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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1889 No. 2 —
Die Kreis-Kollimation nimmt aber später ab; ich habe sie in
Folgendem gerechnet zu 317° 40.'S
Magnet N. unten um 7 h 5 m vormittags 308° 1.'7 für 12°24' in Lübeck.
N. oben „ 7 h 15 ,n „ 306° 35.'5 „
N. unten „ 7 h 25"' „ 308° 0/9 „
Deklination 10° 22/1 für 12° 24' in Lübeck.
Deklinations-Differenz Lübeck—Bergen — +2°2'.
Hierzu bemerke ich ausdrücklich: Es beträgt die Elevation für Mire 12 etwa 2°, für Mire 13 etwa 0.2°.
Daraus geht hervor, dass die Neigung der Fernrohr-Axe am Deklinatorium, die beim Zurückliefern auf der
Seewarte konstatirt wurde, hier jedenfalls noch nicht vorhanden war, und die Azimutmessungen auch nicht
getrübt hat (vergl. Beschädigungen der Instrumente). Die für Lübeck angegebenen Variationen sind aus
Wilhelmshavener Registrirungen hergeleitet.
Am 8. Juli fand eine zweite Messung mit dem Deklinatorium statt.
Das Magnetometer musste exzentrisch aufgestellt werden, weil der Stein für geodätische Zwecke durch
eine Stange markirt war.
Nach den Angaben der Königl. Preuss. Landes-Triangulation und den im Tagebuche gegebenen
Zentrirungs-Elementen, ist
für Mire 13: Sehlen, Kirchthurm-Knopf, das Azimut 200° 18/3, Entfernung 4500 m.
17: Zierow, „ „ „ „ 110° 55/6, „ 7200 m.
12: Arndt-Denkmal, Eichelmitte „ „ 72°29.'8, „ 2100 m.
16: Gingst, Kirchthurm-Knopf, „ „ 294°23.'9, „ 12000m.
Es folgt daher
aus Mire 13 als Kollimation des Kreises 58° 34/1
17 „ „ „ „ 58° 35/4
12 „ „ „ „ 58° 36/9
16 „ „ „ „ 58° 34/4
Von diesen Miren hat 12 einen bedeutenden Elevationswir^el, und kann deshalb wie oben als Anhalt für
die Horizontalität der Fernrohraxe benutzt werden, verdient aber entsprechend ihrer Nähe wenig Gewicht für
die Azimutbestimmung. Mit Rücksicht auf die Entfernungen der Miren und ihre Einstellbarkeit ist die
Kollimation des Kreises 58° 34/6
Daraus für Magnet N. unten 6 1 ’ 57 m mittlere Ortszeit .... 10°24.'7 für 12°20' in Lübeck.
N. oben 7 11 4'" „ „ .... 10° 15/0 „ „ „
N. unten 7 h ll ra „ „ .... 10°25/1 „
mithin eine Deklination .... 10° 15/0 für 12° 20' in Lübeck.
Deklinations-Differenz Lübeck—Bergen I = +2° 5/0, mittlere Fehler 0/3.
Mit Rücksicht auf die etwas unsicheren Variationen im Jahre 1886 verdient die letzte Messung doppeltes
Gewicht. Dann ist die
Deklinations-Differenz Lübeck—Bergen = +2° 4'.
Ifiliinkeiilioi. Es sind im Park hinter dem Hause, zuerst am 4. Juli, dann am 13. Juli 1887,
Bestimmungen über die Inklination gemacht.
Nach der vom Jahre 1883 stammenden Messtischblatt-Aufnahme liegt der Ort auf 53° 34.'44. "4 n. Br.
und 30°48/ 11. "2 ö. L. Er ist gegen Luftzug und Sonne geschützt durch hohe Hecken und ist etwa 200 Meter
vom Wohnhause entfernt.
Es ergab am 4. Juli
Nadel I um 6.5 11 nachm. J = 67°31.'l; Reduktion auf das Monatsmittel +0/4; reduz. Werth J a = 67°31.'5
„ II „ 7.4 h „ J = 67°33/7; „ „ „ „ +0/4; „ „ J 0 = 67°34/l
Dann fand ich am 13. Juli
Nadel I um 5.B 11 naclim. J = 67°33/5; Reduktion auf das Monatsmittel +0/4; reduz. Werth J 0 = 67°33/9
„ II „ 6.e h „ J = 67° 33/6; „ „ „ „ +0/4; „ „ J 0 = 67°34/0
Für Lübeck beträgt die auf gleiche Zeit reduzirte Inklination J* 0 =68° 0/3