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Full text: 5, 1882

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Wie schon in den früheren Jahres-Berichten zu wiederholten Malen hervorgehoben, hatte sich bei der 
steten Zunahme der Verwaltungs- und Kassen - Geschäfte des Instituts das dafür bestimmte Personal als 
nicht ausreichend erwiesen. Die Einstellung des expedirenden Sekretärs 0. Heydrich vom 1. April des 
Berichts-Jahres an für die Wahrnehmung der Rendantur-Geschäfte erfolgte mit der Absicht, die nach und 
nach sich ergeben habenden Uebelstände in der Verwaltung der Seewarte abzustellen. 
Es kann hier nicht unerwähnt bleiben, dass die Sammlungen der Seewarte im Laufe des Berichts 
jahres einen höchst empfindlichen Verlust erlitten haben. Auf dringende Aufforderung seitens des geschäfts 
führenden Ausschusses der allgemeinen Hygieine-Ausstellung in Berlin hatte sich die Direktion entschlossen, 
eine Anzahl werthvoller Modelle und Apparate zur Beleuchtung schiffshygieinischer Grundsätze nach jener 
Ausstellung zu schicken. Bei dem Brande, welchem jene Ausstellung zum Opfer fiel, am 12. Mai 1882, 
wurden nahezu sämmtliche Apparate, Schiffsmodelle etc., welche der Seewarte gehörten, zerstört. Zwar 
erhielt die Direktion eine Entschädigung, allein die Apparate, welche den Sammlungen auf diese Weise ver 
loren gegangen, konnten nicht wieder beschafft werden. 
Am 21. August starb in Berlin der Korrespondent der Seewarte und interimistische Direktor des 
Königl. Preussischen Meteorologischen Institutes, Herr Prof. Dr. Johann Albert Arndt, und am 18. Sep 
tember der Telegraphist der Seewarte Herr C. von Amelunxen. Wir werden an einer anderen Stelle 
dieses Berichtes, unserer Gepflogenheit gemäss, beiden Verstorbenen Worte der. Erinnerung widmen. 
2. Wissenschaftliche Konferenzen, welche für die Thätigkeit der Seewarte 
' von Bedeutung waren. 
Es wurde schon erwähnt, dass am 31. Januar der Exekutiv-Ausschuss der Deutschen Polar-Kommission, 
bestehend aus dem Direktor der Seewarte, Dr. Neümayer, Contre-Admiral Freiherr von Schleinitz, 
Professor Dr. Borgen und Dr. G. Nachtigal, in dem Konferenz-Saale der Deutschen Seewarte zu 
Sitzungen zusammentrat. An diesen Sitzungen betheiligten sich auf Einladung des Vorsitzenden die Herren 
Kapitän Koldewey, Abtheilungs-Vorsteher, und Hegemann, Assistent, sowie gelegentlich auch einer 
oder der andere der Beamten der Seewarte, darunter namentlich die Herren Dr. Koppen und Kapitän 
Dinklage. In allen Fragen meteorologischen Charakters wurden die letztgenannten Herren zugezogen, so 
wie auch Sorge dafür getragen wurde, dass, wenn immer der Transport oder die von den Expeditionen 
auszuführenden Reisen'zur Berathung standen, die unter den Kräften des Instituts vorhandene Erfahrung 
in Anspruch genommen wurde. 
Kurz vor dem Abgänge der Expeditionen , in den Tagen vom 30. Mai bis 1. Juni trat der Exekutiv - 
Ausschuss der Polar-Kommission abermals, dieses Mal aber ohne Betheiligung des Herrn Dr. Nachtigal, 
zur Berathung zusammen. Die Süd-Expedition hatte bereits am Morgen des 2. Juni mit dem Dampfer der 
Hamburg - Südamerikanischen Gesellschaft „Rio“ Hamburg verlassen, um sich nach Süd-Amerika und von 
dort nach“ Süd-Georgien zu begeben. Am 281 Juni verliess die „Germania“, die Nord-Expedition am Bord, 
und am 7. Juli der für Labrador bestimmte Dr. Koch Hamburg, um sich auf ihre respektiven Stationen, 
Kinguwa-Fjord und Nain, zu begeben. 
Es war in der ersten Hälfte des April, als sich nach und nach die Mitglieder der einzelnen Expe 
ditionen im Dienstgebäude der Seewarte zu wissenschaftlichen Uebungen versammelten und bis zu den oben 
genannten Zeitpunkten im Institute verkehrten. Die Nord-Expedition bestand aus den folgenden Herren: 
Dr. W. Giese, L. Ambronn (Assistent der Seewarte), Dr.- Schliephake, Dr. Rösch (der leider durch 
einen Sturz vom Maste der „Germania“ am 23. Juni verstarb), C. Mühleisen, H. Abbes, C. Boecklen 
und C. Seemann; die Süd-Expedition bestand aus folgenden Herren: Dr. C. Schräder, Dr. Vogel, 
Dr. von den Steinen, Dr. H. Will, Dr. Claus, Ingenieur E. Mosthaff und Zschau. Wie schon 
erwähnt, übernahm Herr Dr. K. R. Koch die Sendung nach Labrador, um dort sechs meteorologische 
Stationen der Ordnung II einzurichten, die während der Dauer der Polar-Forschung und auch fernerhin 
in Thätigkeit erhalten werden sollten. 
Ausser den genannten Herren, Mitgliedern der Expeditionen, .waren im Interesse der Polar-Forschung 
innerhalb der Seewarte noch längere Zeit anwesend die Herren: Prof. Dr. Borgen, Dr. Th. Edelmann, 
Dr. Schering, Dr. E. Herrmann, wissenschaftlicher Sekretär der Deutschen Polar-Kommission, u. A. m.
	        
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