4
als Präsident der Deutschen Polar-Kommission die, auf die Tage vom 17. bis 23. April nach Wien berufene
IV. Internationale Polar-Konferenz zu besuchen. Es wurden auf dieser Konferenz dio Beschlüsse gefasst,
welche dazu bestimmt waren, die Diskussion der Beobachtungen und deren Veröffentlichung nach einem
gemeinsamen Uebereinkommen zu regeln. Die Thatsache, dass das Bureau der Veröffentlichungen der
Resultate der deutschen Stationen im Systeme der internationalen Polar-Forschung in der Seewarte seinen
Sitz hat, und in Folge davon ein intimer wissenschaftlicher Verkehr zwischen ihm und den Beamten des
Instituts statthatte, rechtfertigt die Erwähnung der Konferenz an dieser Stelle.
In den Tagen vom 17. bis 20. August tagte, zu gleicher Zeit mit der Deutschen Naturforscher-Ver
sammlung in Magdeburg, die Deutsche Meteorologische Gesellschaft. Im Jahres-Berichte VI, Seite 4 und 5,
sind die Beziehungen, welche zwischen der Deutschen Seewarte und der Deutschen Meteorologischen Gesell
schaft bestehen, auseinandergesetzt und erhellt daraus zur Genüge, dass bei der Jahres-Versammlung der
Deutschen Meteorologischen Gesellschaft die wissenschaftlichen Kräfte vielfach in Anspruch genommen
sein mussten, bezw. einen Einfluss auf die in jener Versammlung gepflogenen Verhandlungen auszuüben
berufen waren. Wir verweisen bezüglich der Einzelheiten jener Verhandlungen auf den im Jahrgange I
der Meteorologischen Zeitschrift, Seite 411 bis Seite 416, enthaltenen Bericht.
3. Besuche auf der Zentralstelle zu Zitecken der Besichtigung der Einrichtungen etc.
Wie alljährlich, so erfreute sich auch im Berichts-Jahre die Deutsche Seewarte zahlreicher Besuche,
welche theils den Einrichtungen des Institutes überhaupt, theils auch nur der Modell-Sammlung galten.
Im Allgemeinen ist der Besuch in den Sommer-Monaten ungleich lebhafter, als in den Winter-Monaten, wie
Dieses ja in dem grösseren Verkehr nach den Badeorten der Nordsee begründet liegt.
Von Besuchen wissenschaftlicher Leute mögen erwähnt werden jene von; Professor Dr. A. Wich-
raann, Utrecht; Bergrath R. Nasse, Luisenthal bei Saarbrücken; Ilegierungsrath Dr. Löwenherz,
Berlin; Professor C. H. F. Peters, Clinton N. Y.; Staatsrath N. Sichert, Wladiwostock; Korvetten-
Kapitän Hoffmann, Berlin; Dr. F. Richters, Frankfurt a. M.; Dr. Saleski, Astronom, Moskau; Nils
Ekholm, Upsala; R. M. Ferguson, Edinburgh; Kapitän Dawson, London; Prof. Mohn, Christiania;
Aksol S. Steen, Christiania; Prof. Dr. F. Kurtz, Kordoba, Argentinien; Professor Bruns, Leipzig;
Dr. Hellmann, Berlin; Dr. Pfeffer, Hamburg; Vize-Direktor Dr. S. Figee, Batavia; Lizenziat Ang-
ström, Upsala; Direktor Dr. Curschmann, Berlin; Dr. Krafft, Norwegen; Dr. Victor Knorre,
Berlin; Prof. Th. Groenberg, Riga; Oberlehrer Ad. Werner, Riga; Navigationsschul-Direktor Bruhns,
Riga; Prof. W oih r au ch, Dorpat; Hauptmann Brinkmann, Spandau; Premier-Lieutenant Jäger 8climied,
Spandau; Korvetten-Kapitän, Freiherr Senden Bibran, Wilhelmshaven; Astronom L. D’Engelhardt,
Dresden; Dr. Emil Wohlwill, Hamburg; Ober-Postdirektor Eckardt, Konstanz; Professor Oldenberg,
Berlin; Berg-Ingenieur Alexis Koppen, St. Petersburg; Geheimer Hofrath Leukart, Leipzig; Geheim
rath Köllicker, Würzburg; Professor Michel, Würzburg; Astronom Nyren, Pulkowa; Generalmajor
J. Stebnitzki, Tiflis; Prof. Dr. v. Beetz, München; Geh. Justizrath Prof- Dr. R. Dove, Göttingen;
Geheimer Medizinalrath Dr. R. Virchow; Berlin; Professor Dr. Krümmel, Kiel; Kaiserlich japanischer
General - Postmeister Yasuhsi Honnera , Japan; Kaiserlich japanischer Ministerialrath Tsunashiro
Wada, Japan; Geheimer Postrath Fri18ch, Berlin; Navigationsschul-Direktor Thiel, Lübeck; Navi
gationsschul-Direktor Beyer, Danzig; Direktor van Hasselt, Amsterdam, u. A. m.
Ausser den bereits früher genannten Herren Hauptmann Brinkmann und Premier-Lieutenant Jäger-
schmied hielten sich längere Zeit zum Studium einzelner Zweige der Thätigkeit der Seewarte hier auf
die Herren: Oberlehrer Ad. Werner aus Riga, Dr. Augustin aus Prag, Studiosus der Mathematik
Adolph Krebs, Berlin, Studiosus der Mathematik Frohberg, Göttingen, Stipendiat Stanojewitsch
aus Belgrad u. A. m.
Hierbei ist zu bemerken, dass in den letzten Jahren es häufig sich ereignete, dass jüngere Gelehrte
längere oder kürzere Zeit an dem Institute arbeiteten, um sich mit den Beobachtungen, den Methoden der
Arbeit u. s. w. vertraut zu machen.