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Bremerhaven. Magnetische Deklination. Der Mittelwerth aus den im Jahre 1882 ausgeführten
Beobachtungen beträgt: 14°21'.5 W., wenn die Beobachtungen, was im vorigen Jahre auszuführen nicht
möglich war, auf das Tagesmittel reduzirt werden.
Magnetische Inklination. Aus allen Beobachtungen wurde die magnetische Inklination für 1882.6 zu
67° 57'.9 N festgestellt.
Swinemünde. Magnetische Deklination. Aus den einzelnen, auf das Tagesmittel reduzirten Beob
achtungen ergiebt sich ein Werth dieses Elementes von 10° 38'. 7 W.
Magnetische Inklination. Dieses Element ergiebt sich im Mittel aus einer grösseren Anzahl von Be
obachtungen zu 67°44'.oN. Wenn man eine längere Reihe von Jahren die Resultate dieses Elementes ver
gleicht, so ergiebt sich, dass im Jahre 1880 und 1881 erhebliche Störungen und Unsicherheiten auf die
Bestimmung einen Einfluss äusserten, da in den genannten Jahren die Inklination entschieden zu gross
beobachtet wurde.
Neufahr wasser. Magnetische Deklination. Aus zahlreichen auf das Mittel des Tages reduzirten
Beobachtungen ergiebt sich ein Mittelwerth dieses Elementes von 9° 11'.9 W.
Magnetische Inklination. Das Mittel aus den in diesem Jahre ausgeführten Bestimmungen dieses Ele
mentes ergiebt einen Werth von 67°40'.2N.
Barth. Magnetische Deklination. Wie alljährlich, so wurden auch in diesem Jahre sehr zahlreiche
Beobachtungen von Herrn Skaiweit ausgeführt. Dieselben wurden nicht auf das Mittel des Tages reduzirt,
sondern es wurde einfach aus denselben das Mittel genommen. Das Mittel sämmtlicher Beobachtungen er
giebt einen Werth von 11° 48'.32 W. Im Jahre 1881.5 war der Mittelwerth ll°55'.4i W, woraus sich eine
jährliche Abnahme der magnetischen Deklination von 7'.09 ergeben würde. (Siehe Jahres-Bericht 1881,
Seite 36.)
Bostock. Magnetische Deklination. Für Rostock ergiebt sich ein Mittelwerth aus zahlreichen Be
obachtungen von 12° 5'.2 W. Die Reihen aus früheren Jahren scheinen aus einem nicht näher zu eruirenden
Grunde innerhalb grösserer Grenzen nicht vollständig zuverlässig zu sein. Nimmt man den für 1879.6
gefundenen Mittelwerth von 12° 16'.i als nahezu richtig an, so würde sich für die Zeit von 1879—1882 eine
mittlere jährliche Veränderung von etwa 4' ergeben, die wohl zu klein ist.
Wilhelmshaven. Magnetische Deklination. Aus den, in den Annalen der Hydrographie und mari
timen Meteorologie allmonatlichen Werthen der magnetischen Elemente ergiebt sich, wenn dieselben auf das
Tagesmittel reduzirt werden, für die Deklination ein Mittelwerth für 1882.6 von 14° 8'.o W, woraus sich aus
früheren und späteren Beobachtungen (bis 1884) eine mittlere jährliche Abnahme der Deklination von 8'.3
berechnen würde.
Magnetische Inklination. Die mittlere magnetische Inklination ist abgeleitet worden zu 68° l'.& N.
Aus einer längeren vorhergehenden und darauffolgenden Beobachtungsreihe berechnet sich die mittlere jähr
liche Abnahme zu l'.B.
Horizontal-Intensität. *) Es berechnet sich der Mittelwerth der im Observatorium ausgeführten Be
stimmungen zu 1.7844 G. E., woraus aus vorhergehenden und nachfolgenden Beobachtungen eine jährliche
Zunahme von 0.0020 G. E. folgen würde.
(Siehe auch die Bemerkungen im Jahres-Berichte 1881.)
Die Reduktion der meteorologischen Registrir-Apparate, mit Ausnahme der Anemometer, wurde auch
in diesem Jahre durch die Abtheilung II besorgt. Zu Anfang wurde nach den im Vorjahre ermittelten
Konstanten des Sehr ei b er’sehen Baro-Thermographen eine umfassende Reduktions-Tabelle für dieses In
strument berechnet. Gegen den Schluss des Berichts-Jahres wurde eine Reihe von Kontrol-Beobachtungen
an demselben Apparate ausgeführt, um die ermittelten Konstanten desselben aufs Neue zu kontrolliren.
Als Ersatz für den während eines grossen Theiles des Berichts-Jahres der Abtheilung entzogenen
Assistenten Eylert arbeitete vom 1. April bis 1. November der Hülfsarbeiter der Seewarte, Herr J. Sieveking,
dem hauptsächlich die Prüfung der Thermometer übertragen wurde, in der Abtheilung. Ausserdem be
*) Während des Druckes dieses Jahresberichts erschien in den „Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie“,
Heft XII 1884, p. 713, eine Berichtigung der bisherigen Bestimmungen der Horizontal-Intensität in Wilhelmshaven,
wonach an allen Beobachtungen eine Korrektion von —0.0104 G. E. anzubringen ist. Danach wäre die obige Angabe
der Horizontal-Intensität in 1.7740 umzuändern. Siehe auch die Jahresberichte II, Seite 64; III, S. 72; IV, S. 36.