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Hervorzulieben ist, dass die wobltbätigen Folgen der Einrichtung des Nachtdienstes sich schon jetzt
an einzelnen Beispielen zeigen lassen. Erfolgreiche Warnungen wurden ausgegeben am 9., 15., 18., 19. und
24. November, sowie am 2., 3., 28., 29. und 30. Dezember.
Die Einrichtung trat mit dem 1. November in’s Lehen.
2. Die eigenen periodischen Veröffentlichungen der Seewarte.
I. Tägliche autographirte Wetter-Berichte der Seewarte.
Die autographirteu Wetter-Berichte erfuhren im Laufe des Berichts-Jahres nach Ausstattung und Inhalt
gegen das Vorjahr keine Veränderung, weshalb auf den Bericht desselben, Seite 45, hinsichtlich der bis
dahin durchgeführten Veränderungen verwiesen werden kann.
Die Anzahl der Abonnenten auf die autographirteu Wetter-Berichte war im letzten Quartale 50; an
Freiexemplaren wurden versendet 127.
II. Monatliche Uebersicht der Witierung.
Auch hinsichtlich dieser Veröffentlichungen ist keine Veränderung nach Form und Inhalt gegen das
Vorjahr zu konstatiren.
III. Manatliche vergleichende Witterungs-Uebersicht von Nord-Amerika und Zentral-Europa.
Unverändert. (Vergleiche Jahres-Bericht I, Seite 130.)
IV. Monatliche Tabelle der Mittel, Summen und Extreme aus den meteorologischen Aufzeichnungen der
Normal-Beobachtungs-Station der Seewarte.
Unverändert. (Vergleiche Jahres-Bericht I, Seite 130 und 131.
V. Meteorologisches Jahrbuch nach internationalem Schema, im Verein mit den übrigen deutschen Instituten
und Stationen.
In dem demnächst erscheinenden Jahrgange 1881 werden den Beobachtungen an 18 Stationen II. Ordnung
noch hinzugefügt die stündlichen Aufzeichnungen in Hamburg (Barograph, Thermograph und Anemograph),
iu Wustrow (Barograph und Anemograph), Memel (Anemograph) und Keitum (Barograph und Anemograph).
Der rein geschäftliche Verkehr der Abtheilung III umfasste in dem Berichts-Jahre die Erledigung
von 650 einzelnen Nummern amtlicher Schreiben.
X. Bericht über die Thätigkeit der Abtheilung IV.
Chronometer-Prüfungs-Institut.
Inanspruchnahme des Institutes von Seiten der Chronometer-Fabrikanten und SchiiFskapitäne. Es
wurden dem Chronometer-Prüfuugs-Institute im Berichts-Jahre 41 Marine-Chronometer von Schiffsführern
der Handelsmarine zur Beobachtung, beziehungsweise Prüfung übergeben. Das Verhalten dieser Instrumente
kann im Allgemeinen als ein befriedigendes, theilweise sogar als ein recht gutes bezeichnet werden. Leb
hafter als bisher war die Inanspruchnahme des Institutes Seitens der Uhrmacher und der wissenschaftlichen
Institute, von welchen nicht weniger als 60 Chronometer zur Prüfung übergehen wurden. Der Erfolg war
insoferne auch ein besonders günstiger, als von den neu angefertigten Instrumenten etwa 20 wesentlich durch
die Vermittelung der Abtheilung an einzelne Rhedereien und wissenschaftliche Anstalten von den Fabrikanten
verkauft wurden. Die übrigen 40 Chronometer waren grösstentheils zu Zwecken einer besonders eingehenden
Prüfung im Interesse der Verwendung derselben auf den zahlreichen deutschen Expeditionen im Systeme
der internationalen Polar-Forschung und für die Beobachtungen des Vorüberganges der Venus vor der
Sonnenscheibe eingeliefert worden. Die Auswahl für die bezeichneten Zwecke gründete sich durchweg auf
die Resultate der Untersuchung dieser Instrumente in Abtheilung IV.
Gleichzeitig mit der Prüfung der Marine - Chronometer wurde in diesem Jahre zum ersten Male eine
sehr umfassende Untersuchung der Präzisions-Taschenuhren — gleichfalls hauptsächlich im Interesse der
Polar-Ezpeditionen — veranstaltet, zu der im Ganzen etwas über 50 Taschenuhren eingeliefert worden