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Am 25. Juli 8 Uhr morgens 746.6 mm,
12 „ mittags 745.6 mm,
4 „ nachmittags 744.4 mm,
8 „ abends 743.9 mm.
Kapt. Gefken beobachtete an einem geprüften Quecksilber-Barometer der Seewarte, während zu den
Beobachtungen von Kapt. Ulderup ein Aneroid-Barometer verwendet wurde. Die Vergleichung der
Angaben zeigt jedoch, dass auch die Aneroid-Beobachtungen auf ± 0.5 mm zuverlässig sind.
„Inca“ passirte am 24. Juli um 2 1 /a h p. m. den Lema-Kanal, musste aber wegen des harten Sturmes
unter Green I. vor beiden Ankern liegen bleiben und gelangte erst am Mittage des 26. Juli, als der
Taifun nachgelassen, auf seinen Ankerplatz im Hafen von Hongkong.
Die Bark „Gerd Heye“, welche am 15. Juli Hongkong verlassen und eine Beise nach Cebu
angetreten hatte, bestand am 22. Juli auf 14.& 0 N-Br. und 117° O-Lg. einen Taifun, der wahrscheinlich
mit dem, welcher am 25. Juli über Hongkong hinwegzog, identisch ist.
Um 4 Uhr morgens war es sehr böig aus SE mit Regen, und es lief eine hohe wilde See aus süd
licher Richtung. Gegen 9 Uhr hatte die Windstärke sehr zugenommen. Es wehte zeitweise orkanartig,
so dass alle Segel festgemacht werden mussten. Die Windrichtung änderte sich allmählich von E durch
NE, N, NW und W bis WSW, aus welch’ letzterer Richtung es bis gegen 8 Uhr abends stürmte und
dann abflaute.
Aus der Aenderung der Windrichtung und dem Verhalten des Barometers ist zu schliessen, dass der
Taifun in einer Richtung etwas westlich von Nord zog und nahe bei, etwas östlich von „Gerd Heye“,
passirte. Die Richtungsänderung betrug mehr als 16 Striche; dies war wahrscheinlich nur deshalb möglich,
weil das Schiff von 4 bis 8 Uhr morgens bei östlichem Winde 26 Sm. in südwestlicher Richtung zurück
legte und auf diese Weise vor dem Zentrum vorüber von der rechten nach der linken Seite der Sturm
bahn gelangte. Die fortschreitende Bewegung des Taifuns war eine sehr geringe, und war deshalb das
Vorübersegeln des Schiffes ohne grosse Gefahr auszuführen. Als das Schiff später auf B-B.-Halsen
beigelegt wurde, befand es sich in der günstigen Lage, dass es bei der Windänderung gegen die See
aufkam.
Der niedrigste Barometerstand — 744.8 mm reduzirt — wurde an Bord von „Gerd Heye“ am
22. Juli um 8 h 50'" a. m. beobachtet, zu der Zeit, als der Wind von E nach NE holte. Das Minimum
zeigte sich hier also nahezu genau von derselben Tiefe wie in Hongkong. Die Position, in der sich
„Gerd Heye“ damals befand, war 14° 26' N-Br. und 116° 55' O-Lg. Die Fortbewegung des Taifuns vom
22. bis zum 26. Juli betrug demnach annähernd 500 Sm. nach N 20° W in 3.5 Tagen, was eine mittlere
Geschwindigkeit von 6 Sm. in der Stunde ergiebt.
Die nachstehenden sind die im Journal von „Gerd Heye“ während des letzten Sturmes verzeichneten
meteorologischen Beobachtungen:
Datum
Stunde
0
N-Br.
’t
O-Lg.
Wind
Luftdruck
auf 0° Temp,
reduzirt
mm
Temp,
der Luft
°C
Bewölkung
des
Himmels
Wetter
nach
Beaufort
Juli 22
4 h a. m.
14° 51'
117° 6'
SE
5
748.9
26.5°
CU—s
4
q r
8 „
14° 28'
116° 54'
E
6
747.8
27.3°
CU—s
8
q r
11
10 „
14° 23'
116° 56'
NE durch
NW bis
—„
12 „
14° 25'
117° 2'
W
9
74S.3
26.8°
lliin
9
0 r
4 p. m.
14° 27'
117° 10'
WSW
9
746.9
26.8°
nim
9
0 q r
8 „
14° 29'
117° 18'
WSW
8
747.9
26.3°
CU
7
C
11
12 „
14° 29'
117° 20'
WSW
7
749.8
26.8°
eu
6
e
Die benutzten Instrumente sind von der Seewarte geliefert und geprüft.