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Full text: 14, 1891

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1891 No. 5 — 
Uebrigens finden wir, dass die Richtung der oberen Luftströme mit der mittleren Bewegungs-Richtung 
der Sturmzentra zusammenfällt. In den gemässigten Zonen ziehen diese aus W, zwischen den Wende 
kreisen aus E, in West- und Ost-Indien biegen sie um und gehen nach NW, N und zuletzt nach NE. 
* * 
* 
Um die wirkliche Höhe der verschiedenen Wolkenarten und der Luftströme, in denen sie sich fort- 
bewegen, zu bestimmen, ist es nöthig, direkte Messungen in verschiedenen Gegenden auszuführen. Die 
Herren Ekholm und Hagström haben bekanntlich solche Messungen seit langer Zeit in Upsala ausgeführt. 
Die Methode besteht darin, dass zwei Nordlicht-Theodoliten von Mohn’s Konstruktion an jedem Ende einer 
genau gemessenen Basis augestellt und durch Telephon verbunden werden. Nach Uebereinkommen stellen 
die Beobachter zu gleicher Zeit auf denselben Punkt einer W T olke so genau wie möglich ein und lesen die 
Nonien ab. Ein grosser Theil der Beobachtungen ist publizirt, ein noch grösserer wird hoffentlich bald 
erscheinen. 
Auf diese Weise sind nun die mittleren Höhen der verschiedenen Wolkenformen für Upsala sehr genau 
bestimmt, sowie die Variation der Höhen im Laufe des Tags, die vertikale und horizontale Bewegung ver 
schiedener Wolken u. s. w. 
Um zu sehen inwiefern die für Upsala gefundenen Werthe mit denen in anderen Gegenden stimmen, 
unternahmen die Herren Hagström und Falk während des Sommers 1887 nach derselben Methode und 
mit denselben Instrumenten Wolkenmessungen bei Storlien in Jemtland, 600 Meter oberhalb Drontheim Fjord. 
Die mittleren Höhen über dem Boden waren in Metern: 
Wolkenform 
Upsala 
Storlien 
Blue Hill, Mass. 
Stratus 
623 
998 
725 
Nimbus 
1B27 
1664 
412 (?) 
Cumulus (Gipfel) 
1865 
2181 
— 
Cumulus (Basis) 
1386 
1401 
1558 
Cumulus (Punkt in V2 Höhe) 
1507 
1677 
— 
Cumulo-Stratus *) (Gipfel) . . 
2848 
2504 
— 
Cumulo-Stratus (Basis) 
1405 
— 
— 
Falsche Cirri 
3897 
— 
6500 
Strato-Cumulus 
2331 
1788 
1500 
Niedrige Alto-Cumuli 
2771 
2744 
2302 
Hohe Alto-Cumuli 
5586 
4562 
5371 
Cirro-Cumulus 
6465 
6337 
— 
Alto-Stratus 
5198 
— 
3420 
Cirro-Stratus 
9254 
— 
9652 
Cirrus 
8874 
8271 
10135 
Man sieht, dass die niedrigsten Formen in Storlien etwas höher über dem Boden schweben als in 
Upsala. Die Cirri dagegen gehen in Storlien 600 Meter tiefer über dem Boden, da aber Storlien 
600 Meter über dem Meere liegt, so folgt daraus, da Upsala nur 20 Meter hoch liegt, dass die Cirri 
genau in derselben Höhe über dem Meeres-Niveau schweben, in Storlien wie in Upsala. 
Die tägliche Variation der Höhe war eine andere in Storlien als in Upsala. In Upsala haben im 
Allgemeinen sämmtliclie dieser Wolkenformen eine Tendenz, im Laufe des Tages zu steigen. In 
Storlien ist die Höhe am grössten zur Mittagszeit. 
Wolkenmessungen nach derselben Methode sind im letzten Jahre zu Blue Hill von den Herren Rotch 
und Helm Clayton angestellt worden. Während der Korrektur kommt mir das Juliheft des American 
Meteorol. Journal zur Hand, in welchem die ersten Resultate mitgetheilt werden. Ich füge dieselben der 
obigen Tafel bei; die Meereshöhe von Blue Hill beträgt 200 Meter. Die Cirruswolken scheinen dort höher 
zu ziehen, als in Schweden. 
*) Nach der neuen Terminologie Cumulo-Nimbus.
	        
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