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Full text: 14, 1891

Dr. Gerhard Schott: Oberflächen-Temperaturen und Strömungen der Ostasiatischen Gewässer 
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Der hemmende Einfluss des NE-Monsuns erweist sieh als sehr geringfügig 1 ), er äussert sich wesentlich 
in Einengung des Strombettes und verursacht dadurch wieder wenn nicht eine Beschleunigung, so doch 
eine Kompensation des etwaigen Verlustes an Geschwindigkeit. 
Da der Wind des Sommers an der japanischen Küste östlich von Süd und nicht westlich von Süd ist, 
bewirkt derselbe nur eine Richtungsänderung des Stromes, sodass also auch dies Moment für eine etwaige 
Steigerung der Geschwindigkeit wegfällt. 
Die Journale weisen auch in dieser Frage im Sommer keine durchgehend grösseren Versetzungen auf 
als im Winter. Irgend welche absolute Zahlenangaben über Geschwindigkeit des Stromes zu machen lehnen 
wir ab, weil dies näher untersucht werden muss; wir können nur auf die" ganz rohen Werthe, die in den 
Handbüchern stehen, verweisen. — 
Die grösste Veränderung zeigt der Kuro-shiwo in seiner Ausdehnung östlich von Nippon in Nord 
richtung; hier schwankt dieselbe in den Jahreszeiten bedeutend, sie*he die Grenzen oben unter den süd 
lichen Grenzen des Kurilen - Stromes. 2 ) Aber das Zurückweichen und Vordringen erfolgt hier durchaus 
nicht übereinstimmend mit dem Eintreten bez. Aufhören des NE-Monsuns, sondern ist so verschieden davon, dass 
der kalte Kurilen - Strom als der verursachende Faktor anzxisehen ist; derselbe ist aber nach Ausdehnung 
und Lage wesentlich durch die Winde höherer Breiten und durch thermische Verhältnisse bedingt. 
Den Einfluss des Kuro-shiwo auf das Klima von Japan halten wir — mit Woeikoff — für ausser 
ordentlich geringfügig, grade wie denjenigen des Golf-Stromes für Nord-Amerika. Die winterlichen NW-Winde 
verhindern jeden Uebertritt der über dem Strom lagernden warmen Luftmassen. Im Sommer hat Japan 
wegen der Nähe von Asien sehr kontinentales Klima. Man vergleiche auch Hanns’ Isothermen für Japan. 3 ) 
Es ist nicht die Ostküste Nippons die durch Einflüsse des Meeres begünstigte, sondern die Westküste 
infolge des dort verlaufenden warmen Tsushima-Stromes; die NW-Winde führen von dieser Strömung die 
warme Luft hinweg grade auf die Insel hin. 
Diese Thatsache ist schon von Woeikoff und Hann ausser allen Zweifel gesetzt. 
Ein etwaiger erwärmender Einfluss des Kuro-shiwo selbst müsste, wenn er vorhanden sein sollte, an 
der NW-Küste Nord-Amerikas aufgewiesen werden. Diese und andere Fragen liegen aber ausserhalb des 
Rahmens der vorliegenden Arbeit. 
b pag. 40. 
2 ) pag. 43. 
3 ) Siehe Peterm. Mittheilungen 1888, Taf. 17.
	        
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