23
41'.20 O
55'.93 W
58'.91 W.
■Pfeiler ((7) M, M, M angegeben,
und 96.75 cm von der Mitte des
Es muss hier erwähnt werden, dass die Mire St. Johannis-Kirche dadurch eine Aenderung erfuhr, dass
der Thurm wegen Baufälligkeit im Laufe der Jahre 1884 und 1885 abgebrochen und wieder aufgebaut
werden musste. Eine Wiederholung der Messungen der Winkel zwischen dem neuerrichteten Kirchthurme
und den alten Miren ergaben sich folgende Azimute:
St. Katharinen-Kirchthurm (Hamburg) J . . S 88°
Kirchthurm von Buxtehude 6 • • S 66 c
Joliannis-Kirchthurm (Altona) £ .. N 38 c
Auf Tafel 19 sind die Richtungs-Linien nach den Miren vom Zentral
Nahezu auf der Richtungs-Linie nach St. Johannis-Kirche — Altona —
Zentral-Pfeilers ist eine messingene Säule von solcher Höhe aufgestellt, dass man mittels eines darauf auf
gestellten Kompasses durch den Miren-Kanal den Thurm der St. Johannis-Kirche anvisiren kann. Das Azimut
dieser Kirche von dem Kompass - Pfeiler aus ist N38°58'.7W. Um diesen Kompass-Pfeiler befinden sich
drei gleich grosse Messing-Säulen, wovon jede einen Kollimator (c, c, c) trägt, so aufgestellt, dass 2 davon
in einer Entfernung von 2.7 m von der Mitte des Kompass-Pfeilers und in einer geraden Linie mit diesem
stehen. Ein dritter Kollimator steht in gleicher Entfernung wie die beiden anderen vom Kompass-Pfeiler und
bildet von diesem aus mit der Linie, worauf die anderen Kollimatoren stehen, einen Winkel von 45°.
Die genäherten Azimute dieser Linien sind:
vom Kompass-Pfeiler nach Kollimator A N 74° 15' W
„ „ „ „ B S 60° 45' W
c S 74° 15' 0.
Der Zweck dieser Einrichtung ist die Erleichterung der Untersuchung von Kompassen, zu welchem
Behufe dieselben auf die Kompass-Säule gestellt und in Beziehung auf die Kollimatoren c, c, c zentrisch
adjustirt werden. Es ist ersichtlich, dass durch diese Einrichtung die Untersuchung der messenden Theile
an den Kompassen ausgeführt, sowie die Kollimation der Rosen verifizirt werden kann.
In dem Kompass-Observatorium befindet sich, auf dem Zentral - Pfeiler C aufgestellt, ein magnetischer
Theodolit, konstruirt von C. Bamberg, Berlin, von grossen Dimensionen. Derselbe ist auf Tafel 22 mit
allen Einzelheiten abgebildet und bedarf es hier zum vollen Verständnisse der dort gegebenen Zeichnung
einer eingehenden Beschreibung nicht. Fig. 1 zeigt das Instrument in seiner allgemeinen Anordnung von der
Seite gesehen, Figur 4 dasselbe mit der grossen Ablenkungs-Schiene. Die übrigen Nummern stellen Einzel
heiten der Konstruktion, der Aufhängung der Magnete, der Verbindung der letzteren mit den Spiegeln etc. dar.
In S ist ein steinernes Konsol angedeutet, auf welchem ein Schwingungs-Kasten angebracht ist. 0
zeigt die Stelle, an welcher der kupferne Gasofen, von welchem oben die Rede war, sich befindet. Eine
Gaslampe gestattet die Beleuchtung des Raumes bei Abend.
Von dem tunnelartigen Gange LL war oben schon die Rede; es führt derselbe, vom Observatorium
kommend, zunächst in den für die Aufstellung des Pendel - Apparates bestimmten Raum. Auf Tafel 19 ist
auch dieser Raum mit den dazu gehörigen Apparaten im Längen- und im Querschnitte dargestellt. Es ist
hier nicht der Ort, auf eine eingehende Beschreibung des Pendel-Apparates einzugehen und mag es genügen,
die einzelnen Theile desselben, wie sie auf der Zeichnung zur Darstellung gelangen, der Reihe nach zu be
zeichnen. P ist das Stativ für das Pendel, dessen Schwingungs-Dauer beobachtet werden soll; a ist eine
schwere, in die Seitenmauer eingelassene Bohle, an welcher mit kräftigen eisernen Bändern der Kopf des
Stativs befestigt wird.*) Letzteres steht auf einem gemauerten Fundamente J und wird durch eiserne Schrauben
an dasselbe herangezogen. Z7 ist die zur Beobachtung der Koinzidenzen benutzte Uhr; R die Linse, mittels
welcher das Bild des unteren Endes des Pendels nach dem unteren Ende des Uhrpendels geworfen wird;
Z ist das Koinzidenz-Fernrohr; G ist der Komparator für die Messungen der Pendel-Länge; i?ein Chrono
graph, auf welchem mittels entsprechender Leitung nach der Normaluhr (siehe Seite 19) die Vergleichungen
der letzteren mit der Koinzidenzen-Uhr verzeichnet werden können. Das obere Ende dieser Uhr ist an ein
schweres, in die Mauer eingelassenes Stück Holz (b) geschraubt, während das untere Ende durch Spangen,
Streben und Schrauben mit dem Fundamente J fest verbunden ist. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung
nach Dem, was früher über die Temperatur-Verhältnisse des Kompass-Observatoriums gesagt wurde, dass
die Schwankungen in dem Pendel-Raume während nicht allzu langer Epochen nur gering sind, und dass
auch hier für eine ausreichende künstliche Beleuchtung Sorge getragen ist.
*) Um das Mitschwingen desselben unmöglich zu machen.