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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1893 No. 6 —
Inklination
( 1873
\ 1886
66° 39' N
66° 21' N
also 1/38 Abnahme pr. Jahr.
(Nachrichten der Göttinger Gesellschaft, Karl Schering) 1881 p. § 3.
Hor.-Intensität
Í
1873
1886
0.18495
0.18705
also 0.00016 C. G. S. Zunahme.
Endlich seien noch die Werthe der Sekular-Aenderung angeführt, welche der Verfasser durch Beobach
tungen in den Jahren 1887 und 1888 an der Nordseeküste erhielt, und. welche in der Schrift: Bestimmung'
der erdmagnetischen Elemente an 40 Stationen im nordwestlichen Deutschland, Berlin 1890, abgeleitet worden
sind. Für das Intervall 1858—1888 (1873) ergiebt sich (S. 44; siehe auch die Karten) für die Nordseeküste:
AD = —7/6; A J — —1/5; AiZ — +0.00021 C. G. S, welche Werthe mit denen oben für Hamburg für
das gleiche Zeitinterval abgeleiteten gut übereinstimmen.
Aus den oben angezogenen Beobachtungen Dr. Neumayer’s, von welchen eine Serie nahezu an der
Stelle des heutigen Observatoriums gemacht worden ist, ergeben sich die Sekular-Aenderungen der ver
schiedenen Elemente für die Epoche 1872.8—1886.5, im Mittel also rund für 1880, die folgenden Werthe
für Wilhelmshaven: AZ) = ■—6/92; A + = —0/85; AH = +0.00015 C. G. S.
Zum Schluss möge noch auf einen Punkt die Aufmerksamkeit gerichtet werden, dessen Berücksichtigung
zwar bei der Bearbeitung älterer Beobachtungen nur selten noch stattfinden kann, der aber von Wichtigkeit
für die Vergleichbarkeit erdmagnetischer Beobachtungen an verschiedenen Stationen ist.
Derselbe betrifft einen Vergleich der an verschiedenen Beobachtungs-Stationen benutzten Instrumente
zur Bestimmung der absoluten Werthe der erdmagnetischen Elemente, ein Vergleich, der um so nöthiger
erscheint, als die Konstanten der Instrumente, wie dies näher bei den Wilhelmshavener Beobachtungen nach
gewiesen ist, veränderlicher sind als man wohl bisher angenommen hat, und weil vielfach nach verschiedenen
Methoden und mit verschiedenartigen Instrumenten beobachtet worden ist (Gauss und Lamo nt).
Es dürften sich hierdurch neben dem Vortheil, dass die Resultate streng vergleichbar werden, auch
mancherlei interessante Wahrnehmungen bezüglich der Genauigkeit der verschiedenen Systeme von Instru
menten ergeben.*)
*) Derartige Vergleiche sind, inzwischen von Dr. v. Rijkevorsell in Rotterdam und von E. Solander in Upsala aus
geführt und unsere Vermuthung, dass erhebliche Differenzen existiren, ist bestätigt worden.