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Full text: 12, 1889

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Aus dem Archiv der Deutschen See warte — 18S9 No. 1 — 
Die Anzahl der Mitarbeiter der Seewarte in der Handels-Marine bezifferte sich Ende 1889 auf etwa 
430; neu hinzukamen im Laufe des Jahres, soweit bekannt, 75, während 65 und unter diesen 10 mit dem Tode 
abgingen. Die Namen der Letzteren, welche in der Mehrzahl sich durch langjährige und sorgfältige Führung 
des meteorologischen Journals um die Förderung der Zwecke der Seewarte sehr verdient gemacht haben, 
sind die folgenden: 
J. F. Gille, 
vom 
Segelschiffe 
„Inca“, 
auf See gestorben, 
J. H. Hustede, 
» 
» 
„Apollo“, 
in Australien bei einer Bootfährt ertrunken, 
J. Hoffstädt, 
» 
„Bremen“, 
in der Nordsee im Sturm untergegangen, 
C. Müller, 
У) ' 
» 
„Shakspere“, 
auf See gestorben, 
J. Oestmann, 
» 
„Astrea“, 
auf See gestorben, 
H. Petersen, 
,, 
„Prinz Albert“, 
auf der Reise gestorben, 
W. Reteicke, 
Я 
Dampfschiff 
„Argentina“, 
in Brasilien am Gelbfieber verstorben, 
Chr. Schütte, 
» 
Segelschiffe 
„Der Nordpol“, 
auf der Reise gestorben, 
C. Thetzen, 
Olö-a“ 
auf der Reise gestorben, 
C. Windhorst, 
>5 
» 
„Germania“, 
bei der Strandung an der atlantischen Küste 
Nordamerikas verunglückt. 
Die Güte des eingelieferten Beobachtungsmaterials ist im Grossen und Ganzen eine recht befriedigende, 
und zeigt sich das stetige Bemühen zum Abstellen der verschiedenen Fehlerquellen von gutem Erfolge 
gekrönt. Insbesondere ist es gelungen, den Gebrauch von Federn und Bändern zur Befestigung des Baro 
meters, die Hauptursache fehlerhafter Luftdruck-Beobachtungen, der zumeist wohl eine Folge früherer 
Anweisung (vor 1875) ist, nahezu abzuschaffen. 
Die Anzahl der von der Seewarte an Schiffsführer und überseeische Land-Beobachtungsstationen aus 
geliehenen meteorologischen Instrumente belief sich Ende 1889 auf 169 Quecksilber-Barometer, 734 gewöhn 
liche Thermometer, 15 Maximum-, 14 Minimum-Thermometer und 3 Aräometer, gegen bezw. 169, 731, 10, 
9 und 5 am Ende des Vorjahres. 
Die Verwerthung des eingegangenen Beobachtungs-Materials geschah in derselben Weise 
wie früher. 
Die Synoptischen Wetterkarten des Nordatlantischen Ozeans wurden für die Zeit von 
Juni 1886 bis Mai 1887 gezeichnet und dem Dänischen Meteorologischen Institut zur Vervoll 
ständigung eingeschickt. Es konnten dabei verwerthet werden zu den Karten für: 
den Sommer 1886 die Journale von 154 Segelschiffen und 82 Dampfschiffen, 
Herbst 1886 „ 
« 
„ 144 
« 
„ 91 
» 
Winter 1886/87 „ 
» 
„ 113 
„ 91 
b'rühling 1887 „ 
)> 
„ 131 
» 
„ 95 
» 
Im Vergleiche mit den für das Vorjahr gefundenen Zahlen ergiebt sich eine erhebliche Zunahme des 
für diese Arbeit verwendbaren Materials, insbesondere in Bezug auf Dampfer-Journale. 
Gedruckt und herausgegeben während des Berichts-Jahres wurden die Karten der drei Vierteljahre 
Herbst 1885 bis Frühling 1886. 
Von der Vierteljahrs-Wetter-Rundschau, welche zu den vorerwähnten Karten den begleitenden 
Text bildet und deren zweiter, praktischen Zwecken der Schifffahrt gewidmeter Theil in Abtheilung I ver 
fasst wird, erschienen zuerst in den „Annalen der Hydrographie“ etc., später in Separatdruck die drei 
Hefte für Frühling, Sommer und Herbst 1885 und gelangte damit der zweite Jahresband dieser Veröffent 
lichung — Winter 1884 bis Herbst 1885 — zum Abschluss. 
Vorläufige Synoptische Wetterkarten des Nordatlantischen Ozeans wurden für die 
12 Monate November 1888 bis Oktober 1889 gezeichnet und für dieselbe Zeit auch die in den Monats- 
Berichten der Seewarte erscheinenden vorläufigen Mittheilungen über das Wetter auf dem 
Nordatlantischen Ozean, denen diese Karten mit zur Grundlage dienen, ausgeschrieben. Das zur 
Herstellung der vorläufigen Karten verwendbare Material rührt natürlich vornehmlich von Dampfschiffen 
her. Es bezifferte sich für den Monat zu durchschnittlich 21 Segelschiffs- und 62 Dampfschiffs-Journalen 
— nahezu dieselben Zahlen wie die für das Vorjahr gefundenen. Wie immer war die Anzahl der zur Ver 
fügung gelangenden Journale in den Sommer- und ersten Herbstmonaten erheblich grösser als im Winter; 
so betrug dieselbe im Juli 97, im Oktober selbst 100, gegen nur 67 im Januar.
	        
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