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Indem die Direktion wiederum hier ihren verbindlichsten Dank für die der Bibliothek des Instituts von
den Schwester-Instituten und den Behörden auch in diesem Jahre zugewendete Theilnahme ausspricht,
gestattet sich dieselbe die Bitte hinzuzufügen, dass ihr dieselbe auch fernerhin erhalten bleiben möge.
Zusendungen haben gefälligst unter der Adresse:
An die Direktion der Deutschen Seewarte in Hamburg
zu erfolgen.
B. Spezial-Berichte
über die Thätigkeit der einzelnen Abtheilungen und ihre Arbeiten.
VII. Bericht über die Thätigkeit der Abtheilung I.
Maritime Meteorologie.
Stand der maritim-meteorologischen Arbeit an der Deutschen Seewarte.
Die Direktion konstatirt mit besonderer Befriedigung, dass uneraclitet der ungünstigen Lage, in welcher
sich die Schifffahrt, und im Besonderen die Segel-Schifffahrt im Laufe des Berichts-Jahres befand, die
maritim-meteorologischen Arbeiten — wie aus dem Nachfolgenden hervorgehen wird — Seitens der Schiffs
führer, Steuerleute u. s. w. die thatkräftigste Unterstützung erfahren haben. Sie glaubt daraus mit einiger
Berechtigung folgern zu können, dass ein Verständniss der Arbeiten der Deutschen Seewarte auf diesem
Gebiete und eine Würdigung der Leistung des Institutes von Jahr zu Jahr tiefere Wurzeln fasst und mehr
und mehr in die Schichten der praktischen Seeleute eindringt.
Das Beobachtungs-Material. Führen wir das soeben Gesagte im Einzelnen aus, so tritt der
Erfolg des maritim-meteorologischen Beohaclitungs-Systèmes der Seewarte noch bestimmter hervor. Es
war nämlich der Eingang an Beohaclitungs-Material innerhalb der in Frage stehenden Periode erheblich
grösser als in irgend einem vorhergehenden Jahre, was allerdings zu einem Theile auf die Beiträge Seitens
der Kaiserlichen Marine und die vom Feuerschiffe „Adlergrund“ eingelieferten Meteorologischen Journale
zurückzuführen ist.
Es setzt sich nämlich das Gesammt-Material, wie folgt, zusammen:
Beobachtungszeit Beobachtungssätze
für die
169
vollständigen Journale der
Kriegs-Marine zu
909
Mon.
13
Tg. = 166,420
55
55
403
55 55 55
Handels-Marino „
1563
55
28
„ = 286,200
55
;;
2 Journale vom Feuerschiffe
„Adlergrund“
7
55
22
„ != 1,420
55
55'
254
Auszugs-Journale
196
55
28
„ <=■ 12,010
im Ganzen 2678 Mon. 1 Tg. = 466,050.
Wie schon bemerkt, entfällt ein Theil dieser ganz erheblichen Zunahme auf die Beiträge, welche Seitens
der Kaiserlichen Kriegs-Marine in dem Berichts-Jahre der Seewarte zugingen, was sich wiederum daraus
ergiebt,. dass sich-eine erhebliche Anzähl von Journalen der Kriegs-Marine im Laufe mehrerer Jahre ange
sammelt hatte und jetzt erst zur Einlieferung gelangte. Indessen zeigten auch die Eingänge von Journalen
der Handels - Marine — wie schon Eingangs hervorgehoben — eine sehr erhebliche Vermehrung gegen
frühere Jahre. Es muss als besonders beachtenswerth hervorgehoben werden, dass die Güte des eingelieferten
Materials sich nicht nur stets auf der gleichen Höhe erhielt, sondern sich sichtbar von Jahr zu Jahr steigerte.
Es' kann sonach mit aller Bestimmtheit ausgesprochen werden, .dass das bei der Seewarte einlaufende
meteorologische Material durchaus von vorzüglicher Güte ist.
An dieser Stelle mag es gestattet sein, eine kurze Zusammenstellung über das während der Zeit seit
dem Bestehen der Deutschen Seewarte eingegangene meteorologische Material zu gehen, aus welcher sich
die fast ununterbrochene Steigerung der Theilnahme deutscher Seeleute an der maritim-meteorologischen
Arbeit, namentlich aber die ganz ungewöhnliche Thätigkeit nach dieser Richtung im Laufe des Berichts
jahres ergiebt.
Areliiv 1887. 1.
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