungen, und soweit 
es die Tabellen des Anhangs gestatten, durchzuführen ist. 
Das Gebiet des Luftdruck-Maximums, welches etwa um Ende Februar über der Bai isolirt wird, ist, 
weil sich über ihm die Luft in absteigender Bewegung befindet, durch geringe Bewölkung und Regenhäufig 
keit ausgezeichnet. Eine Folge der ungehinderten Insolation ist die mit der Kulminationshöhe der Sonne 
wachsende hohe Temperatur der Luft, über welche bei späterer Gelegenheit noch einige Bemerkungen zu 
machen sind. Andererseits dürfte es eine Folge der nächtlichen Ausstrahlung und der Stagnation der 
untersten Luftschichten in den zentralen Theilen jenes Hochdruckgebiets sein, dass über dem Wasser eine 
Neigung zur Ausscheidung von Wasserdampf besteht, welche sich in der Häufigkeit häsigen Wetters 
kundgiebt (vgl. Tabelle 43 des Anhangs).
	        
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