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Full text: 5, 1882

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diesem Zwecke wurden die Zugstrassen I, 
II, III und IV in je drei Abschnitte ge- 
theilt, indem von den äussersten Stationen 
unserer Küste, also von Borkum und Memel, 
auf dieselben Senkrechte gefällt wurden, so 
dass der westlich liegende Tlieil der Zug 
strasse der Vorderseite, der mittlere dem 
Vorübergang und der östliche der Rück 
seite für unsere Gegenden entsprechen, wo 
bei noch auf die einzelnen Bahnen nach 
den von der Seewarte herausgegebenen 
Bahnen- und Wetterkarten Rücksicht ge 
nommen wurde. Von der Zugstrasse V 
wurden nur V a und Vb jede für sich be 
trachtet und einstweilen der Tlieil südlich 
von den Alpen und V c und Va vernach 
lässigt. Es sei jedoch ausdrücklich bemerkt, 
dass ich keineswegs die Ansicht vertrete, 
dass die Depressionen südlich von den Alpen 
auf die Witterung in Deutschland keinen 
Einfluss haben und die Behauptung als irrig 
bezeichnet werden muss, dass die Alpen 
eine vollständige Wetterscheide bilden. Auch die Depressionen, welche von der Adria ausgehend, ostwärts 
oder südwärts weiter wandern, sind nicht ohne Einfluss auf unsere Witterungs-Zustände, indem sie sehr 
oft die Wind-Verhältnisse also auch das Wetter des westlichen Europas in hohem Maasse modifiziren. 
Die Untersuchung dieser Depressionen wurde hauptsächlich wegen des unzureichenden Materials zunächst 
noch nicht durchgeführt. 
Die bei dieser Arbeit in Betracht kommenden Witterungs-Elemente beschränken sich hauptsächlich 
auf Luftdruck-Vertheilung, Luftdruck-Aenderung in den letzten 24 Stunden, auf Temperatur-Vertheilung 
und Abweichung derselben von der Normalen, auf Bewölkung, Regenmengen und Regen-Wahrscheinlichkeit. 
Für Zugstrasse III und IV wurde auch die relative Feuchtigkeit in den Kreis der Untersuchung gezogen. 
Alle diese Elemente sind durch Karten dargestellt, welche die Gesammtwirkung der Depressionen für die 
einzelnen Abschnitte der verschiedenen Zugstrassen darstellen. Damit man über die Positionen der 
Depressionen, welche in Rechnung gezogen wurden, sofort orientirt ist, wurden diese in den einzelnen 
Karten durch Punkte und Punkte mit Kreisen (©) bezeichnet, von denen die letzteren diejenigen Depres 
sionen bezeichnen, welche bei dieser Position in der Umgebung stürmische Winde erzeugten (Sturmzentra). 
Die Beobachtungs-Daten beziehen sich durchweg auf den Morgen und zwar 8 h a. m. (für Deutschland, 
Skandinavien, Dänemark, Grossbritannien und in der kälteren Jahreszeit für Frankreich) resp. 7 h a. m. 
(für Russland, Oesterreich und in der wärmeren Jahreszeit für Frankreich). 
Abgesehen von der gewohnten Reduktion des Luftdruckes auf das Meeresniveau wurden auch die 
Temperatur-Angaben, der Vergleichbarkeit wegen, nach den von Wild und Jelinek gegebenen Tabellen 
auf 8 h a. m. und das Meeresniveau reduzirt. 
Das zu der gegenwärtigen Arbeit benutzte Material, welches sich ausschliesslich auf den Zeitraum 
1876 bis 1880 inkl. erstreckt, ist folgendes: 1) Wetterkarten der Deutschen Seewarte, 2) Bahnenkarten 
aus der von der Seewarte herausgegebenen „Monatliche Uebersicht der Witterung“, 3) Bulletin inter 
national du Bureau central météorologique de France, 4) Meteorologisches Bulletin des Physikalischen 
Observatoriums zu St. Petersburg, 5) Annalen des Physikalischen Zentral - Observatoriums, Petersburg, 
6) Wetterkarten der Oesterreichischen Zentral - Anstalt, 7) Meteorologische Beobachtungen in Oesterreich, 
8) Bulletin des Observatorio do infante D. Luiz, 9) Annales del instituto y observatorio de Marina de 
San Fernando, 10) Meteorología italiana, Bolletino mensile, 11) Bulletin météorologique du Nord, 12) Meteo- 
rologisk Aarbog udgived af det Danske meteorologiske Institut, 13) Jahrbuch des norwegischen meteorolo 
gischen Institutes.
	        
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