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Full text: 12, 1889

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1889 No. 1 — 
1. Wetter-Telegraphie. 
I. Einrichtung des wetter-telegraphischen Verkehrs der Seewarte mit den meteorologischen Instituten 
und Stationen Europas. 
Die im vorhergehenden Jahres-Berichte erwähnten Missstände, betreffend die Verspätung der Wetter- 
Depeschen aus West-Europa, wurden am Ende des Berichts-Jahres — Dank dem freundlichen Entgegen 
kommen des Herrn Professor Mascart vom Bureau Central in Paris — insofern beseitigt, als die Depeschen 
aus Frankreich eine wesentliche Beschleunigung erfuhren. 
Rücksichtlich der von der Seewarte abgehenden Wetter-Depeschen sind wesentliche Aenderungen nicht 
zu verzeichnen; es wurde nur die täglich 10 h 45 m a. m. unter der Adresse Merkur-Stuttgart abgehende 
Depesche auch dem Tageblatte daselbst und die zur selben Zeit nach Berlin, Magdeburg und Chemnitz 
abgehende auch der Sternwarte in Breslau übermittelt. 
Seit Juli wurden von Helgoland vollständige Wetter-Depeschen mitgetheilt. 
II. Tägliche telegraphische Berichterstattung an das Publikum. 
Mit Rücksicht auf diesen Theil des Witterungsdienstes der Seewarte ist eine wesentliche Aenderung 
nicht zu verzeichnen. Es sei nur erwähnt, dass — wie schon in dem vorhergehenden Paragraphen ange 
deutet — die telegraphischen Nachrichten aus Frankreich (insbesondere Nizza) seit Ende des Berichts 
jahres der Abonnements - Depesche regelmässig beigegeben werden konnten. Damit war einem lange 
gefühlten und Seitens des Publikums oft zum Ausdrucke gebrachten Bedürfnisse abgeholfen. 
Telegramme zur Konstruktion von Wetterkarten nach ausserhalb Hamburgs. In diesem 
Tlieile des Dienstes der Abtheilung III trat keinerlei Aenderung ein. 
III. Tägliche Berichterstattung in Hamburg und Altona und Herstellung von Zeitungs-Wetterkarten überhaupt. 
Mit Rücksicht auf diesen Zweig der Thätigkeit trat im Berichts-Jahre eine Aenderung nicht ein. Es 
mag hier nur erwähnt werden, dass seit September das Hafen-Telegramm der Seewarte auch nach Norderney 
befördert wurde. 
IV. Tägliche Wetter-Prognosen und Verbreitung derselben in Deutschland. 
Mit Rücksicht auf diesen Punkt wird auf die verschiedenen, theils im Vorstehenden, theils in früheren 
Jahres-Berichten enthaltenen Ausführungen verwiesen; eine Aenderung trat mit Rücksicht darauf auch im 
Berichts-Jahre nicht ein. Eine eingehende Prüfung der Wetter-Prognosen wurde für die Jahre 1888 und 
1889 durchgeführt, deren Ergebniss für das erstgenannte Jahr in einem Beihefte des Monats-Berichtes für 
dieses Jahr niedergelegt worden ist. Dass ein Aehnliches in dem Beihefte III für das Jahr 1889 geschehen 
ist, wurde schon in der Einleitung zu diesem Abschnitte hervorgehoben. 
Es mag hier von Interesse sein, das Ergehniss einer Untersuchung über die Zahl der Treffer, welche 
über dem zufälligen Eintreffen liegt, für die Jahre 1886, 1887, 1888 und 1889 vergleichend nebeneinander 
gestellt zu haben. Indem wir in der nachfolgenden Tabelle I das Ergebniss dieser Untersuchungen mit 
theilen, sei bemerkt, dass in dem vorigen Jahres-Berichte sich auf Seite 36 einige fehlerhafte Resultate 
befinden, indem aus Versehen durch einen unrichtigen Divisor dividirt wurde. Anstatt Hamburg 34 u /o, 
Neufahrwasser 30 °/o, München 31 °/o soll es heissen beziehungsweise 19 °/o, 16 ü /o und 17 %. 
Tabelle I 
1) Temperatur, Bewölkung und Niederschlag .. . 
2) Windstärke 
3) Windrichtung 
1886 
1887 
1888 
1889 
% 
0/ 
/0 
% 
% 
Hamburg 
. 14 
19 
17 
19 
Neufabrwasser 
. 14 
16 
14 
19 
München 
. 14 
17 
16 ■ 
16 
Hamburg 
. — 
11 
9 
6 
Neufahrwasser 
. •— 
10 
7 
6 
München 
. — 
3 
10 
10 
Hamburg 
. — 
20 
23 
18 
Neufahrwasser 
. — 
13 
21 
14 
München 
. 
10 
14 
11
	        
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