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Ausstrahlung und Berührung mit der Oberfläche der Berge, durch die grossen Thalweiten niederfliesst,
um sich mit der auf ähnliche Weise abgekühlten Luft der Ebenen zu vermischen, dringt immer weiter
nach Süden über den bengalischen Busen hinab, bis endlich Ende Dezember und Anfang Januar nörd
liche Winde bis über 5° n. Br. hinaus vorherrschend sind. Ende Januar finden die nördlichen Winde
an den nördlichen Küsten des Busens schon ziemlich ihr Ende, indem sie unter Einfluss der wieder
stärker werdenden Erwärmung des Landes und der Wiederabnahme des Luftdruckes, an den Nach
mittagen Seewinden Platz machen, welche letztere im Rücken des südlich davon noch anhaltenden NE-
Monsuns allmählich immer mehr von der See ausholen. Der Luftdruck nimmt nun über dem Lande mehr
und mehr ab, über dem Busen von Bengalen wächst er, so dass im März die Luftdruckvertheilung die
umgekehrte ist, wie im Oktober. Der Busen bildet jetzt das Gebiet eines Luftdruckmaximums und die
Winde in den umgebenden Ländergebieten haben allgemein die Tendenz zu einer antizyklonischen Be
wegung, so dass z. B. in Port Blair 59% nordöstliche Winde, in False Point an der Orissaküste 50%
südwestliche und in Akyab 56% nordwestliche Winde beobachtet werden. Im April und Mai dehnt sich
die Luftdruckabnahme immer weiter nach Süden aus, so dass das Gebiet hohen Luftdrucks über dem
Meer verschwindet und südwestliche Winde auch auf dem Meere unter geringen Breiten immer häufiger
werden bis zum Aequator hin. Dies währt bis zum September; im Oktober beginnen im Norden, wie wir
bereits sahen, schon wieder nördliche Winde, während gleichzeitig im Süden die südwestlichen Winde noch
vorherrschen und zwar desto mehr, je näher dem Aequator. Erst im Dezember finden sich die nord
östlichen Winde im ganzen Gebiete wieder vorherrschend. Sehr deutlich werden diese Verhältnisse ver
anschaulicht durch die folgende Tabelle, welche von dem niederländischen meteorologischen Institut in
dem Werk von Lieut. Cornelissen „Route voor stoomschepen van Aden naar Straat Sunda. Utrecht
1871“ veröffentlicht sind.
Tab elle I.
Winde zwischen 80° und 90° östlicher Länge.
Breite 1
i
Wi »de
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
Au g.
Sept.
Okt.
Nov.
IJez.
N bis E
63% 1
43%'
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23 %|
6%
5%
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1%
3 %
7%
37%
74%
68%
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11 ■
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18 !
20
9
5
10
16
20
6
1
20°—15° n.
S „ W
10
27 !
33 ,
66 i
68
83
84
75
58
22
8
8
W „ N ■;
14
15
16 |
7
6
4
10
11
17
16
10
22
1
Calmen
4
4
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3
1
2
0
1
2
5
2
1
N bis E
79
67
50
17
7
1
0
1
4
26
52
72
E „ S i
11
18
22
3o
20
8
5
11
9
25
23
16
15°—10° n.
S „ W !
3
7
10
31
59
80
85
64
73
29
8
4
W „ N
5
6
10
9
9
7
6
23
13
12
16
6
Calmen ¡
2
2
8
8
5
4
4
1
1
8
1
2
N bis E ;
72
76
58
25
4
1
1
1
1
16
31
47
E „ S j
12
11
19
29
14
7
4
13
3
15
20
20
10°— 5° n.
s „ w í
7
5
7
31
64
78
76
74
81
49
22
10
W „ N ¡
7
6
12
11
16
11
18
11
14
18
21
20
Calmen ¡
2
2
4
4
2
3
1
1
1
2
6
3
N bis E
54
53
40
16
3
0
0
0
4
8
16
46
E „ S |
12
14
17
21
16
25
16
19
17
8
10
8
5°— 0° n.
s „ w
11
7
10
33
49
59
65
56
58
48
35
26
W „ N
21
22
23
24
25
15
17
22
20
35
35
19
Calmen
2
4
10
6
7
1
2
3
1
1
4
1