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Full text: 7, 1884 (7, 1884)

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an der Südwestseite des Hauses beträgt ungefähr 22.4 m. Südthurm und Ostthurm mit ihren respektiven 
Einrichtungen, sowie die Blitzableiter-Anlage sind gleichfalls im Durchschnitte zu sehen. 
Auf Tafel 10 ist zur näheren Veranschaulichung des Lichthofes ein Durchschnitt durch die Mitte des 
Combe’schen Apparates in der Richtung von Südost nach Nordwest dargestellt; wir werden später auf 
denselben, sowie auf den dazu gehörigen Grundplan zurückkommen und bemerken hier nur so viel schon, 
dass die im Aufrisse zu sehende Statue des Neptun von Herrn W. Richers (Hamburg) der Seewarte zum 
Geschenke gemacht worden ist. 
Es mögen hier einige Worte zur Motivirung der 4 an den Ecken des Seewarte-Gebäudes angebrachten 
Thürme gesagt werden. Hätte man sich lediglich durch Schönheitsgefühl leiten lassen bei der Konstruktion 
desselben, so würde man unzweifelhaft die Errichtung nur eines Thurmes, welcher für die Aufstellung der 
Anemometer geeignet gewesen wäre, vorgezogen und dementsprechend in irgend einer, den ästhetischen 
Anforderungen entsprechenden Weise den Aufbau gegliedert haben. Da man aber den verschiedenen an 
die Einrichtungen eines Institutes von den Zielen der Seewarte zu stellenden Anforderungen Rechnung zu 
tragen hatte, so durfte durch eine solche Anordnung nicht der Zweckmässigkeit des Ganzen Eintrag gethan 
werden, vielmehr hatte man darauf Bedacht zu nehmen, dass auf 4 Thürmen, oder in deren Loggien, durch 
Anbringung zweckentsprechender Observatorien den verschiedenen Bedürfnissen entsprochen werden konnte. 
Der Westthurm, welcher auf Tafel 17 im Längen- und Querschnitt dargestellt ist, wurde von vorne 
herein wegen der vorspringenden und exponirten Lage zur Aufstellung der Anemometer bestimmt. In der 
Mitte der oberen Plattform desselben befindet sich das Haupt-Anemometer N, von Fuess konstruirt, so auf 
gestellt, dass das Schalenkreuz desselben 5.5 m über dem Fussboden der Plattform, 4.6 m über der dieselbe 
umgebenden Brüstung und 28 m über dem Erdboden sich befindet. Dieses Schalenkreuz ist sonach 58 m 
über dem Nullpunkt der nahebei befindlichen Elbe gelegen. Mittels einer eisernen Treppe gelangt man zu 
dem Schalenkreuz, der Winddruck-Tafel und der Windfahne des Anemometers. Auf einer seitlich an dem 
selben Gerüste angebrachten Eisenstange befindet sich oben ein kleines Recknagel’sches Anemometer N', 
dessen Schalenkreuz 80cm über dem vorher beschriebenen liegt. Von der Mitte nach Westen zu und dicht 
an der Balustrade erhebt sich ein zweites eisernes Gerüst zu Zwecken der Anemometer-Aufstellung, welches 
dazu dient, die auf den Stationen der Seewarte benutzten Beckley’schen Anemometer, die daselbst aufge 
stellt worden, mit dem Normal-Instrumente zu vergleichen; in N" befindet sich ein solches Anemometer in 
Aufstellung, welches durch den blechernen Kanal V für die Ketten oder das Gestänge mit dem automatisch 
registrirenden Apparate in K in Verbindung steht. 
Das grosse als Normal-Instrument angesehene Anemometer nach Beckley’scher Konstruktion steht mit 
dem in der Loggia befindlichen Hause, d. h. mit dem in demselben befindlichen Registrir-Apparate R durch 
Gestänge in Verbindung. Ein starkes von dem Dache des Hauses hinauf zum Anemometer führendes 
Metallrohr gewährt allen erforderlichen Schutz gegen die Witterung. Auf demselben Tische T, auf welchem 
sich der automatisch registrirende Apparat befindet, sind überdies 2 elektrisch registrirende und mit Uhr 
werken versehene Aufnahme-Apparate für die Geschwindigkeit des Windes (Tafel 25, Fig. 8) in a und a' 
aufgestellt. Der eine dieser Apparate a steht in elektrischer Verbindung mit dem Anemometer in N", 
während der Apparat a' mit dem Anemometer N' verbunden ist. Eine elektrische Leitung führt überdies 
von dem Anemometer N nach einem innerhalb des Anemometer-Häuschens angebrachten elektrischen 
Glockenwerke mit Umschalter. Die elektrische Leitung des Hauptapparates kann sonach je nach Bedarf 
mit dem Glockenwerke zu Zwecken der Beobachtung im Hause oben oder mit einem Geschwindigkeits- 
Registrir-Apparate, der im Botenzimmer für die Zeitungen (No. 104) sich befindet, in Verbindung gesetzt 
werden. Ueberdies geht ein Gestänge von der Windfahne durch die Decke bei r in das Zimmer des Vor 
stehers der Abtheilung III und wird von dort die Windrichtung nach einer in dem Botenzimmer aufgestellten 
vertikalen Windrose übertragen. In diesem Zimmer No. 104 findet sich sonach für den unmittelbaren 
Gebrauch in der Abtheilung Windrichtung und Windstärke zur Anschauung gebracht, während ein 
Greiner’scher Barograph (Tafel 28) und ein daneben befindliches Stations-Barometer eine für den täglichen 
Dienst in der Abtheilung erforderliche Verfolgung, bezw. Beobachtung des Luftdruckes jederzeit gestatten. 
Es befinden sich daselbst auch die elektrischen Batterien untergebracht und mündet am Fenster der 
Depeschen-Aufzug, von welchem oben die Rede war. 
Der Südthnrm ist gegenwärtig nur für die Beobachtung der Sextanten-Prüfung und als Aussichtsthurm 
benutzt. Auf Tafel 16 erkennt man bei dem Längenschnitt dieses Thurmes die Anlage der Wendeltreppe B B',
	        
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