Skip to main content

Full text: 16, 1893

2 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S93 No. 7 — 
Für die Eintheilung der Beobachtungen war Ort und Zeit maassgebend. Die in demselben Zweigradfeld 
und in demselben Monat gemachten Beobachtungen wurden unter einander gesetzt. 
Zur Bezeichnung der Zweigradfelder wurden Zahlensymbole benutzt, deren Wesen eine kurze 
Betrachtung erläutern mag. 
Jeder Meridian lässt sich durch den Ausdruck 10-M+wi westlicher oder östlicher Länge, jeder 
Parallelkreis durch den Ausdruck 10P+p nördlicher oder südlicher Breite darstellen, wo M eine ganze 
Zahl zwischen 0 und 18, P eine solche zwischen 0 und 9, m und p eine zwischen 0 und 9 liegende Zahl 
bedeuten. Zur unzweideutigen Bezeichnung eines Eingradfeldes, welches zwischen zwei benachbarten 
Meridianen und Parallelkreisen eingeschlossen ist, kann dann folgendes Symbol dienen: N (S) PMpm W (E), 
wo N oder S den Charakter der Breite, W oder E den der Länge angeben. 10P+p bezeichnet den dem 
Aequator näher gelegenen Parallelkreis, 10M+m den dem Anfangsrneridian nähergelegenen Meridian des 
Eingradfeldes. Das Eingradfeld, 10°—11° N. Br., 85°—86° 0. L. würde also durch das Symbol NI805E 
oder etwa durch N 18.05 E darzustellen sein, das Feld 0 Ü —1° S. Br., 100°—101° W. L. durch S O’lOoo W. 
Es ist dabei zu bemerken, dass P immer einziffrig, M ein- oder zweiziffrig ist. Ein Zehngradfeld 
würde dann kurz nach dem Schema N (S) PM W (E) zu bezeichnen sein, ein Fünfgradfeld etwa durch 
5N (S) PMpm W (E). 
Für das hier in Betracht kommende Gebiet, welches in Zweigradfelder getheilt wurde, war die 
Bezeichnung 2 N (S) PMpm E anzuwenden, p und m waren nur gerade Zahlen, 2 und E konnten als selbst 
verständlich weggelassen werden. Somit wurde z. B. das Feld 2°—4°N.Br., 86°—88° E. L. durch N 08 2 g 
ausgedrückt. 
Durch internationale Uebereinkunft wurde zwecks Bearbeitung der meteorologischen Beobachtungen 
zur See festgesetzt, dass die 10°-Felder der Ozeane nach der natürlichen Zahlenreihe numerirt werden 
sollten. Zwar ist dabei systematisch verfahren, aber man ist nicht im Stande, aus der Nummer eines 
solchen Feldes dessen Lage zu erkennen, man ist vielmehr auf den Gebrauch einer Karte oder Tabelle 
angewiesen. Eine Orientirung würde durch die obige Bezeichnungsweise erleichtert. Die Eingradfelder 
jedes Zehngradfeldes sind auch in den Veröffentlichungen der grossen Nautischen Institute symbolisch 
durch pm bezeichnet. 
Um die Fehler zu eliminiren, welche dadurch entstehen, dass in solchen Zweigradfeldern, die zu Seiten 
der mittleren Schiffsroute liegen, Beobachtungen nur bei einer mehr oder weniger abnormen Witterungslage 
gemacht zu werden pflegen, müssen alle Beobachtungen, die in einer quer gegen die mittlere Kursrichtung 
der Schiffe gelegenen Zone gemacht werden, zusammengefasst werden. Die mittlere Kursrichtung ist in 
diesem Theil des indischen Ozeans annähernd meridional, das lehrt ein Blick auf Tafel 33 des von der 
Deutschen Seewarte herausgegebenen Atlas der physikalischen Verhältnisse des Indischen Ozeans (1891). 
Es wurden demnach die Beobachtungen, die zwischen zwei um 2° von einander entfernten Parallelkreisen 
gemacht wurden, ohne Rücksicht auf die geographische, übrigens nicht viel differirende Länge der 
Beobachtungen, vereinigt. Um aber die daraus gewonnenen Mittelwertlie auf ein bestimmtes, auch durch 
Meridiane begrenztes Gebiet beziehen zu können, wurde die mittlere geographische Länge der Beobachtungen 
für jede Breitenzone bestimmt, ausserdem die Längengrade angegeben, innerhalb deren mehr als 75% 
aller in die betreffenden Breitenzonen fallenden Beobachtungen gemacht waren. (Tabelle 45 des Anhangs). 
Ausserdem sind die Mittelwertlie aus den Beobachtungen östlich und westlich der Andamanen- und Nico- 
baren-Inseln (92° 0. L.) besonders berechnet. 
Alle Berechnungen der erwähnten Art wurden für jeden Monat, für den eine genügende Anzahl Beob 
achtungen vorlag, ausgeführt. Ferner wurden, um die Veränderungen, welche sich während der Monate 
März und April in den atmosphärischen Verhältnissen dieser Gegenden vollziehen, eingehender verfolgen 
zu können, ausser den Mittelwerthen jener beiden Monate auch die Mittelwertlie der drei Doppeldekaden: 
1.—20. März, 21. März bis 10. April, 11.—30. April berechnet. Für diese Zeitabschnitte sind die abkürzenden 
Zeichen III12, III3IV1, IV23 in den Tabellen gebraucht. 
Ueber die Entstehung der Mittelwerthe, welche in den Tabellen des Anhangs wiedergegeben sind, 
mögen noch einige erläuternde Bemerkungen gemacht werden. 
Die prozentische Windhäufigkeit wurde sowohl für die 16-strichige, als auch für die 8-stricliige Wind 
rose berechnet. Von einer Angabe der Zehntelprozente ist Abstand genommen, es wurde stets so auf ganze 
Prozente abgerundet, dass die Summe 100 blieb. Die Windhäufigkeit für die achtstrichige Windrose wurde
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.