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Full text: 14, 1891

Dr. E. Herrmann: Die stürmischen Winde an der Deutschen Küste in den Jahren 1S78—87. 
gegen sind die intensiveren Phänomene der dritten Kategorie in der wärmeren Jahreszeit um sehr vieles 
seltener als in der kälteren. Ganz besonders ist dies an der Nordseeküste der Fall, woselbst auf die Monate 
April bis September zusammen nur etwa der neunte Theil der Sturmtage dritter Art entfällt. 
Ferner ergeben die Tabellen III auch das schon im ersten Abschnitt erwähnte Zurücktreten der Monate 
Februar und November gegenüber den Nachbar-Monaten in Bezug auf die Anzahl der Sturmtage. 
Anders gestaltet sich theilweise die jährliche Periode, wenn die Windrichtungen unterschieden werden. 
Für die Weststürme in ihrer Gesammtheit gilt das über die Sturmbäufigkeit der einzelnen Monate im 
Allgemeinen Gesagte; in ihrer ausserordentlich überwiegenden Zahl sind dieselben bestimmend für die all 
gemeine jährliche Sturmperiode. Das absolute Maximum derselben fällt für alle drei Küstenstrecken auf 
den Dezember, mit Ausnahme der schweren Stürme (c) an der Nordsee, für welche dasselbe im Januar 
statthatte. 
Für die Oststürme stellt sich die jährliche Periode für die drei Küstenstrecken, sowie bei Berück 
sichtigung der Ausdehnung und Intensität der stürmischen Winde etwas verschieden. An der Nordseeküste 
findet sich das absolute Maximum im März, ein zweites sekundäres im November. An der westlichen 
Ostsee haben die lokaleren und weniger intensiveren Erscheinungen der Kategorien a und b Maxima im 
April und Oktober, während die schwereren Oststürme daselbst am häufigsten im März auftreten und auch 
der November ein wenig gegen die beiden Nachbarmonate sich hervorhebt. Die östliche Ostsee scbliesst 
sich wieder in Bezug auf die schwächeren Erscheinungen der Nordsee an; dagegen zeigen die intensiveren 
Phänomene im September ein Maximum, welches das des März ein wenig übersteigt. 
Bei weiterer Unterscheidung der Sturmphänomene nach den Quadranten der Windrose mögen die 
einzelnen Küstenstrecken getrennte Besprechung erfahren. 
An der Nordseeküste entfallen von der sich über die 10 Jahre erstreckenden Summe der Sturmtage 
auf den Südwest-Quadranten etwa die Hälfte in den Monaten November bis Januar selbst bis zu drei Viertel. 
Die Anzahl der Tage mit stürmischen Winden aus südwestlicher Bichtung im Jahre ist für die drei Kate 
gorien (a, b, c) nur wenig verschieden. Während aber für die beiden Kategorien u und b das Maximum 
der Häufigkeit auf den Dezember fällt und die ersten drei Monate des Jahres gegen diesen und überhaupt 
gegen das letzte Vierteljahr beträchtlich zurücktreten, iibertrifft die Häufigkeit der schweren Südweststürme (c) 
im Januar noch die des Dezember. Es übersteigt in diesem Monat die Häufigkeitszahl der Kategorie c die 
Summe der für a und b gefundenen Anzahl der Sturmtage. Im Februar folgt ein ausserordentlicher Rück 
gang in der Häufigkeit stärkerer Südweststürme. Eine andere bemerkenswerthe Thatsache ist ferner das 
häufigere Auftreten stärkerer Südweststürme (c) im August; wenigstens während der in Rede stehenden 
zehn Jahre geschah dies doppelt so oft als im Februar. 
Der Nordwest-Quadrant trägt etwa ein Viertel zur Anzahl der Sturmtage im Jahre bei. Die lokaleren 
Erscheinungen («) übersteigen die ausgedehnteren (b, c), aber in etwas höherem Maasse als bei dem Südwest- 
Quadranten. Das Maximum der Häufigkeit findet sich hier im Oktober. In demselben traten die schweren 
Nordweststürme (c) fast ebenso häufig auf wie die lokalen Stürme (a). Ein sekundäres Maximum hat im 
März statt, die Häufigkeitszahlen der einzelnen Kategorien sind für diesen Monat etwa gleich. Im Oktober, 
sowie im März sind stürmische Winde aus dem Nordwest-Quadranten ebenso häufig als wie aus dem Süd 
west-Quadranten . 
Aus dem über die Westrichtungen Gesagten ergiebt sich schon das starke Zurücktreten der Ost 
richtungen gegen diese. In den Ostrichtungen überwiegen ferner die lokalen Erscheinungen («) ausser 
ordentlich. Die Häufigkeitszahlen der Sturmtage beider Quadranten für die einzelnen Monate sind so klein, 
dass über eine jährliche Periode für jetzt kaum gesprochen werden kann. Nur auf die grössere Zahl 
schwerer Südoststürme im März möge hingewiesen werden. Die Zahl der Südoststürme überwiegt die der 
Nordoststürme. 
An der westlichen Ostseeküste überwiegen bei Berücksichtigung sämmtlicher drei Kategorien 
die Südweststürme in etwas geringerem Maasse als an der Nordseeküste. Die schweren Stürme (c) aus 
diesem Quadranten jedoch stellen in der Jahressumme über die Hälfte der schweren Stürme überhaupt dar. 
Das Maximum der Häufigkeit fällt hier auf den Dezember. Der Januar zeichnet sich auch an diesem 
Küstentheil dadurch aus, dass die starken Südweststürme fast die Hälfte der Summe aller drei Kategorien 
ausmachten. Der August zeigt ebenfalls ein bemerkenswerthes sekundäres Maximum der Häufigkeit der 
Stürme aus SW der Kategorie c, dasselbe übersteigt wieder erheblich die Zahl derselben im Februar.
	        
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