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Full text: 45: Niedrigwasser in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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N i e d r i g w a s s e r in der südlichen Ostsee 
5.19 Januar 2005 
Meteorologische Lage 
Am Abend des 7. Januar bildete sich im Bereich 
einer über Europa herrschenden westlichen Strö 
mung westlich von Irland ein aktives Tiefdruck 
gebiet. Es überquerte im Laufe des 8. Januar die 
Norwegische See, Südnorwegen und das mitt 
lere Schweden, während es sich weiter ver 
stärkte, und erreichte am 9. Januar um 00 UTC 
mit einem Kerndruck von 961 hPa die Aland- 
Inseln. Um 03 UTC erreichte das Tiefdruckzent 
rum Südfinnland, wo es langsamer wurde und 
sich mäandrierend in Richtung Ladogasee ver 
lagerte. Es erreichte das Gebiet nördlich des 
Ladogasees gegen 12 UTC, drehte dann in süd 
östliche Richtung und füllte sich rasch auf. 
Das mit dem Tief verbundene Frontensystem 
blieb beim Überqueren des Ostseegebiets 
zunächst ohne Einfluss auf die Windrichtung. 
Hinter der Warmfront, die am Morgen des 
7. Januar über die Ostsee hinwegzog, drehte der 
starke Westwind jedoch schnell zurück. Am 
8. Januar verstärkte sich das rasch ziehende Tief 
innerhalb kurzer Zeit und der Druckgradient 
wurde steiler, was zu einer allmählichen Zunahme 
des Südweststurms führte. Während die Okklu 
sionsfront nach Osten wanderte, nahm der Sturm 
zwischen 21 UTC am 8. Januar und 03 UTC am 
9. Januar auf 10 Bft zu. Später drehte der Wind 
auf W und schwächte sich gegen Abend lang 
sam ab (Abb. 5.19 a). 
Hydrologische Reaktion des Wasserstands 
Trotz des starken Winds blieben die Wasser 
stände bis zum 8. Januar mittags im Bereich des 
mittleren Wasserstandes. Nachdem der Wind auf 
SW gedreht hatte, begannen die Pegel gegen 
18 UTC zu fallen. Als Reaktion auf die heftigste 
Phase des W-SW-Sturms hinter der Okklusions 
front blieben die Wasserstände in den westlichen 
Küstenabschnitten am 9. Januar von 00 UTC bis 
10 UTC unter 380 cm. 
Die Tiefststände waren wie folgt: Wismar 352 cm 
um 07 UTC, Warnemünde und Sassnitz 379 cm 
bzw. 403 cm um ca. 04 UTC und Swinoujscie 
410 cm um 05 UTC. Die Wasserstandsschwan 
kungen in Kotobrzeg zwischen dem 8. Januar 
12 UTC und dem 9. Januar 12 UTC konnten 
wegen eines Pegelausfalls nicht gemessen wer 
den.
	        
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