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Full text: 14, 1891

Archiv 1891. 5. 
No. .5. 
lieber den Werth der Messungen von Zugrichtung und Höhe der Wolken 
für die meteorologische Wissenschaft/) 
Von II. Hildebrand Hildelirandsson. 
Schon lange ist es für Alle, die sich ernsthaft mit Studien in der dynamischen Meteorologie beschäftigt 
haben, klar gewesen, dass die komplizirten Gesetze der atmosphärischen Bewegungen nicht entdeckt werden 
können, so lange nur Beobachtungen am Boden des Luftmeeres gemacht werden, sie mögen im Uebrigen 
noch so fein und zuverlässig sein. Es ist folglich von der grössten Wichtigkeit für die Meteorologie, die 
Erscheinungen in den höheren Regionen der Atmosphäre festzustellen. Es sind daher in den letzten Jahren 
vollständige meteorologische Observatorien auf Berggipfeln mit grossen Kosten errichtet worden, und durch 
wissenschaftliche Ballonfahrten sind manchmal werthvolle Kenntnisse errungen worden. Die auf diese Weise 
gesammelten Beobachtungen sind aber bis jetzt zu spärlich und zu kostspielig. Uebrigens sind die Beob 
achtungen auf Berggipfeln nicht identisch mit denen, welche man in derselben Höhe in der freien Atmosphäre 
erhalten würde. Dies beweisen u. A. die Beobachtungen auf dem Eiffel -Thurme in Paris, die trotz der 
geringen Höhe, auf welcher sie ausgeführt werden, doch zu den interessantesten gehören. 
Es giebt jedoch ein Element, die Richtung und Stärke des Windes, das wir von der Erdoberfläche 
aus bestimmen können, sobald eine Wolke sichtbar ist. Die Wolken ziehen in verschiedenen Höhen und 
sind nicht immer sichtbar. In unseren Gegenden ist es aber selten, dass nicht zu jeder beliebigen Zeit 
Wolken beobachtet werden können. Will man also die Wolken benutzen, um die Windrichtungen in ver 
schiedenen Höhen zu bestimmen, so ist man in dieselbe Lage versetzt, wie die maritimen Institute, wenn 
sie aus den Logbüchern der zu unbestimmten Zeiten durchsegelnden Schiffe die Windrose eines Gradfeldes 
des Ozeans berechnen. 
Schon im Jahre 1873 begann ich, von diesen Gedanken geleitet, Beobachtungen über die Zugrichtungen 
der Cirrus-Wolken (Cir., Cir.-Str., Cir.-Cum.) in Schweden einzurichten, und im folgenden Jahre gab ich die 
ersten Resultate heraus. Dank der Hülfe meiner Kollegen wurden die Beobachtungen über mehrere Länder 
Europas, besonders England, Frankreich, Oesterreich und die Iberische Halbinsel, ausgedehnt und es wurde 
mir dadurch möglich, die Resultate der erweiterten Untersuchungen 1877 zu publiziren. Seinerseits hatte 
Clement Ley in England, unabhängig von mir, ähnliche Arbeiten ausgeführt. Wir haben bekanntlich 
seitdem mehrere Publikationen in dieser Richtung geliefert. 
Unsere Untersuchungen waren in erster Linie darauf gerichtet, die Bewegungen oberhalb der Minima 
und Maxima festzustellen. Es ist hier nicht der Platz, auf diese Untersuchungen näher einzugehen. Die 
Resultate, die wir gefunden haben, stimmen, trotz der etwas verschiedenen Behandlungsweise, wenn man 
von ein paar untergeordneten Punkten absieht, vollständig überein. Meinerseits habe ich die Bewegungen 
der Cirri mit denen der niedrigen Wolken und mit der Windrichtung zusammengestellt, und die Resultate 
so zusammengefasst: 
Die Luft an der Erdoberfläche nähert sich dem Zentrum einer barometrischen Depression in loga- 
rithmischen Spiralen und steigt zu gleicher Zeit in die Höhe. In einer mittleren Höhe von 2—3000 Metern 
Bemerkungen zur Frage No. 14 der „Systematische Zusammenstellung der Fragen für die Internationale Meteoro. 
logische Konferenz in München 1891.“
	        
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