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Full text: 7, 1884 (7, 1884)

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Als Azimute ergaben sich die folgenden Werthe: 
St. Johannis-Kirchthurm in Altona (vor dem Neubau) ¿ .. N42°41'.66W 
St. Pauli-Kirche $ .. N 91° 50'.76 W 
St. Nicolai-Kirche (Hamburg) ¿ . N 88° 16'.33 0. 
Auf Tafel 23 und 24 ist der magnetische Pavillon der Seewarte im Längen- und Querschnitte dargestellt; 
in J, J, J sind die 3 Miren-Klappen, durch welche vom Zentral-Pfeiler C aus die oben angeführten Objekte 
anvisirt werden können, zu sehen. 
Im Laufe des Jahres 1881 wurde in diesem magnetischen Pavillon ein Apparat aufgestellt, dessen 
hauptsächlicher Zweck darauf berechnet ist, die Induktions-Koeffizienten der verschiedenen Eisen- und 
Stahlsorten unmittelbar d. h. durch Experimente zu bestimmen. Es schien dazu notlnvendig, dafür Sorge 
zu tragen, dass grössere Eisen-, bezw. Stahlsorten der Untersuchung unterworfen werden konnten; auch 
sollten Eisenproben verschiedener Gestalt, Röhren, Stangen oder Platten, mit gleicher Leichtigkeit hierzu 
benutzt werden können. Es ist wohl kaum zu bezweifeln, dass in der Ausübung der Deviations-Lehre in 
der praktischen Navigation die Bestimmung der Koeffizienten der Induktion die grösste Schwierigkeit bietet, 
bezw. die Ueberwindung der durch die unbekannten Werthe der Induktions-Koeffizienten bedingten Unsicher 
heit mit allem Nachdrucke in ihren Wirkungen abgeschwächt werden muss. Zwar liegen grössere Reihen 
Bestimmungen von Induktions-Koeffizienten des Eisens oder Stahles, die von verschiedenen Experimentatoren 
ausgeführt wurden, vor, allein einestheils sind dieselben nur mit Proben kleinerer Dimensionen ausgeführt 
worden, andererseits ändern sich die Qualitäten des für den Schiffbau verwendeten Materials durch die 
fortschreitende Verfeinerung der Eisen- und Stahltechnik so sehr, dass eine stetige Untersuchung der 
Induktions-Koeffizienten gebieterisch erscheint. Diese Ausführungen sind einem Jeden, der sich mit dem 
hier in Frage kommenden Industriezweige beschäftigt, an und für sich klar und finden unter Anderem eine 
beredte Illustration durch die jüngst gewonnene Thatsache, dass es möglich wurde, einen manganhaltigen 
Stahl zu produziren, der nahezu unfähig ist, Magnetismus anzunehmen. Zwischen einem solchen Zustande 
in Beziehung auf magnetische Unempfänglichkeit (Koerzitivkraft) und der Induktions-Fähigkeit weichen 
Eisens liegen alle möglichen Grade der Magnetisirbarkeit und kann nur, wenn man nicht den sehr müh 
samen und durch lange Reihen der Beobachtung an Bord sich hindurchziehenden Weg der Forschung 
wählen will, durch unmittelbare und eingehende Untersuchung grösserer Eisenmassen, die bei dem Bau 
eines Schiffes Verwendung finden sollen, ein entscheidender Fortschritt in der Anwendung der Lehre vom 
Magnetismus in der Navigation erzielt werden. Der in dem Pavillon aufgcstellte Apparat, Induktions- 
Apparat genannt, soll dem bezeichneten Zwecke dienen und wurde nach den Angaben Dr. Neumayer’s 
von dem Mechaniker der Seewarte Frank von Liechtenstein konstruirt. 
Es besteht derselbe aus folgenden Theilen: 
1) Der Zentral-Pfeiler C trägt, genau zentrisch aufgestellt, ein Unifilar-Magnetometer M, welches fest 
auf dem Pfeiler aufgeschraubt ist und durch Stellschrauben adjustirt werden kann. Sein hufeisenförmiger 
Magnet trägt am unteren Ende bei s einen fest mit ihm verbundenen Spiegel. Das ganze System ist an 
einem Kokon-Faden von 70 cm Länge so suspendirt, dass mittels einer einfachen Vorrichtung bei k die 
Torsion ausgedreht werden kann. Am Pfeiler sitzt fest angeschraubt ein quadratisches, aus 4 Stücken be 
stehendes Band aus Holz, welches — je nachdem — auch durch Lösen der Klemmschrauben abgenommen 
werden kann. Dieses hölzerne Band dient dazu, einen Messingarm aufzunehmen, in welchem ein, am unteren 
Ende eines Skioptikons festsitzender Zapfen — je nach Bedarf — auf- und abgeschoben oder auch im 
Azimute gedreht werden kann. Die Laterne L ist so in Beziehung auf die vorderere Fläche des Spiegels 
au dem Holzbande befestigt und in dem Messingarme adjustirt, dass ein von deren Lichtquelle ausgehender, 
durch das Objektiv und einen davorstehenden Schlitz hindurchgehender Strahl die Spiegelfläche des Magnetes 
trifft und nahezu horizontal von derselben zurückgeworfen wird. Als Lichtquelle dient Gas, welches durch 
die Zuleitungs-Röhre r, r zum Brenner der Laterne gebracht wird. 
2) Der Theilungs-Ring besteht aus einer schweren kreisförmigen horizontal liegenden Bohlen-Lage; es 
ist dieselbe genau zentrisch zum Mittelpunkte des Magnetes auf starken, gut furdirten Holzsäulen S, S, S, 
S, S, so befestigt, dass die untere Fläche l.i m vom Fussboden des Pavillons entfernt ist. Die innere, die 
Kreistheilung tragende Seite der Bohle ist 1.7 m vom Mittelpunkte des Zentral-Pfeilers entfernt. Die Kreis- 
theilung ist in Viertel-Graden durchgeführt und beginnt mit dem gegenwärtigen magnetischen Nord- und
	        
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