Elfter Jalires-Bericlit der Direktion.
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ersteren den Vorthei] haben wird, mit einigem Grade von Sicherheit Schlüsse zu ziehen, in welcher Weise
die Mittheilung des Feuchtigkeits-Grades von Aussen nach dem Innern der Instrumente vor sich ging, wenn
man zu Anfang und zu Ende der Versuche Sorge dafür trug, die Feuchtigkeits-Grade festzustellen. Es ist
zum mindesten der Grad der Feuchtigkeit im Innern für einen jeden Zeitmoment innerhalb der Versuchs-
Epoche durch eine einfache Interpolation annähernd zu ermitteln möglich. Die Variirung des Feuchtigkeits-
Grades im äusseren umgebenden Raume würde, will man den Feuchtigkeit^ - Grad im Innern zu einem
bestimmten Zeitmomente erfahren, die direkte Messung erfordern, wozu ein passendes und kontrollirbares
Instrument nicht bekannt ist.
Die Untersuchungen sollen im Jahre 1889 wieder aufgenommen und zu einem Abschlüsse gebracht
werden, was, nachdem die Technik des ganzen Verfahrens durch die bereits ausgeführten Experimente in
so hohem Grade entwickelt ist, Schwierigkeiten nicht bereiten kann, wenn man sich dabei nur strenge durch
die gemachten Erfahrungen und die im Vorstehenden gekennzeichneten Normen leiten lässt.
Eine andere umfassende Arbeit, welche von dem Direktor persönlich ausgeführt, hezw. zum Abschlüsse
gebracht worden ist, bestand darin, dass das gesammelte, verfügbare, recente, erdmagnetische Material
gesammelt, geordnet, auf 1885.0 reduzirt und zur Konstruktion neuer magnetischer Karten für diese
Epoche verwendet wurde. Daran reihte sich die Berechnung der 24 Konstanten und die Ableitung der Werthe
der magnetischen Elemente nach der Gau ss’schen Theorie. Es wird in einer besonderen Abhandlung über diesen
Gegenstand berichtet werden, weshalb die Erwähnung der Arbeit an dieser Stelle für jetzt genügen mag.
Der Zeichner des Instituts. Der grösste Theil der Zeit, welche nach Erledigung der laufenden Arbeiten
übrig blieb, wurde durch die Fertigstellung und Auszeichnung der Magnetischen Karten in
Anspruch genommen, und konnten ausserdem nur noch einige kleinere Arbeiten hergestellt werden, als:
Routenkarte des Kanals von Mozambique,
eine Anzahl Karten zu „Typische Witterungs-Erscheinungen“,
Formulare zum Gebrauch in den verschiedenen Abtheilungen u. s. w.
An laufenden Arbeiten sind zu nennen:
1) Die tägl. Wetterberichte (seit Anfang November von Herrn Harbeck angefertigt).
2) Die Karten zur Vierteljahrs-Wetter-Rundschau.
8) Die Bahnen der barometr. Minima (während der Krankheit des Herrn Fehse).
4) Die Korrekturen der Seekarten:
Tit.
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
im Ganzen
Anzahl
109
41
92
36
42
155
29
27
69
59
74
56
10
799
Die Karten-Sammlung wurde benutzt an 109 Tagen; 247 Karten wurden an Ort und Stelle eingesehen
und 68 Karten wurden der Sammlung leihweise entnommen.
Der Zeichner erhielt im Berichts-Jahre, sowie in den vorangegangenen, durch die Thätigkeit des
Herrn Karl Fehse eine zweckentsprechende Unterstützung. Die in dem vorigen Jalires-Berichte Seite 46
namhaft gemachten, von Herrn Fehse ausgeführten Arbeiten wurden im Beginne des Berichts-Jahres
beendet. Als besondere Arbeiten, welche von diesem Herrn ausgeführt worden sind, mögen genannt werden:
eine Serie von Autographien für verschiedene Aufsätze, welche in „Aus dem Archiv der Seewarte“ veröffent
licht wurden, ferner 9 Stück Karten der Minima für den Monats-Bericht der Seewarte und das Autographiren
der täglichen Wetter-Berichte. Unerachtet eines mehrmonatlichen Krankseins war es dem genannten Herrn
möglich, den an ihn zu stellenden Anforderungen gerecht zu werden.
Die dienstliche Beschäftigung des Mechanikers an der Seewarte besteht der Hauptsache nach darin,
dass er jeden Dienstag der Woche sämmtliche Instrumente und Apparate zu kontrolliren, sowie sich von
dem Zustande der elektrischen Batterien zu überzeugen hat. Dieser Dienst nahm im Berichts - Jahre