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Full text: 11, 1888

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 18SS No. 1 — 
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Solche Kundgebungen des Interesses von höchster Stelle, wie sie von Seite Sr. Majestät Kaiser Wilhelm I. 
und Sr. Majestät Friedrich III. der Seewarte zu Theil geworden sind, konnten nur dazu beitragen, die 
Beamten in der Ausübung ihres an sich nicht leichten Berufes zu ernmthigen; die Direktion erfüllt die 
Erinnerung an diese Kundgebungen mit dem tiefgefühltesten Danke, dem sie an dieser Stelle einen Ausdruck 
zu geben sich nicht versagen durfte. 
Die Bedeutung der Institute von der Art der Deutschen Seewarte muss mit dem stets wachsenden 
und reger werdenden Weltverkehr zur See naturgemäss eine Steigerung erfahren. Das Interesse, welches 
jetzt von höchster Stelle den maritimen Interessen und den überseeischen Beziehungen gewidmet wird, 
kann nur dazu führen, die systematische Pflege physikalisch-hydrographischer und meteorologischer Arbeiten 
zu beleben, was unzweifelhaft von segenbringenden Früchten gefolgt sein wird. 
II. Zur Geschichte der Deutschen Seewarte. 
1. Allgemeines. 
Aus der Geschichte während des Verlaufes des Berichts-Jahres ist zu Dem, was in der Einleitung 
hervorgehoben wurde, kaum Anderes hinzuzufügen. Die Bedeutung der dort berührten Ereignisse drängte 
alles Ucbrige, was nicht unmittelbar in die Arbeit eingriff, in den Hintergrund. 
2. Wissenschaftliche Konferenzen, welche für die Tliätigkeit der Seewarte 
von Bedeutung waren. 
Am 3. September versammelte sich in Zürich das Internationale Meteorologische Comité, 
welchem der Direktor der Seewarte als Mitglied angehörte; die Sitzungen dieses Comités dauerten bis zum 
7. September und endeten mit der Auflösung dieser Körperschaft. Von dem Direktor der Seewarte wird 
eine deutsche Ausgabe des Berichtes über diese Sitzungen vorbereitet und demnächst erscheinen. 
Zu erwähnen wäre ferner noch in dieser Hinsicht, dass Professor Hildebrandsson von Upsala 
gegen Ende des Monats November des Berichts-Jahres sich in der Seewarte einfand, um mit den Gelehrten 
derselben über die Klassifizirung der Wolken und die Herausgabe eines Wolken-Atlasses zu konferiren. Es 
wurde der schwierig zu behandelnde Gegenstand in verschiedenen Konferenzen eingehend beleuchtet und 
eine, wie man hoffen darf, erspriessliche Einigung erzielt. Die Frage über die Herausgabe eines solchen 
Atlasses war gegen Schluss des Berichts-Jahres so weit gefördert, dass zu Verhandlungen mit Verlags- 
Anstalten bezüglich der Herausgabe geschritten werden konnte. Diese Angelegenheit konnte mit um so 
grösserem Erfolge bei dieser Gelegenheit gefördert werden, als der durch seine gediegenen Studien über 
Wolkenformen in allen Theilen der Erde rühmlichst bekannte englische Gelehrte Don. Ralph Ab er crom by 
Anfang April des Berichts-Jahres sich längere Zeit auf der Seewarte zu Zwecken der Diskussion der Frage 
über Klassifikation und Abbildung der Wolken aufgehalten und man zu einer Einigung darüber seitens der 
Meteorologen der Seewarte mit diesem Herrn gelangt war. 
3. Besuche auf der Zentralstelle zu. Zwecken des Studiums und der 
Besichtigung der Einrichtungen. 
Auch in dem Berichts-Jahre wurde das Institut durch zahlreiche Besuche von nah und fern geehrt. 
Wir nennen darunter nur die folgenden Herren: Knorr, Kontre-Admiral, von Kiel; Dr. Höppfner, General 
arzt, Hamburg; Dr. Engelbrecht, Rechtsanwalt, Altona; Schittny, Ober-Zoll-Inspektor, Wandsbeck; 
Dr. Lüdeking, zweiter Assistent am Physikalischen Institut in Kiel; the Ilou. Ralph Abercromby, 
Gelehrter, London; Dr. B. Schwarz, Afrika-Iteisender, Berlin; Dr. Braumüller, Berg-Ingenieur, Berlin; 
Dr. Kiyoo Nakamura, Gelehrter, Japan; Dr. H. Hopf, Geh. Regierungs-Rath, Berlin; Dr. Th. Bordier, 
Staatsanwalt, Berlin; v. Lüpke, Regierungs-Rath, Stade; Dr. Rohde, Regierungs- und Medizinal-Rath, 
Stade; J. Sclilicliting, Professor für Wasserbau und Eisenbahnwesen, Berlin; v. Stangen, Rittmeister, 
Hannover; August Bagel, Verlags-Buchhändler, Düsseldorf; Dr. Lichtwark, Direktor, Hamburg; 
Henry Villard, New-York; R. Bi 11 willer, Direktor des Meteorolog. Instituts, Zürich; Dr. H. v. Peter, 
Assistent an der Landwirthschaftl. Versuchsstation in Münster, Westphalen; Dr. Helmert, Professor und
	        
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