7
von
Puinipete
nach
Sidney
19. Septbr. —
5. Novbr. .
Gesammttage Regentage
47 32
55
Sidney
55
Auckland
7. Dezbr. -—
22. Dezbr. .
15
9
55
Auckland
55
Papiete
8. Jan. 1859—
11. Februar
35
24
55
Papiete
55
Valparaiso
28. Februar —
17. April.. .
48
33
55
Valparaiso
55
Gibraltar
11. Mai —
31. Juli
82
53
519
Tagen, welche
die
„Novara“ auf offener See verbrachte, waren also 333
oder 64.
Regentage, welche Thatsache gewiss nicht für die Seltenheit der Niederschläge auf dem Meere spricht.
Ueber die quantitative Seite der Niederschlagsverhältnisse auf See liegen, wie wir bereits sahen, noch
sehr wenig Beobachtungen vor, aber auch diese wenigen sprechen durchaus nicht für eine etwaige Gering
fügigkeit der Regenmengen auf See nach der quantitativen Seite; namentlich scheinen die Regenmengen,
welche in den Tropenmeeren niederfallen, denen, welche in den regenreichsten Gebieten innerhalb der
Wendekreise liegender Festländer beobachtet werden, ziemlich ebenbürtig zu sein. Kapt. Tuckey *) be
obachtete am 12. Mai 1816 in 2° 30’ n. Br. und 1° 30' ö. L. innerhalb 3 Stunden einen Niederschlag von
81.3 mm. Ferner maass nach Maury 2 ) Kapt. Wilkes beim Passiren des Atlantischen Calmengürtels im
Jahre 1838 während zehn Tage eine Regenhöhe von 156.2 mm, dies würden im Jahre circa 5500 mm ergehen >
eine Regenhöhe, welche die aus den regenreichsten Gebieten Guianas bekannten noch übertreffen würde.
Wie ausserordentlich die Regenmengen sind, die auf den Tropenmeeren niedergehen, beweisen schon die von
Maury und Dove zitirten Angaben alter Seefahrer, dass es in den Calmengehieten zuweilen so heftig und
anhaltend regne, dass man Trinkwasser von der Meeresoberfläche geschöpft habe. (Vergl. die Beobachtung
Darwins, pag. 5.) Auch die „Novara“-Expedition hat einige recht beträchtliche Regenfälle verzeichnet;
so wurden gemessen:
70 mm innerhalb aus sechs Tagen beim Kreuzen in der Nähe der Insel St. Paul (39° s. Br., 77° ö. L.)
im November 1857, davon 57.3 mm innerhalb 11 Stunden,
in geringeren Breiten dagegen:
25.3 mm in l*/2 Stunden unter
33.4 mm in 13 „ „
62.0 mm in 11
46.7 mm in 13
6°
T
12‘
11°
7°
n. Br.
95° ö. L.
98° „
146° „
150° „
26° w. L.
Leider liegen gerade aus den eigentlichen Passatgebieten von Seiten der „Novara“-Expedition keine
Regenmessungen vor. Die Frage nach der Ergiebigkeit der Regen in den Passatregionen auf hoher See
muss daher als eine offene betrachtet werden und es dürfte sich wohl verlohnen, wenn eines oder das
andere der zukünftig ausgehenden wissenschaftlichen Expeditionsschiffe durch sorgfältig angestellte Messungen
zur Lösung dieser Frage beitrüge. Dass die Zahl der Niederschlagstage im Grossen und Ganzen in diesen
Gebieten keine geringe ist, das wurde schon hervorgehoben und vielleicht ergänzt die Zahl der Tage das,
was den einzelnen Regen an Ergiebigkeit fehlt. Die Fragestellung kann ja überhaupt in Anbetracht der
Resultate und Methode der Maury’sehen Untersuchungen zunächst nur auf die Zahl der Regentage ge
richtet sein.
§ 3. Material und Methode der Bearbeitung desselben.
Das an der Deutschen Seewarte vorhandene Material an Beobachtungen aus dem Indischen Ozean
rührt hauptsächlich von drei Routen her, auf welchen Schiffe unter Deutscher Flagge stark vertreten sind;
es sind dies die Seewege:
*) Tuckey, Narrative etc. pag. 45 (auchArago, Vol. 16 pag. 421, Yol.9 pag. 332; Kämtz, Lehrbuch I., pag. 422, An-
nales de chimie, XXVII, pag. 407); jedoch alle von dem Original in Bezug auf die Höhe des Niederschlags und die Oertlichkeit
verschiedentlichst abweichend.
2 ) Maury, Sailing directions, 8. Aufl. 1858 I. pag. 40, 6. Auflage pag. 122.