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den üebergang zwischen dem trockenen Indien und dem Gebiet mit der Regenwahrsclieinlichkeit 0.25—0.50
auf dem Arabischen Meere zu vermitteln.
Im zweiten Vierteljahr ist der liegen im siidindischen Ozean viel gleichmässiger vertheilt, im nord
indischen Ozean dagegen zeigen sich wesentliche Verschiedenheiten. Die Westküste von Hinterindien ist
unter dem Einfluss des SW-Monsuns schon sehr regenreich, ebenso Assam; ausser Ostbengalen und Orissa
und der Malabarküste ist das übrige Indien noch ziemlich regenarm, das Punjab und ein Theil der Nord
westprovinzen sogar noch ebenso trocken wie im ersten Quartal. An der Südspitze Vorderindiens und in
Ceylon liegen die Grenzen der Gebiete mit verschieden grosser Uegenhäufigkeit sehr dicht zusammen; am
schnellsten erfolgt der Üebergang aus dem fast regenlosen Golf von Manaar zu dem regenreichen Gebiete
im Süden davon in der Nachbarschaft von Pt. de Galle.
In den Monaten Juli bis September sind die Verhältnisse im südindischen Ozean wenig verändert, im
nordindischen hat die Regenhäufigkeit an der Westküste Hinterindiens eine ausserordentliche Grösse erreicht,
auch die höher gelegenen Stationen im östlichen Himalaya und diejenigen an den Khasia-Bergen haben eine
grössere Regenwahrscheinlichkeit als O.75. Assam, Ostbengalen, die Zentralprovinzen, der nördliche Theil
der Küste von Orissa und die Küstenstrecken der Malabarküste in der Umgebung von Goa haben eine
grössere Regenhäufigkeit als O.bo. Auch die Südwestspitze von Ceylon gehört hierher, sowie die Küsten
von Aclieen, obwohl die Beobachtungen an Bord der holländischen Kriegsschiffe für die Nord- und Ostküste
nur eine Regenhäufigkeit von 0.36, für die Westküste eine solche von O.44 ergaben; Werthe, die mit den
Resultaten der Schiffsjournale der Seewarte aus diesen Meerestheilen und mit den Beobachtungen in dem
nicht weit entfernten Nancowry auf den Nicobaren nicht im Einklänge stehen, wie denn überhaupt die
selben für diese innerhalb des tropischen Gebietes mit Regen zu allen Jahreszeiten liegende Region im
Ganzen auffallend niedrige sind, so dass es fast den Anschein gewinnt, als wenn an Bord der holländischen
Kriegsschiffe nicht alle Regenvorkommnisse registrirt worden seien. Den Niederschlagsverhältnissen der
Nachbargebiete entsprechend, wird man wohl nicht allzufehl gehen, wenn man der acheenesischen Küste
eine Regenwahrscheinlichkeit von etwas mehr als 0.50 zuschreibt.
Gebiete von geringerer Regenhäufigkeit finden sich inselartig eingelagert in den nördlichen Theilen
der Präsidentschaft Madras und in dem südlichsten Theil derselben, sowie in Nord- und Ostceylon. Der
Golf von Manaar und seine unmittelbaren Küstengebiete sind wieder fast regenlos. Kolombo mit seiner
Regenwahrscheinlichkeit von O.41 vermittelt hier den üebergang zu dem regenreichen Zentral- und Süd-
westtheil der Insel, dasselbe geschieht durch Hambantota an der Ostküste.
Geringe Regenhäufigkeit hat auch der östliche Theil des Punjab, während der westliche Theil und
das Gebiet von Sindh fast regenlos sind.
In dem vierten Quartal ist der südindische Ozean mit Ausnahme des äquatorialen Regengebietes und
des südlichsten Theils, südlich von 40° s. Br., welcher zu allen Jahreszeiten sehr niederschlagsreich ist,
ziemlich regenarm, namentlich in den östlichen und westlichen Theilen, während im Zentralgebiet noch
eine Regenwahrscheinlichkeit von 0.25—0.50 vorhanden ist. Auch die Javasee erscheint nach den Beob
achtungsjournalen trockener als die angrenzenden Küstengebiete von Java, Sumatra und Borneo. Regen
reich ist die Chinasee und Malakkastrasse, in welchen Gebieten, wie wir bereits sahen, Herbstregen vor
herrschend sind; ziemlich regenreich ist ferner der ganze südliche Theil des Bengalischen Busens und der
südliche Theil der Präsidentschaft Madras, sehr regenreich dagegen wieder ganz Ceylon mit Ausnahme der
äussersten Nordspitze (Jaffna 0.46) und der äussersten Südostecke, wo Hambantota mit einer Regenwahr-
sckeinlichkeit von 0.43 seine Zugehörigkeit zum Gebiet des südöstlich von ihm gelegenen Meeres mit der
Regenwahrscheinlichkeit von 0.25—O.bo erweist. Wenig Regen hat zu dieser Zeit die Malabarküste, der
nördliche Theil von Madras und der nördliche Theil des Bengalischen Busens mit seinen Küstengebieten,
sowie Assam. Regenarm ist der ganze übrige Theil Ostindiens.
Es möge hier noch eine Zusammenstellung der vierteljährlichen Regen Wahrscheinlichkeiten der indischen
Stationen, deren Resultate zur Konstruktion der Karten benutzt worden sind, folgen. Die Stationen sind
gruppenweise nach der verschiedenen Regenwahrscheinlichkeit (O.00—O.10, O.10—O.25, 0.25—0.50, O.50—0.75,
0.75 —l.oo) innerhalb der einzelnen Quartale geordnet.
Archiv. 1880. 2.
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