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Full text: 8, 1885 (1889)

A.. A-llgemeiner Bericht. 
I. Einleitung. 
Das erste Jahr in dem zweiten Dezennium der Thätigkeit der Deutschen Seewarte verfloss, wie sein 
Vorgänger, ohne besonders bemerkenswerthe Momente in der Geschichte des Institutes zu zeigen. Auch 
in diesem Jahre schritt die Entwickelung desselben stetig voran. Nach und nach gestalteten sich die Ver 
hältnisse, welche auf die Entwickelung des Institutes einen Einfluss äussern, dergestalt, dass es der Direktion 
möglich wurde, Fremdartiges aus dem Arbeitspläne auszusondern und sich immer mehr und mehr den 
eigentlichen Aufgaben zuzuwenden. 
Mit Rücksicht auf das innerhalb des Berichts-Jahres Geleistete verweisen wir auf die Spezial-Berichte, 
indem wir gleichzeitig bemerken, dass die mehr oder minder mit den Interessen der Seewarte verknüpften 
Thätigkeits-Richtungen, wie die Deutsche Polar-Kommission und die Deutsche Meteorologische Gesellschaft, 
nur einen vorteilhaften Einfluss äussern konnten. 
II. Zur Geschichte der Deutschen Seewarte. 
1. Allgemeines. 
Das, was in der Einleitung von der Entwickelung der Seewarte im Allgemeinen gesagt wurde, lässt 
sich auch auf den Gang der geschichtlichen Vorgänge im Besonderen sagen: Momente von besonderer 
Bedeutung sind im Jahre 1885 nicht hervorzuheben. Das bemerkenswerteste Ereigniss bildete die Tagung 
des V. Deutschen Geographentages in Hamburg, welche vom 9. bis 11. April statthatte. Theils war es die 
Betätigung der Beamten und Angestellten der Deutschen Seewarte an jener Tagung und an der mit der 
selben verbundenen geographischen Ausstellung, wodurch sich dieser Einfluss äusserte, theils auch bildeten 
die Besuche hervorragender Geographen, welche in jenen Tagen hier in Hamburg weilten, und die durch 
diese bedingte Anregung in gewissem Sinne einen Markstein in der Entwickelung der Thätigkeit innerhalb 
des Institutes. 
Durch Tod oder Krankheit hatte das Personal der Seewarte im Berichts-Jahre einen Verlust nicht zu 
verzeichnen; dagegen verlor das Institut einen langjährigen und eifrigen Beamten, indem Herr Kapitän 
C. Felberg zur Stellung eines Königlich preussisclien Kreuz-Zoll-Inspektor berufen wurde. Die Direktion 
kann nicht umhin, der von Kapitän Felberg während seiner 10jährigen Thätigkeit geleisteten Dienste in 
voller Anerkennung zu gedenken. 
Herr Dr. R. Kleemann schied mit dem 31. August aus dem Verbände des Personales der See 
warte aus. 
2. Wissenschaftliche Konferenzen, welche für die Thätigkeit der Seewarte 
von Bedeutung waren. 
In dem Berichts-Jahre fanden wissenschaftliche Konferenzen, welche von den Gelehrten, die ausserhalb 
des Institutes stehen, besucht waren, in Hamburg seihst nicht Statt. Dagegen versammelte sich in den 
Tagen vom 2. bis 11. September das internationale meteorologische Comité in Paris, zu welcher Versammlung 
der Direktor der Seewarte als Delegirter des Deutschen Reiches entsandt wurde. Der Direktor berief 
ferner als Präsident der Deutschen Polar-Kommission eine Konferenz dieser Körperschaft auf den 13. Dez. 
nach Berlin, in welcher die letzten Anordnungen für den Druck des Deutschen Polarwerkes (1882, 1883) 
berathen worden sind. 
Archiv 1885. 1. 
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