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Wir werden an einer anderen Stelle dieses Berichtes über die Prüfung des im Lichthofe (in der
Nordecke) errichteten Glyzerin - Barometers berichten; hier mag nur erwähnt werden, dass sich dieser
Apparat nach Durchführung einiger Verbesserungen, die sich in Folge der im Laufe des Frühjahrs und
Sommers angestellten Vorversuche wünschenswerth erwiesen hatten, vortrefflich bewährte. (Siehe Jahres-
Bericht IX, Seite 4.)
Die von Th. Knoblich in Hamburg gelieferte Pendeluhr, welche mit einer Quecksilber-Barometer-Kom-
pensation und mit Quecksilber-Thermometer-Kompensation versehen äst (und nicht, wie ursprünglich beab
sichtigt wurde, Jahres-Bericht VI, Seite 29, mit einem pneumatischen Verschlüsse), war Gegenstand steter
Versuche und Prüfung im Laufe des Berichts-Jahres. Das Instrument zeigte unter den mannigfachsten
Veränderungen des Luftdruckes und massiger Schwankung in der Temperatur des Raumes vortreffliche
Gänge. Sobald die Versuche und die eingehende Prüfung beendigt sein werden, wird über dieses in vieler
Hinsicht interessante Instrument Bericht erstattet werden. Es wurde die Kn ob lieh’sehe Uhr, welche
sowohl mit dem Chronographen im Lichthofe, als mit jenem beim Pendel-Apparat im Korridor zum
magnetischen Observatorium in Verbindung gesetzt werden kann, vielfach bei den Uhrvergleichungen und
den Chronometer-Versuchen auf dem Combe’sehen Apparate benutzt.
1. Die Prüfung und Beschaffung meteorologischer Instrumente.
Im Laufe des Jahres 1887 wurden in der A.btheilung II an meteorologischen Instrumenten die folgen
den geprüft und deren Korrektionen ermittelt:
a. Barometer.
1)
Normal- und Stations-Barometer . .. .
(5)
. 14
2)
Marine-Barometer
(iso)
.154
3)
Aneroid-Barometer
(38)
34
zusammen
202
Davon waren 17 Instrumente speziell zu Höhenmessungen eingerichtet,
b. Thermometer.
1) Normal-Thermometer (6) 12
2) Psychro-Thertnometer für Landgebrauch . . | j 24
3) „ „ „ Seegebrauch 91
4) Marine- „ (356) 305
5) Extrem- „ (31) 16
6) Schleuder- „ (12) 2
7) Thermometer verschiedener Art (54) 12
zusammen 462.
NB. Die in obiger Aufführung in Klammern eingeschlossenen Zahlen beziehen sich auf das Jahr 1886.
Es gelangten somit im Ganzen 664 meteorologische Instrumente zur Prüfung und verdient hervor
gehoben zu werden, dass auch in diesem Jahre nur eine geringe Anzahl der eingelieferten Apparate in
einem Zustande war, welcher eine genaue Prüfung nicht zuliess.
Aus Mangel an Zeit mussten aus dem Berichts-Jahre nur einige Marine-Thermometer und ein Marine-
Barometer, welches sich zur Zeit in Reparatur befand, in das folgende Jahr mit übergeführt werden. Ein
wesentlicher Grund, der in dieser Thatsache zu erkennenden günstigen Sachlage ergiebt sich aus dem Umstande,
dass die Abtheilung die oft sehr zeitraubenden Prüfungen von Normal-Thermometern nicht mehr in dem Um
fange, wie ehedem, ausführte. Nur Instrumente dieser Art, welche für den eigenen Gebrauch des Institutes
oder zu wissenschaftlichen Zwecken (auf Reisen, Expeditionen u. s. w.) Verwendung zu finden bestimmt
waren, wurden nach wie vor in der Abtheilung untersucht.
Die weitaus grösste Zahl solcher Normal-Thermometer wird dem Vernehmen nach gegenwärtig in der
Kaiserl. Physikalisch - technischen Reichsanstalt in Charlottenburg und in der Kaiserl. Normal-Ai chungs-
Kommission in Berlin geprüft. Auch das Physikalische Staats-Laboratorium zu Hamburg wird gegenwärtig
durch die Prüfung dieser Instrumente, sowie ärztlicher Thermometer u. s. w. sehr in Anspruch genommen.
(Siehe Jahres-Bericht IX, Seite 24 und 25.)