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an der Südwestseite des Hauses beträgt ungefähr 22.4 m. Südthurm und Ostthurm mit ihren respektiven
Einrichtungen, sowie die Blitzableiter-Anlage sind gleichfalls im Durchschnitte zu sehen.
Auf Tafel 10 ist zur näheren Veranschaulichung des Lichthofes ein Durchschnitt durch die Mitte des
Combe’schen Apparates in der Richtung von Südost nach Nordwest dargestellt; wir werden später auf
denselben, sowie auf den dazu gehörigen Grundplan zurückkommen und bemerken hier nur so viel schon,
dass die im Aufrisse zu sehende Statue des Neptun von Herrn W. Richers (Hamburg) der Seewarte zum
Geschenke gemacht worden ist.
Es mögen hier einige Worte zur Motivirung der 4 an den Ecken des Seewarte-Gebäudes angebrachten
Thürme gesagt werden. Hätte man sich lediglich durch Schönheitsgefühl leiten lassen bei der Konstruktion
desselben, so würde man unzweifelhaft die Errichtung nur eines Thurmes, welcher für die Aufstellung der
Anemometer geeignet gewesen wäre, vorgezogen und dementsprechend in irgend einer, den ästhetischen
Anforderungen entsprechenden Weise den Aufbau gegliedert haben. Da man aber den verschiedenen an
die Einrichtungen eines Institutes von den Zielen der Seewarte zu stellenden Anforderungen Rechnung zu
tragen hatte, so durfte durch eine solche Anordnung nicht der Zweckmässigkeit des Ganzen Eintrag gethan
werden, vielmehr hatte man darauf Bedacht zu nehmen, dass auf 4 Thürmen, oder in deren Loggien, durch
Anbringung zweckentsprechender Observatorien den verschiedenen Bedürfnissen entsprochen werden konnte.
Der Westthurm, welcher auf Tafel 17 im Längen- und Querschnitt dargestellt ist, wurde von vorne
herein wegen der vorspringenden und exponirten Lage zur Aufstellung der Anemometer bestimmt. In der
Mitte der oberen Plattform desselben befindet sich das Haupt-Anemometer N, von Fuess konstruirt, so auf
gestellt, dass das Schalenkreuz desselben 5.5 m über dem Fussboden der Plattform, 4.6 m über der dieselbe
umgebenden Brüstung und 28 m über dem Erdboden sich befindet. Dieses Schalenkreuz ist sonach 58 m
über dem Nullpunkt der nahebei befindlichen Elbe gelegen. Mittels einer eisernen Treppe gelangt man zu
dem Schalenkreuz, der Winddruck-Tafel und der Windfahne des Anemometers. Auf einer seitlich an dem
selben Gerüste angebrachten Eisenstange befindet sich oben ein kleines Recknagel’sches Anemometer N',
dessen Schalenkreuz 80cm über dem vorher beschriebenen liegt. Von der Mitte nach Westen zu und dicht
an der Balustrade erhebt sich ein zweites eisernes Gerüst zu Zwecken der Anemometer-Aufstellung, welches
dazu dient, die auf den Stationen der Seewarte benutzten Beckley’schen Anemometer, die daselbst aufge
stellt worden, mit dem Normal-Instrumente zu vergleichen; in N" befindet sich ein solches Anemometer in
Aufstellung, welches durch den blechernen Kanal V für die Ketten oder das Gestänge mit dem automatisch
registrirenden Apparate in K in Verbindung steht.
Das grosse als Normal-Instrument angesehene Anemometer nach Beckley’scher Konstruktion steht mit
dem in der Loggia befindlichen Hause, d. h. mit dem in demselben befindlichen Registrir-Apparate R durch
Gestänge in Verbindung. Ein starkes von dem Dache des Hauses hinauf zum Anemometer führendes
Metallrohr gewährt allen erforderlichen Schutz gegen die Witterung. Auf demselben Tische T, auf welchem
sich der automatisch registrirende Apparat befindet, sind überdies 2 elektrisch registrirende und mit Uhr
werken versehene Aufnahme-Apparate für die Geschwindigkeit des Windes (Tafel 25, Fig. 8) in a und a'
aufgestellt. Der eine dieser Apparate a steht in elektrischer Verbindung mit dem Anemometer in N",
während der Apparat a' mit dem Anemometer N' verbunden ist. Eine elektrische Leitung führt überdies
von dem Anemometer N nach einem innerhalb des Anemometer-Häuschens angebrachten elektrischen
Glockenwerke mit Umschalter. Die elektrische Leitung des Hauptapparates kann sonach je nach Bedarf
mit dem Glockenwerke zu Zwecken der Beobachtung im Hause oben oder mit einem Geschwindigkeits-
Registrir-Apparate, der im Botenzimmer für die Zeitungen (No. 104) sich befindet, in Verbindung gesetzt
werden. Ueberdies geht ein Gestänge von der Windfahne durch die Decke bei r in das Zimmer des Vor
stehers der Abtheilung III und wird von dort die Windrichtung nach einer in dem Botenzimmer aufgestellten
vertikalen Windrose übertragen. In diesem Zimmer No. 104 findet sich sonach für den unmittelbaren
Gebrauch in der Abtheilung Windrichtung und Windstärke zur Anschauung gebracht, während ein
Greiner’scher Barograph (Tafel 28) und ein daneben befindliches Stations-Barometer eine für den täglichen
Dienst in der Abtheilung erforderliche Verfolgung, bezw. Beobachtung des Luftdruckes jederzeit gestatten.
Es befinden sich daselbst auch die elektrischen Batterien untergebracht und mündet am Fenster der
Depeschen-Aufzug, von welchem oben die Rede war.
Der Südthnrm ist gegenwärtig nur für die Beobachtung der Sextanten-Prüfung und als Aussichtsthurm
benutzt. Auf Tafel 16 erkennt man bei dem Längenschnitt dieses Thurmes die Anlage der Wendeltreppe B B',