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Das in Rede slehende Bücherinventarium wird benutzt zur Eintragung aller Zugänge an Schriften,
mögen dieselben durch Ankauf, Schenkung oder sonstwie für die Bibliothek erworben sein. Dasselbe weist
somit den Bestand der Bibliothek und die Weise des Zugangs eines jeden in der Bibliothek befindlichen
Werkes nach. Es ist so eingerichtet, dass daraus die definitiven Verausgabungen vorzunehmen sind, wie
solche durch Verlorengehen von Schriften und durch Abgabe von Dubletten entstehen können. Die Ein
richtung des diesem Inventarium zu Grunde liegenden Schemas gestattet gleichzeitig eine Kontrole über
die Art und Weise der Verwendung der Bibliothek. Weil die Eintragungen in das Inventarium chronolo
gisch geschehen, so ist dasselbe ferner von grossem Werthe für die Geschichte der Bibliothek, indem es
zeigt, in welchem Umfange sich die Sammlung innerhalb eines gewissen Zeitraumes vergrössert hat.
Aus der Anlage 1, (Seite 40) ist die Einrichtung dieses Inventariums ersichtlich.
Spalte 1 dient zur Angabe der Zeit (Jahr und Monat), wann das Werk übernommen wurde.
Spalte 2 enthält in ununterbrochener Reihenfolge die Inventarisations-(Buch-)Nummer. Es zeigt
diese Nummer, als wievieltes ein Werk von der Bibliothek übernommen wurde und wird dieselbe auch auf
dem Titelblatte verzeichnet, so dass nie ein Zweifel in der Identifizirung einer Schrift der Sammlung mit
den darauf bezüglichen Angaben im Inventarium entstehen kann. Besteht ein Werk aus mehr als einem
Bande, so erhält dasselbe so viele Nummern, als Bände vereinnahmt wurden.
Spalte 3 giebt die Signatur des Wissenschaftsfaches, eventuell auch der Fachunterabtheilung an, zu
■welchem das Buch gemäss dem angenommenen Plane der Aufstellung der Bücher gebracht ist; damit wird
zugleich auf die Stelle verwiesen, wo das Buch in der Bibliothek selbst zu finden ist.
Spalten 4 und 5 dienen dazu, die Art der Erwerbung einer Schrift anzugeben. Diese Anordnung
bietet den Vortheil einer leichten Uebersicht über die Schriften, welche als Geschenk eingegangen nnd die
jenigen, welche durch Kauf erworben wurden.
Spalte 6 dient für den Vermerk stattgefundener Verausgabungen und anderer Verwaltungs-Notizen.
Spalte 7 hat den Verfasser-Namen und den (abgekürzten) Titel des Werkes zu enthalten, ausser
dem den Verlagsort, das Jahr der Ausgabe, das Format und die Notiz, ob das Buch gebunden oder unge
bunden übernommen wurde.
Spalte 8 giebt die Zahl der Bände des übernommenen Werkes an und endlich dient
Spalte 9 zur Eintragung des Buchpreises. Dieser Vermerk, bei angekauften Büchern eingetragen,
bedeutet auch, dass die Rechnung zur Bezahlung Vorgelegen hat.
Zu bemerken bleibt noch, dass, wenn die Bibliothek mehrere Exemplare ein und desselben Werkes
übernimmt, bei der Inventarisirung jedes Exemplar für sich besonders eingetragen wird.
Werden mehrere Werke über denselben Gegenstand zu einem einzigen Bande, einem sogenannten
Sammelbande, vereinigt, so werden die betreffenden Inventarisations - Nummern einfach in Ausgabe und
unter einer einzigen neuen Nummer mit Hinweisung auf die bisherigen wieder in Einnahme gebracht.
Für die Kartensammlung, welche von der Büchersammlung getrennt geführt wird, ist das Inven
tarium in ganz gleicher Weise angelegt.
Eine andere Arbeit, welche in dem Jahre 1879 die Verwaltung der Bibliothek in Angriff genommen
hat, ist die Neukatalogisirung der Büchersammlung. Aus mannigfachen Gründen ist hiebei von festen Kata
logsbänden Abstand genommen und dagegen der Zettelkatalog eingeführt worden. Für jedes für sich be
stehende Werk wird in der allgemeinen hiefür üblichen Weise ein besonderer Zettel angefertigt.
Sobald das in Aussicht genommene alphabetische Bücherregister fertiggestellt ist, wird der Zettel
katalog eine streng systematische Anordnung erhalten nach Eintheilung und Aufstellung der Bücher
sammlung.
Form und Ausfüllung der Zettel geht aus Anlage 2 hervor. Der Buchtitel wird hier bibliographisch
genau in seiner ganzen Vollständigkeit wiedergegeben unter Voransetzung des Namens des Verfassers.
Oberhalb der Angabe des Titels steht die Signatur des Wissenschaftsfaches und in der rechten oberen Ecke,
oder bei bänderreichen Werken an der rechten Seite der Zettel, die Inventarisations-Nummer.
Ueber Vermehrung der Bibliothek und Kartensammlung sind folgende Angaben zu machen. Es
beträgt der Gesammtzuwachs während des Zeitraumes, über welchen sich dieser Bericht erstreckt, 416
Nummern, wovon 395 auf die Büchersammlung und 21 auf die Kartensammlung entfallen. Die 21 Nummern
an Karten enthalten im Ganzen 79 einzelne Exemplare. Hervorzuheben sind hiebei die Geschenke und
Archiv 1879. 3.
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