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Full text: 11, 1888

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Aus dorn Archiv der Deutschen Seewarte — 1S88 No. 6 — 
Die Vergleichbarkeit der absoluten Extreme in den verschiedenen Monaten wird wiederum durch die 
ungleiche Länge der Monate beeinträchtigt. Es ist klar, dass cet. par. das Maximum der Niederschlags 
menge im Allgemeinen um so grösser ausfällen wird, je länger der betrachtete Zeitabschnitt ist, und dass 
das Minimum für eine kürzere Zeitspanne kleiner sein wird, als für eine längere. Aehnliches gilt auch 
für die übrigen meteorologischen Elemente, doch ist diese Frage, soviel ich weiss, noch nirgends zur Sprache 
gebracht. Der Einfluss der verschiedenen Länge der Monate auf die absoluten Extreme wird zwar nicht 
sehr gross sein, aber es wird doch gut sein, auf ihn hinzuweisen und den Versuch zu machen, ihn zu 
schätzen. Ich habe daher aus den 30jährigen Göttinger Beobachtungen (1857—1887, 1882 fehlt) die 
Niederschlagssummen für die ersten 25 und die ersten 30 Tage aller Monate berechnet und die Extreme 
derselben in der folgenden Tabelle mit denen der bürgerlichen Monate zusammengestellt. Um auch fin 
den Februar 30 Tage zu erhalten, habe ich diesen Monat mit dem 31. Januar begonnen und mit dem 
1. März geschlossen und die Tage des März dann vom zweiten an gezählt. 
Absolute Extreme der Niederschlagshöhe zu Göttingen, 30 Jahre, 1857—1887. 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Aug. 
Sept. 
Oktbr. 
Nov. 
Ilez. 
25 Tage 
72.2 
76.4 
82.3 
97.0 
81.4 
163.3 
124.5 
120.1 
74.0 
82.5 
91.4 
114.8 
Maxima . 
30 „ 
72.7 
98.8 
92.4 
109.4 
81.6 
177.4 
128.4 
151.8 
74.0 
122.7 
108.8 
126.3 
bürgerl. Monat 
72.7 
77.6 
97.9 
109.4 
81.6 
177.4 
136.6 
152.3 
74.0 
123.4 
108.8 
127.8 
25 Tage 
2.6 
2 1 
6.3 
5.1 
6.9 
12.1 
6.8 
9.9 
5.5 
2.2 
5.5 
2.7 
Minima . . 
30 „ 
2.6 
2.1 
14.5 
5.1 
6.9 
16.7 
14.8 
19.7 
5.5 
8.0 
10.4 
4.1 
bürgerl. Monat 
2.6 
2.1 
16.9 
5.1 
6.9 
16.7 
28.7 
22.3 
5.5 
8.0 
10.4 
4.1 
Grösste Niederschlagshöhen an einem Tage. 
25 Tage 
20.0 
21.5 
16.0 
27.6 
22.6 
95.3 
38.3 
43.6 
40.0 
20.9 
32.4 
29.1 
BO „ 
20.0 
21.5 
16.0 
28.0 
22.6 
95.3 
46.7 
43.6 
40.0 
31.0 
32.4 
29.1 
bürgerl. Monat 
21.5 
19.9 
16.0 
28.0 
22.6 
95.3 
46.7 
43.6 
40.0 
31.0 
32.4 
29.1 
Man sieht, dass der Einfluss der Länge in dem oben angedeuteten Sinne thatsächlich besteht, dass 
er aber bei der geringen Verschiedenheit in der Länge der Monate nur sehr gering ausfällt, und dass man 
demgemäss bei der Darstellung der jährlichen Periode der Extreme sich wohl der bürgerlichen Monate, 
unbekümmert um ihre verschiedene Länge, bedienen darf. Ganz unbedenklich kann dieses geschehen bei 
der absolut grössten Niederschlagsmenge eines Tages. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies absolute Maximum 
gerade am 31. Monatstage fällt, ist ja auch nur sehr gering; in Göltingeu ist das in 30 Jahren nur ein 
einziges Mal vorgekommen, eine so hohe Regenmenge, wie am 31. Januar 1800, ist sonst an einem Januar- 
Tage uicht gemessen worden. — Diese empirischen Daten mögen hier genügen. Eine weitere theoretische 
Untersuchung, welche sich auf das die Häufigkeit der Abweichungen mit ihrer Grösse verbindende Gesetz 
zu stützen hätte, erfordert jedenfalls eine sehr lange Reihe von Beobachtungsjahren. 
Man hat hei langjährigen Beobachtungen auch aus den grössten täglichen Regenmengen Mittelwerthe 
gebildet, aber diesen Mittelwerthen kommt nicht die Bedeutung zu, welche ihnen z. B. Hellmaun 
(Grösste Niederschlagsmengen in Deutschland, mit besonderer Berücksichtigung Norddeutschlands, Zeitschrift 
des Königl. Preuss. Stat. Bureaus, 1884) beilegt, indem er sie als „die wahrscheinlich zu erwartenden 
Maxima der täglichen Niederschläge“ bezeichnet; diese sind thatsächlich kleiner, und gerade wie die mittlere 
Niederschlagshölio haben auch die mittleren Maxima der täglichen Regenmenge für verschiedene Orte und 
für verschiedene Abschnitte des Jahres eine verschiedene Bedeutung. Zum Beweise hierfür habe ich aus 
II eil mann ’s Tabelle 3 folgende Zusammenstellungen für die Stationen mit der längsten Beobachtungszeit 
(1848—1883 ---■ 36 Jahre) abgeleitet, sie enthält neben den von Hellmann berechneten mittleren Maximis die 
Häufigkeit der positiven und der negativen Abweichungen sowie das Verhältniss der letzteren zu den ersteren.
	        
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