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Full text: 14, 1891

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1891 No. 4 - i - 
Während die lokaleren und schwächeren Nordweststürme {a, b) an Zahl im Jahre den Südweststürmen 
ziemlich gleichkommen, betragen die schweren (c) nur etwa die Hälfte der gleichen aus dem Südwest- 
Quadranten und etwa ein Viertel der schweren Stürme überhaupt. Das Maximum der Summe aller drei 
Kategorien, sowie der intensivsten Erscheinungen findet sich im März, in welchem die Häufigkeitszahlen der 
einzelnen Arten einander gleich sind. Die lokalen Phänomene (a) treten am häufigsten im Oktober und 
nur wenig seltener im August auf. Die zwar ausgedehnteren, aber wenig heftigen Erscheinungen der zweiten 
Kategorie (b) haben im März und Juni die grössten, gleich grossen Häufigkeitszahlen. 
Die Oststürme machen an der westlichen Ostsee einen wesentlich grösseren Theil der Stürme über 
haupt aus, als dies für die Nordseeküste der Fall ist. Und zwar betragen die Häufigkeitszahlen der drei 
Kategorien (a, l, c) für östliche Richtung bezw. etwa ein Drittel, ein Viertel und ein Fünftel der Stürme 
jeder Kategorie überhaupt. Die lokaleren Erscheinungen überwiegen somit beträchtlich. Die grössere 
Häufigkeit entfällt für beide einzelnen Ost-Quadranten im Allgemeinen auf die Monate März und April, 
Oktober und November. Schwere Nordoststürme wurden am häufigsten im März und im Dezember ver 
zeichnet. Die Anzahl der Stürme im Jahr ist für beide Ost-Quadranten nicht sehr verschieden. 
Für die östliche Ostsee bleiben die Häufigkeitszahlen der Südweststürme sowohl in Bezug auf die 
Summe, als auch auf jede Kategorie einzeln hinter der Hälfte der Stürme überhaupt zurück. Das Maximum 
der Häufigkeit kommt auch hier dem Dezember zu. Das an den beiden anderen Küsten strecken bemerk 
bare sekundäre Maximum schwerer Südweststürme im August findet sich hier nicht. 
Die Nordweststürme stehen an diesem Küstentheil den Südweststürmen an Häufigkeit wenig nach und 
insbesondere gilt dies auch für die schweren Nordweststürme (c). Das in der Summe aller drei Kategorien 
auf den Dezember und Januar sich vertheilende Maximum wird durch die lokaleren Erscheinungen (a) be 
dingt. Für die stärkeren Phänomene (c) entfällt das Maximum auf den Oktober, doch sind die Häufigkeits 
zahlen im Januar und Februar nur wenig geringer. Ein sekundäres Maximum der letzteren Kategorie 
findet sich im August. 
Bei den Oststürmen machen die lokaleren Phänomene (a) etwa drei Viertel der Sturmtage dieser 
Richtungen aus. Die Südoststürme sind um Beträchtliches seltener als die Nordoststürme; besonders traten 
schwere Südoststürme sehr selten auf. Der Monat März muss als der Monat bezeichnet werden, in welchem 
die Nordoststürme am häufigsten erscheinen; denn wenn auch im September die Zahl der schweren Nordost 
stürme etwas überwiegt, so tritt für den März eine grössere Zahl Stürme der zweiten Kategorie (b) hinzu. 
Vergleicht man die drei Küstentheile in Bezug auf die Häufigkeit der Stürme, so zeigt sich zunächst 
ganz allgemein ein sehr erhebliches Zurückbleiben der Nordsee gegenüber der Ostsee für alle drei Kate 
gorien sowohl überhaupt, als auch für die West- und Ostrichtung insbesondere. Bei Unterscheidung der 
einzelnen Quadranten findet sich, dass sowohl von den beiden westlichen, als den beiden östlichen der 
südliche, also der Südwest- und Südost-Quadrant, bezw. gegen den nördlichen an den westlichen Küsten- 
theilen stark überwiegt, beim Fortschreiten nach Osten dieser Unterschied sich aber verringert und an der 
östlichen Ostsee der Nordost-Quadrant den Südost-Quadranten sogar um Mehrfaches an Häufigkeit übertrifft. 
Das Verschwinden des sekundären Maximums der schweren Südweststürme, welches für die beiden westlichen 
Küstentheile im August statthat, an der östlichen Ostsee und das Auftreten eines sekundären Maximums 
der schweren Nordweststürme im gleichen Monat dürfte mit jener Aenderung in den relativen Häufigkeits 
zahlen der nördlichen gegen die südlichen Stürme in Zusammenhang stehen. 
Gleichzeitiges Auftreten stürmischer Winde an den verschiedenen Küstentheilen. 
Die Entwickelung stürmischer Winde am gleichen. Tage längs der Deutschen Küste bietet für das 
Sturmwarnungswesen ein ganz besonderes Interesse, da hierdurch die Ausdehnung einer zu erlassenden 
Warnung auf die einzelnen Küstenstrecken sich bestimmen muss. In den Tabellen IVabis dist die Häufigkeit 
des Auftretens stürmischer Winde am gleichen Tage über den benachbarten Küstentheilen meist mit Unter 
scheidung der Richtungen dargestellt. , 
Vergleicht man zunächst die in der Tabelle lila gegebenen Zahlen der Häufigkeit der Sturmtage an 
der Deutschen Küste als Ganzes betrachtet mit den Zahlen der Tabelle IVa, so zeigt sich unabhängig davon, 
welche der drei Kategorien a, b, c mit in Betracht gezogen ist, dass von den Sturmtagen des Jahres etwa 
die Hälfte auf mindestens zwei benachbarte Küstentheile (I, II, III) zugleich 'fallen. In den Monaten von
	        
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