Skip to main content

Full text: 16, 1893

W. Koppen und H. Meyer: Die Häufigkeit der verschiedenen Bewölkungsgrade etc. 
5 
„gebrochener“ und „bedeckter“ Himmel, welche drei Haupttypen repräsentiren, für die meisten Zwecke ge 
nügen. Es fragt sich nur, wohin die Schwellen für diese Gruppen zu legen seien, ob zwischen 0 und 1 bezw. 
9 und 10, oder zwischen 1 und 2, bezw. 8 und 9. 
Die Trennung 0, 1—9 und 10 ist die bei weitem einfachste, und die erforderliche Auszählung der 
Beobachtungen kann selbst bei langen Reihen sehr rasch durchgeführt werden. Theoretisch ist sie auch 
die richtigste, weil in der Mehrzahl der Fälle der Uebergang eines völlig bedeckten oder völlig wolkenlosen 
Himmels zur Bewölkung 9 bezw. 1 eine viel grössere Wandlung in den thermischen und Feuchtigkeits- 
Verhältnissen der Atmosphäre voraussetzt, als die Aenderung eines der anderen Bewölkungsgrade um eine 
Stufe. Dagegen ist freilich gerade bei diesen extremen Stufen die Auffassung der Beobachter eine recht 
verschiedene, indem manche gegen die Notirung der Stufen 0 und 10, andere gegen 1 und 9 eine Ab 
neigung haben; in dieser Hinsicht würde die Gruppirung 0—1, 2—8, 9—10 Vorzüge haben. Der Wunsch, 
die Methode der Zählungen in recht ausgiebigem Maasse in die Klimatologie einzuführen, liess uns indessen 
bei der bequemeren Zählweise stehen bleiben, umsomehr als wesentliche qualitative Abweichungen der einen 
und der anderen Zählung nicht wohl zu erwarten sind. Hierfür sprechen die Beobachtungen von Breslau, 
üpsala, Batavia, Manila und Rio (Tabelle II), welche, um hier wenigstens einige Anhaltspunkte zu gewinnen, 
nach beiden Gruppirungen behandelt worden sind. In den Tabellen ist die Wahrscheinlichkeit der Beob 
achtungen jeder der Gruppen zu einer bestimmten Tages- oder Jahreszeit in Prozenten aller Beobach 
tungen zu dieser Tages- oder Jahreszeit angegeben. 
In Breslau und Upsala, und wohl in höheren Breiten überhaupt, ist die Häufigkeit der Bewölkungs- 
grade 1 und 9 so gering, dass ihre Hinzufügung oder Weglassung die Resultate wenigstens für gebrochenen 
und für ganz bedeckten Plimmel nicht merklich beeinflussen kann; die Zahlen für heiteren Himmel werden 
allerdings erheblich verändert. In Batavia ist der tägliche Gang der Zahlen wenig ausgesprochen, der 
jährliche zeigt für 1 und 9 Aehnlichkeit mit jenem von 0 bezw. 10. In Rio schliesst sich der tägliche 
Gang der Zahlen für 1 und 9 viel näher an jenen von 2—8 an, als an den von 0 und 10; dasselbe 
gilt in Upsala und Breslau für den jährlichen Gang, was offenbar für die Zutheilung von 1 und 9 zur 
Gruppe der gebrochenen Bewölkung spricht. Nur in Manila spielen diese Bewölkungsgrade eine erhebliche 
und, bei dem völligen Ausfall von Notirungen der Bewölkung 0, eigenartige Rolle, welcher indessen ganz 
genügend Rechnung getragen werden kann, wenn man in solchen Fällen ausserordentlicher Seltenheit der 
■extremen Grade eine kleine Extra-Zusammenstellung über die benachbarten Grade ausführt. 
Tabelle II. 
Bewölkungs- 
grade 
Breslau. 
10 Jahre 
Upsala. 
3 Jahre 
Manila. 
5 Jahre 
Rio de Janeiro. 3 Jahre 
r-Q 
o> 
N 
P 
März-Mai 
Juni-Aug. 
Sept.-Nov. 
CD 
ta 
CD 
P 
Cv 
1 
ta 
■CÔ 
a 
Juni-Aug. 
> 
O 
1. 
-+i 
r—1 
CD 
m 
£ 
(D 
p 
S 
« 
März-Mai 
| Juni-Aug. 
Sept.-Nov. 
"3 
pR 
1. 
N 
CD 
P 
März-Mai 
&b 
< 
Sept.-Nov. 
0 
17 
17 
17 
15 
s 
14 
6 
12 
0 
0 
0 
0 
2 
7 
14 
2 
1 
3 
5 
7 
6 
8 
10 
13 
10 
14 
16 
4 
5 
4 
li 
9 
4 
2-8 
15 
25 
34 
23 
20 
32 
42 
31 
72 
75 
73 
69 
53 
55 
49 
47 
9 
3 
5 
8 
5 
7 
8 
12 
8 
9 
6 
10 
14 
h 
9 
S 
9 
10 
62 
47 
34 
51 
57 
35 
27 
38 
4 
2 
13 
12 
29 
18 
21 
37 
Be 
wölkungs 
grad 
Batavia. 
3 Jahre 
B a t a v 
i a. 
Dez.-Febr. 
März-Mai 
Juni-Aug. 
Sept.-Nov. 
2“ 
4 a 
6 a 
8“ 
10“ 
12“ 
2P 
4P 
6P 
8 P 
10P 
12P 
0 
1 
4 
7 
5 
6 
6 
1 
5 
5 
4 
3 
5 
3 
4 
5 
4 
1 
2 
6 
9 
7 
6 
8 
4 
8 
10 
6 
6 
e 
2 
4 
6 
6 
2—8 
55. 
63 
62 
ei 
62 
61 
69 
59 
59 
64 
64 
56 
55 
55 
58 
61 
9 
16 
12 
10 
13 
9 
10 
11 
14 
13 
11 
14 
16 
15 
14 
13 
11 
10 
26 
■ 15 
12 
15 
16 
15 
15 
14 
13 
15 
13 
17 
26 
23 
19 
IS
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.