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Full text: 16, 1893

Archiv 1893. 6. 
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No. 6. 
Erdmagnetisohe Beobachtungen zu Wilhelmshaven 
am Kaiserlichen Marine-Observatorium und in der Nachbarschaft desselben zur Untersuchung 
des Lokaleinflusses. 
Von Dr. Itt. Hgchenhagen in Wilhelmshaven. (Jetzt in Potsdam). 
(Mit einer Tafel.) 
Die ersten Beobachtungen der erdmagnetischen Elemente zu Wilhelmshaven geschahen im Jahre 1872 
von Hrn. Geh. Rath Dr. Neumayer; dieselben wurden an verschiedenen Punkten theils beim jetzigen Observa 
torium, theils an mehreren andern jetzt mit Bauwerken besetzten Stellen angestellt.*) Seit dieser Zeit wurde 
das Marine-Observatorium, bestehend aus Dienstgebäude und Wohnhaus, etwa 1200 m nördlich vom Hafen 
errichtet und dasselbe im Laufe der Jahre mit einem eisenfreien Beobachtungshaus für absolute mag 
netische Messungen, sowie mit einem zum Theil unterirdisch belegenen, sehr gut gebauten Variations- 
Observatorium versehen. Die gegenseitige Lage der genannten Baulichkeiten ist aus dem Situationsplan er 
sichtlich : das Haus für absolute Messungen liegt in einer Entfernung von etwa 50 m von dem Hauptgebäude 
und dem Variations-Observatorium. 
Auf eine Beschreibung der zu Wilhelmshaven in Gebrauch befindlichen Instrumente soll hier nicht ein 
gegangen werden, dieselbe findet sich in den Beobachtungs-Resultaten des Jahres 1882/83, die als Anhang 
den Polar-Beobachtungen der deutschen Stationen Kingua-Fjord und Süd-Georgien beigefügt sind. 
Bei der weiteren Ausdehnung der Stadt und der Hafenanlagen blieb zwar die Nachbarschaft des Ob 
servatoriums von grösseren Baulichkeiten verschont, doch befinden sich nicht allzufern (ca. 200—300 m) mehrere 
grössere Geschoss-Lagerräume, und es wäre denkbar, wenn auch nicht gerade wahrscheinlich, dass diese 
Eisenmassen, sowie auch die im Hafen liegende beträchtliche Zahl von eisernen Schiffen bis zum Observato 
rium einen, wenn auch geringen Einfluss ausüben könnten. Aus diesem Grunde war eine vollkommene Unter 
suchung der Oertlichkeit des Observatoriums hinsichtlich eines et-waigen Lokaleinflusses nicht überflüssig, 
um so weniger als zu Wilhelmshaven bis jetzt immer noch**) die einzige deutsche Beobachtungsstation sich 
befindet, auf welcher eine fortlaufende Registrirung der Schwankungen des Erdmagnetimus, verbunden mit 
zahlreichen absoluten Messungen ausgeführt werden. 
Beobachtungsplan: Bei einer Untersuchung des Lokaleinflusses handelt es sich zunächst um die Frage, 
ob das Dienstgebäude des Observatoriums mit den in demselben vorhandenen Eisentheilen seinen Einfluss 
bis zum Gebäude für absolute Messungen erstreckt; in zweiter Linie muss untersucht werden, ob die in der 
Nachbarschaft befindlichen Geschoss-Schuppen mit ihrem Inhalt eine merkbare Wirkung auf die Magnet 
nadeln des Observatoriums ausüben; drittens ist zu konstatiren, ob die ferner liegenden Hafenanlagen mit 
den eisernen Schiffen von nachweisbarer magnetischer Fern Wirkung sind. 
Die Entscheidung der ersten Frage wurde durch Beobachtungen geliefert, welche in unmittelbarer 
Umgebung in verschiedener Entfernung und auf verschiedenen Seiten des Hauptgebäudes angestellt wurden 
(Punkt I—V); die zweite Untersuchung geschah durch Beobachtungen an drei Punkten, welche auf ver 
*) Siehe Hydrographische Mittheilungen, 1873, pag. 5. 
**) Seit der Zeit, da dies geschrieben wurde, ist das Observatorium in Potsdam hinzugekommen, sowie 2 Stationen, 
Clausthal und Beuthen, an welchen im Interesse des Bergbaus Registrirungen der Deklination ausgeführt werden.
	        
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