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Full text: 3, 1880

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Zwar wurden die magnetischen Beobachtungen gleich nach Errichtung des magnetischen Pavillons auf 
dem Stintfange wieder aufgenommen, allein an und für sich ist in Fällen dieser Art der Wechsel der Loka 
lität sehr störend, während hier noch der Uebelstand hinzutritt, dass die Lokalität nicht als frei von stören 
den Einflüssen zu erachten ist. Die in diesem Raume erhaltenen Werthe der magnetischen Elemente können 
daher nur interimistisch als für Hamburg geltend angenommen werden. Sobald das neue magnetische 
Observatorium fertiggestellt und die Beobachtungen daselbst aufgenommen sein werden, wird sich die Reihe 
der Bestimmung der magnetischen Elemente erst wieder auf einer festen Grundlage aufnehmen lassen. 
Die Bestimmung der Koordinaten des Beohachtdngsortes, Zentral-Pfeiler des magnetischen Pavillons 
und der Azimute nach den verschiedenen Miren, welche nach den früher gegebenen Erklärungen im Som 
mer 1880 ausgeführt wurde, ergaben folgende Resultate: 
Die Koordinaten des Zentral-Pfeilers sind 
134.61 m südlich und 397.33 m westlich vom St. Michaelis-Kirchthurm (¿). 
Wahres Azimut der Mire St. Nikolai-Kirchthurm . . . (¿) Nord 88° 16' 19".63 Ost. 
„ „ „ „ Altona Norder-Kirchthurm (¿) Nord 42° 41' 33".46 West. 
„ „ „ „ St. Pauli-Kirchthurm (¿) Nord 91° 50'45".36 West. 
Bei der Zusammenstellung der Beobachtungen, die im Folgenden in ihren Mittelwerthen wiedergegeben 
sind, ist insofern auf die äusseren Einflüsse Rücksicht genommen, als offenbar fehlerhafte Resultate nicht 
zu der Ableitung der Mittel verwandt worden sind. 
Magnetische Deklination. (Variation des Kompasses.) Aus den monatlichen Beobachtungen, welche 
sämmtlich auf das Mittel des Tages reduzirt sind, ergiebt sich für die Zeit von März bis Oktober 13° 20'.05, 
ein wahrscheinlich etwas zu kleiner Werth der westlichen Abweichung. Das Mittel der Zeit ist 1880.36. 
Vereinigt man mit diesem Werthe den für 1879.5 angenommenen von 13° 28 .2 westlich, so würde sich 
daraus eine Säkular-Aenderung von 9'.3 (abnehmend) ableiten lassen. 
Magnetische Inklination. Ueber dieses Element wurden im Jahre 1880 verschiedene Reihen von 
Bestimmungen ausgeführt, aus welchen für 1880.28 ein Mittelwerth von 67° 50'.b abgeleitet werden konnte. 
Es kann jedoch auf diesen Werth ein grosses Gewicht nicht gelegt werden, da er in Verbindung mit den 
für die früheren Jahre erhaltenen Werthen auf eine Zunahme der Inklination schliessen lassen würde. 
Horizontal-Intensität. (X). Die in den einleitenden Worten angedeuteten Veränderungen der ört 
lichen Verhältnisse scheinen einen sehr grossen Einfluss auf den Werth der Horizontal-Komponente der 
magnetischen Erdkraft gehabt zu haben. Es ist dies wenigstens ersichtlich, wenn man aus den Beobachtungen 
des Jahres 1880 und den früherer Jahre die Säkular-Aenderung für dieses Element ableitet. Dieselbe er 
reicht danach nämlich eine Zunahme 0,0100 G. E., da das Mittel aller beobachteten Intensitäten sich zu 
1.8028 Gaussische Einheiten für 1880.4 stellt. 
BremevTiaven. Magnetische Deklination. Die Beobachtungen mittelst eines Azimut - Kompasses 
und eines Deviations-Magnetometers, welche in den Monaten von Januar bis Dezember ausgeführt worden, 
ergeben als Mittelwerth für diese Epoche: 1880.5 14° 26'.7 westlich. 
Eine Reduktion auf das Tagesmittel wurde in diesem Falle nicht ausgeführt. 
Magnetische Inklination. Aus den mit zwei Inklinationsnadeln des Deviations-Magnetometers No. 369 
ausgeführten Bestimmungen wurde der Mittelwerth für 1880.5 zu 68° 5'.8 nördlich abgeleitet. 
Swinemünde. Magnetische Deklination. Von dieser Hauptagentur liegen Beobachtungen vor für 
die Monate von Januar bis August und für November, woraus sich ein Mittelwerth ableiten lässt für 1880.5 
von 11° 5'.4 westlich. 
Magnetische Inklination. Gleichzeitig mit den Bestimmungen der magnetischen Deklination wurden 
auch stets solche der Werthe der Inklination ausgeführt. Aus diesen Bestimmungen erhält man für 1880.5 
eine Inklination von 68° 5'.6 nördlich. Dieser Werth ist aber entschieden zu hoch, da er in Verbindung mit 
den Beobachtungen früherer Jahre eine starke Zunahme der Inklination involviren würde. 
JSetifahrwasser. Magnetische Deklination. Es liegen von dieser Hauptagentur Reihen von Beob 
achtungen für jeden einzelnen Monat von Januar bis Dezember vor. Hier wie in Swinemünde und Rostock 
konnte eine Reduktion auf das Tagesmittel durchgeführt werden, woraus sich für 1880.5 eine westliche 
Deklination von 9° 17'.4 ergab. In Verbindung mit dem für 1879.5 geltenden Werthe (siehe Jahresbericht II 
Seite 64) würde sich daraus eine Säkular-Aenderung von —4'.8 (abnehmend) berechnen lassen.
	        
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